Karl-Heinz Fricke
Nasse Ostern
Karfreitag war der Himmel blau,
am Ostermorgen gritzegrau.
Es regnete ohne Unterlass,
die Erde wurde pitschenass.
Der Osterhase war betrübt,
ob es wohl heute Sonnschein' gibt?
Gegen Mittag sah er ein,
er musste in das Haus hinein.
So schlich er leise sich ins Haus,
lautlos wie auf dicken Socken,
suchte sich Verstecke aus,
schwer zu finden und auch trocken.
Verteilte die Eier auf die Schnelle,
jedoch nur eins an jede Stelle.
Dann verschwand er leise wieder,
setzte sich am Waldrand nieder.
Liesel fand das erste Ei,
verkündete mit lautem Schrei:
"Der Osterhase war im Haus,
draußen sieht es scheußlich aus!"
Sie fanden die Eier, rote, blaue und grüne
unterm Sofa und der Nähmaschine.
Sie freuten sich wie toll
und ruckzuck war das Körbchen voll.
Der Osterhase underdessen
hat nicht lange still gesessen.
Er brummte, was für ein Malheur,
und machte sich einen Eierlikör.
Der Hase mixte schnell und fein
das Eigelb mit dem Brandewein.
Und als der große Becher leer,
störte das Wetter ihn nicht mehr.
Und die Moral von dem Gedicht:
Immer scheint die Sonne nicht.
Wer Sorgen hat, hat auch Likör
für das plötzliche Malheur!
Karl-Heinz Fricke 31.o3.2005
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.03.2006.
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