Brigitte Waldner
Jetzt hat der Kroh sein neues Dach
nur auf das Wohngebäude,
aufs Nebengebäude noch nicht,
dort ist sein Beutelager,
das war ihm zu gefährlich,
nun wird das Lager ins Wohnhaus getragen,
hinauf bis in den Dachboden,
danach erst wird er beauftragen.
Ein Räuber glaubt, er hat die Pflicht,
die Opfer auszurauben,
an deren Schicksal denkt er nicht,
täuscht vor, an Gott zu glauben.
Er lebt vom Geld, das er sich nimmt,
wie Gott im Paradies,
saniert sein Haus und lügt bestimmt,
er täte nie nicht dies und das
und überhaupt nie irgendwas.
In Wahrheit ist er Tag und Nacht
auf Raubzug unterwegs,
auf seinen Vorteil stets bedacht,
und nicht erwischt zu werden.
Wird er auf frischer Tat ertappt,
wird er dich schon gefährden,
bis seine Flucht ihm klappt,
verwöhnt sich und Komplizen,
bedient Familie und Freunde
am Schaden bleibt man sitzen,
als Nachbarn hat man Feinde.
Sie sprechen über Opfer schlecht,
sie mobben und sie lachen,
ihr Doppelleben nimmt sich Recht,
zu stehlen Geld und Schmuck und Sachen,
zu ruinieren und verschmutzen,
durchwühlen und zu plündern,
als Opfer muss man ständig putzen,
dass sich die Spuren vermindern.
Er kommt gefasst und hinterhältigst,
bewaffnet mit Diversem,
du wirst betäubt und überwältigt,
er kann sich auch beherrschen.
Der Räuber wartet Jahre ab,
die Gelder auszugeben,
erst wenn der Raub verjährt sich hat,
macht er Investitionen.
Der Klan geht essen ins Restaurant,
Jahrzehnte jedes Wochenende,
kauft neue Möbel und Bekleidung,
und elektrische Geräte,
dann macht er neue Türen rein,
verfliest, erneuert Bad und Zaun,
in jeder Woche kann Ausflug sein,
dem Opfer glaubt man kaum.
Der Rudi fliegt in Ferien
weit weg in jedem Jahr,
nur bei Corona ging das nicht,
so sparsam wie er war - bei seinem Geld.
Und jetzt fährt er einen neuen Ford Hybrid
mit Baujahr 2023,
zuvor hatte er auch einen schwarzen Ford,
der hat aber nicht mehr geglänzt.
Die Menschen sind oft recht naiv
vom positiven Denken,
die Geister, die man niemals rief,
wird man gezwungen zu beschenken.
Der Senior kauft den Kindern neue Autos,
die gleiche Farbe wie zuvor,
jedoch das bessere Modell,
und fährt mit dem Mercedes vor,
in Schwarz natürlich, glänzend neu,
und selber fährt man Polo,
Zuletzt erneuert er sein Dach,
mit Beute bezahlt er sein Heizöl.
Bevor das Geld ihm nicht mehr reicht,
geht stets der Diebstahl weiter,
im Wohlstand ist sein Leben leicht,
sein Gott ist größer und heller und breiter.
Drum kann mir Gott gestohlen bleiben,
so einen Herrgott brauch ich nicht,
er katalysiert dem Dieb das Treiben,
im Licht des Heiligenscheins.
Genau an meinem Geburtstag
begannen die Banditen
ihr neues Dach zu errichten,
mit den bei mir gestohlenen Geldern.
Die Handwerker hat er gegen mich aufgehetzt,
und die haben mich auch noch gemobbt,
wenn ich in meinen Garten ging,
dann sagten sie, ich werde bald weg sein.
Das sagen die Banditen
schon seit Jahrzehnten zu mir,
das Thema ist schon ausgereizt,
und ich bin immer noch hier.
Text und Foto: © Brigitte Waldner
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2023.
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