Patrick Rabe

'Der Würgegriff des Unechten'/'Rot gefärbte Haare' 2 Gedichte

Zwei Gedichte heute von mir, die ausnehmsweise einmal inhaltlich nichts miteinander zu tun haben.
Sie behandeln jedoch beide den Zeitgeist. Das eine ist freiformal, das andere ein Reimgedicht. Das erste ist ein wenig dem Metal-Stil von Wacken geschuldet.


Der Würgegriff des Unechten (Wider die Einheitsgeister)

Überall werden Christen aggressiv,
weil ihre verdammte Religion stirbt.
Rocker und Metler zwingen sie in den Würgegriff,
verbieten und zensieren ihre Musik,
legen ganze Musikclubs lahm.

Sie wollen allen aufzwingen,
was sie schreiben,singen, sagen sollen,
paktieren soigar mit Scientology und opfern Menschenleben,
um ihren Irrsinn am Leben zu halten,
dass einer für sie starb,
der uns in Wahrheit alles wegnimmt
und uns röstet,
wenn wir ihm nicht alles,
was wir haben und können
in den Rachen schmeißen.

Die freie Kunst liegt zerschmettert am Boden.
Die eigene Meinung und das eigene Handeln zählt nicht mehr.
Alle laufen wie gehirngewaschen und ferngesteuert 
durch die Gegend,
und müssen sich von evangelikalen Farbigen zwangschristianisieren lassen,
weil die es nicht aushalten, wenn einer kein Christ ist.
Sie nennen es heute nur meist "Bruder" statt "Mitchrist".
Manchmal setzen siue sich feist unverschämt neben einen und überfluten einen mit ihrer leeren Energie.

Schon einmal hat einer die freie Kunst
seinem Wahn geopfert,
und erst Bücher,
dann Menschen verbrennen lassen.
Nur einmal?
Oft.

Erst wird die Kunst geopfert,
dann der Mensch.

Nur, damit das irre Grinsen
des Falschrechthabens der Religionen
uns alle überleben kann.

Alle auf einer Welle?
Tot.

© by Patrick Rabe

geschrieben am Dienstag, den 1. August 2023, in Hamburg.

Das zweite Gedicht ist etwas zarter, aber nicht minder pointiert.



Rotgefärbte Haare und Spießerkram zwischen zwei Buchdeckeln

Sie hat mir die Farben
rot und blau nachgelassen,
und mich dann gefragt,
welche wähl'n, welche hassen.

Da sagte ich: "Baby,
auf beide steht Knast!
Doch die Blaue hab' ich
noch nie gern angefasst.

Das Rote, es liegt mir,
es lag mir schon immer,
also liegt sie im Morgenrot
bei mir im Zimmer.

Ich mag Billie Eilish,
sie kann's nicht versteh'n,
da sag' ich:
"Du kannst nicht durchs Nadelöhr geh'n."

Ihr Buch liegt am Boden,
denn der Einband ist Scheiße,
so 'nen Quatsch über Nahost
schreiben immer nur Weiße.

Und -ach- außerdem
les' ich nur mit 'ner Fahne
Kitsch und historische Dramaromane.

© by Patrick Rabe

geschrieben am Dienstag, den 1. August 2023, Hamburg.

Zur Erklärung, damit nicht wieder Zwistigkeiten entstehen: Ich meine mit diesem Gedicht nicht meine ehemalige Freundin Tanja Grahl und auch nicht meine ehemalige Kollegin Wiebke Bungenstock. Beide hatten, als ich sie kannte, rot gefärbte Haare. Ich meine in diesem Gedicht diesmal tatsächlich KEINE konkrete Frau, sondern die Farben Rot und Blau sind eher politisch gemeint. Das betreffende Buch ist ein historischer Roman über den nahen Osten, von einem Franzosen geschrieben.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Patrick Rabe).
Der Beitrag wurde von Patrick Rabe auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.08.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Patrick Rabe als Lieblingsautor markieren

Buch von Patrick Rabe:

cover

Gottes Zelt: Glaubens- und Liebesgedichte von Patrick Rabe



Die Glaubens-und Liebesgedichte von Patrick Rabe sind mutig, innig, streitbar, vertrauens- und humorvoll, sie klammern auch Zweifel, Anfechtungen und Prüfungen nicht aus, stellen manchmal gewohnte Glaubensmuster auf den Kopf und eröffnen dem Leser den weiten Raum Gottes. Tief und kathartisch sind seine Gedichte von Tod und seelischer Wiederauferstehung, es finden sich Poeme der Suche, des Trostes, der Klage und der Freude. Abgerundet wird das Buch von einigen ungewöhnlichen theologischen Betrachtungen. Kein Happy-Clappy-Lobpreis, sondern ein Buch mit Ecken und Kanten, das einen Blick aufs Christentum eröffnet, der fern konservativer Traditionen liegt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Gesellschaftskritisches" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Patrick Rabe

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Gute Erde von Patrick Rabe (Glauben)
Untragbare Hosen von Siegfried Fischer (Gesellschaftskritisches)
DER LAUF DER ZEIT von Rainer F. Storm (Alltag)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen