K.N.Klaus Hiebaum
E I N L A D U N G ______________MundART und schriftdeutsch
Einladung unter "Freunden"
Inglodn
Friaher,
bei ins dahoam,
in Südtirol
hon i Freind ghab
do bin i zuawi gangen
wann i gwellt han
zu jeder Stund
ungünschtige Zeit
hots koane gebn
D’Zeit isch alm gleich
verschiedn
san lei die Leit
D’Haustir
wor alm offn
i bin einigangen
han gruafn
han ind Kuchl und ind Schtubn
einigschaug
wor niamet do
bin i in keller oi
odr in Schtall ummi
wor zem a niamet
bin i aufd Wiesn
oder in Acker
und han ihmene
bei der Arbet gholfn
nebnbei
hat man a wia gratscht
dann isch ma huom
hat si ind Kuchl oder Schtubn gsetzt
und a wia marendet
a Glasl an Roatn und an Schpeck
wos do wor, isch aufn Tisch kemmen
s’gleiche wia fürd Hausleit
Bsunders, hat koaner gebraucht
die Leit worn wichti
s’zam sein
unds redn
nits drumadum
Zwei Jahrzehnte war ich in Österreich
in einem Verein
der sich christliche Gemeinschaft nennt
weder das eine, noch das andere
hab ich gefunden:
weder Christen, noch Gemeinschaft!
Bevor man Freunde einlädt
wird lange überlegt
Monate zugewartet.
Unverhofft oder spontan
darf niemand kommen
das ist gegen die Etikette.
„ruf vorher an, damit ich zu Hause bin“!
Kann man es wagen
jemanden einzuladen?
ob es wohl recht ist?
Endlich
überwindet man sich
es wird telefoniert
im Kalender notiert:
unterstrichen und mit Rufzeichen!
S_O_S !!!
Die Woche vorher
wird die Wohnung geputzt
alles kontrolliert
ob sich kein Stäubchen verirrt
Schon am Samstag
beginnen die Vorbereitungen
in der Küche.
Die ganze Familie
wird eingespannt und gestresst
ist nervös
und spannungsgeladen.
Nur ein unpassendes Wort
schon gibt’s ein Gezeter
die Messe muss ausfallen
keine Zeit.
es ist Sonntag, punkt 12 h
Die Schürze wird abgebunden
die Hände gewaschen
es klingelt - - -
Die Lächelmaske wird aufgesetzt
man begrüßt sich herzlichst
bietet einen Drink an.
Die Gläser werden gewechselt
man setzt sich zum vornehm
gedeckten Tisch
zäh wie Kaugummi
zieht sich das Gespräch
von einer Tischkante zur andern.
Manchmal plappert ein Kind
das keines sein dürfte
ein strafender Blick
Es ist genau so peinlich
wie ein Gespräch in der Kirche
wie eine Gabel Essens zuviel
ein klappernder Löffel
oder ein Saftfleck am Tischtuch.
Endlich geschafft
das Feinste vom Feinsten
gelobt und gepriesen
unabhängig davon
ob es dem eigenen Geschmack
entspricht.
Die Kinder verdrücken sich
personae non gratae
Es wird abgeräumt
die Spülmaschine läuft heiß
man setzt sich ins Wohnzimmer
ohne die Hausfrau!
Neues Tischtuch, neue Servietten
es wird wieder gedeckt
zwei Stunden an Galabrötchen
und Malakow bebastelt.
Molotow
wär mir lieber
möge die ganze
spießige Gesellschaft
von mir aus doch
in die Luft fliegen
Ja, an die Luft möchte ich gerne
einen Spaziergang
bei herrlichem Wetter
Das ist nicht drin
wir sind in
den Räumen gefangen
Geißeln der Gesellschaft.
Kann man Freunden
das antun??
aber – es sind keine Freunde
deshalb folgt
eine verpflichtende
Rückeinladung
in zwei Monaten.
Der ganze Stress
die selbe Qual
mit veränderten Seiten.
Natürlich
versucht man alles
zu überbieten
Dann,
dann ist Ruhe
für viele Jahre
Gott – sei - Dank
wer will sich so was
auch wieder antun
in christlicher Gemeinschaft
unter den Freunden Jesu
Vorheriger TitelNächster Titelich feiere wieder ein 1ooer JUBILÄUM
oh nein, kein jähriges, ein dichtendes!
6oo Gedichte sind hier erschienen----
seh ich gerade...
dazu noch über 15o kapitel ER-LEBEN
Bei dieser Gelegenheit ein DANKE !!!
an all die lieben LeserINNEN
und KommentatorINNen !!!K.N.Klaus Hiebaum, Anmerkung zum Gedicht
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (K.N.Klaus Hiebaum).
Der Beitrag wurde von K.N.Klaus Hiebaum auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.01.2007.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).