Renate Tank
DIABOLISCH
DIABOLISCH
Ich begegnete einst einer Gestalt,
die machte mir Angst und Bange.
Diese Begegnung vergesse ich nie
- als ob Zauberei mich fange.
Mit den Augen fing alles an;
mein Körper begann leicht zu zittern.
Sie stachen in mich in großem Wahn
- wollte Furcht verbergen so gut ich kann,
doch das Wesen begann sie zu wittern.
Dessen Blicke bohrten sich tiefer noch ein,
mir war nach Schreien und Flüchten;
doch gleichzeitig hielt ich ganz erstarrt ein,
musste Körper und Seele aufrichten.
Es war, als hörte ich, was es dachte,
und Panik kroch in mir hoch.
Das diabolische Zucken im Gesichte
verstärkte das alles noch, und wohl auch
meinen Angstschweiß, den es roch.
Verdächtig bewegte es sich auf mich zu,
und ich vergaß meine Lungen.
Ohne zu atmen - einer Ohnmacht nah‘,
habe ich mit ihm gerungen.
Seine Kräfte waren unfassbar, enorm;
sie verstärkten meine Enge.
Ich verlor gänzlich Fassung und Form,
trat hilflos um mich in diesem Gemenge
- meine Verachtung erfuhr seine Strenge.
Diese Gewaltlust konnte fast nichts erschüttern;
ich suchte verzweifelt nach einer Quelle,
nach einem Leuchten, nach schöner Helle…
In unbegreiflicher Not rief meine Seele zu Gott.
******
Da haben sich seine Augen verdreht,
seine Kraft schwand
- ein grässliches Fauchen entstand.
Er musste weichen zu seinen Reichen.
Was zurückblieb mir als Zeichen:
ein Abdruck seines Wesens
in meinem Verstand.
© Renate Tank
02.09.2021
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.09.2023.
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