Renate Tank
ROSÉ-WEIN
ROSÉ-WEIN
Der Tod, er hängt im Fensterkreuz;
wir wollen ihn nicht schauen.
Uns graut vor der fahlen Haut,
- und den gehöhlten Augen
können wir nicht trauen.
Das hat uns niemals nicht erbaut;
DEN ÜBERGRIFF
wollen wir nicht erlauben,
schließen die Augen,
verstopfen die Ohren und werden
zu total Tauben.
Als ich damals, im Millenniums-Jahr,
im Mai seine knochigen Finger sah,
lag ich in den Heidelberger 'Katakomben'.
Dort flößte man anderen und mir über Stunden
in die Vene einen
'ROSÉ-WEIN'
ein, der machte ganz 'anders betrunken'...
Die Haare fielen nach
der zweiten Chemo aus;
eine Perücke lag bereits zu Haus.
Und aus einem Poster-Bild,
‚JAKOBS TRAUM‘
von Chagall,
lächelte mich im besagten Raum
ein
CHERUB
an.
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Ich lebe noch - der Preis ist heiß,
wenn die Hoffnung liegt auf Eis.
© Renate Tank
03.08.2023
Gedicht-Kommentar zu:
„Nach Tschernobyl - Die Chemotherapie“
von Lothar Krist
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.08.2023.
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