K.N.Klaus Hiebaum

M o d E x P o - _(nicht nur) moderne experimentelle Poesie

              Mod-Ex-P O 
              e    p        E 
             r     e           S 
            n      r             I 
           e       i               E 
                 men 
                 telle

Waage

vage
wagt
wägend
Vagina
sich wiegend
schaukelnd
waghalsig
wagemutig
abwägend
wiegend
die LEERE
ZEIT

Dampfff

fff
pfff
pampfff
Dampfff
dampffft
damp
dam
da
pfff
pfffeiffft
aus
allen
Löchern


 

A ngst frisst die 
 I nnigkeit auf
D urchlöchert die
S ehnsucht

 

AbGrund

An den Klippen
hängen
die Hautfetzen
meiner Gefühle
die Brandung
der Vergangenheit
leckt
leckt mir gierig
gieriges Blut
aus den Adern
meines Verlangens
 v
er
l
ange
nach Dir


FeuerZungen

lechzen gierig
über meine Haut
schlecken Waden
wie herrenlose Hunde
die heiße Nacht
reibt sich
am Verlangen

Dein gespannter Bogen
schleudert Sternschnuppen
in meine Gedärme
es raucht
d
as Begehren

 

Der Zug

Der Zug
der Zeit
holt mich ein
dampfend
pfeift die Lock
lockt
durch meine Ganglien
lockt dein Ruf

Geleise
starren
in den Blick
der Zukunft

„Geh leise!“
flüstert dein Mund
auf Zehenspitzen
im Bett
im ausgetrockneten Bett
verkrustet der Bach
der Tränen
rinnt
in die geleerte
vergangenheit

 

Vorbei

Welk
sind die Knochen
Gedanken
treiben
wie Asche
im Meer der Zeit
spülen Erinnerungen
an den Strand
ferner Gestade
erloschene Träume
rauchen ins Nichts

 

Leck

Leck
leck mich
Leck am after
am After Shave
meiner Gefühle
ist ein
riesiges Leck
Lotionslos
in der Bordwand
rasiert meine Gedanken
die blutrote Klinge
verlorener Worte


AbStrakt

Abstrakt
Takt
obstrus
abströs
ab zehn
obszön
ohne Zähn
zahnlos
zischt
zischelnd
wortlos
das Gefühl
fühlbar
gefühllos
aus den Zähnen
der Zeit


Meer

Gewogtes Salz
fließt
rinnt
durch Gedanken
über die Haut
der Träume
Nass
kl
lebt der Sand
in schamlosen Haaren
und glüht sich
lustvoll
ins begierige Fleisch

 

Raben

Schwarz
Rabenschwarz
fliegen
Gedanken
durch
den Winter
des Lebens

Raben
Rabenschwarz
picken
die Seele
AUS
meinen Träumen


Vertrauen

Vertrauen
Grauen
zerschlagen
geschlagen
geschlägert

Leben
Lebensbaum
astlos
ahnungslos
am Boden
gerammt
in die Erde
von
Gestern


Eden

Durch den Garten
zischt
das Grauen
der Nacht

Am Bauche
kriecht
die Versuchung
durch alle Fugen,
Ritzen, Spalten
kriecht
durchs Schamhaar
und stöhnt
ihre Lust
in die Finsternis
bis
der Apfel fällt


Blitze

Blitze zucken
am Horizont
erleuchten
schwarzgraues Firmament

Stochern
in den Wolken
Bleiben sie hängen
b
rennt der Himmel
und ich weiß
DU bist da

 

Gemäuer

Steine
liegen, sitzen, stehen
übereinander
nebeneinander
durcheinander
erzählen
Lehmgeschichten

Efeugeränk
hält zusammen
woran die Zeit
sich die Zähne ausgebissen

Eulenaugen
schauen unbewegt
durch die Jahrhunderte
fangen meine Gedanken
die wie Mäuse
durchs Gemäuer
kriechen

 

TurmUhr

Die Turmuhr
schlägt
mit eisernem Hammer
die Stunden
in den Horizont der Zeit

Zeiger
zeigen
Zeichen
des Vergehens
in den blauen
Äther
des Lebens


LiebesBrief

Gänsekiel
schnattert Buchstaben
mit roter Tinte
in goldene Eier

Der Brieföffner
schmilzt
im tränenden Herz


fluss

Wellen schnellen
reißen die Zeit
treiben ins Meer
was auf Sand gebaut
Nur die Fische
schwimmen
gegen den Strom
deshalb sind sie
das Zeichen
der Urchristen

 

 Globus

Wie dünn
ist die Erdkruste
im Vergleich
zu ihrem glühenden Kern

Menschliche Vernunft
h
ätte sich solch einen
unsicheren Platz
sicher nicht
ausgesucht


tür

geht auf
durchlässig
lässig
durch und durch
lässig
dreht sich der Schlüssel

Das Schloss brüllt
in Ritterrüstung
hinter den Zinnen

Der Fisch hängt
an der Angel
Die Tür knallt
eingeschlossen
ist der Tod


KaterStimmung

Kater im März
Hochstimmung
markerschütternd
das Geschrei
Je lauter der Kater
desto stiller
der Mensch
in dieser Stimmlage

 

Knoblauch

Knoblauch
schreit
durch die Menge
Nasen rümpfen Taschentücher
Beine
suchen das Weite
Wie schön ist das Leben
knobelt die Einsamkeit

 

Regen

tropft gedankenlos
auf staubige Straßen
Kugeln platzen
Nässe eilt in die Kleider

Feuer leckt mit Zungen
über Kaminlippen
und freut sich
auf nackte Haut

 

ausgezogen

Der Lift quitscht
die Treppen stöhnen
Möbel wälzen sich
aus dem Haus

Am Stuhl
liegt dein Kleid
auch der Slip hat dich verlassen
ausgezogen

 

Feuchtes Dunkel

Beine
schreien Krämpfe
durch die engen Gassen
streunende Hunde
lecken das Licht
der Laterne
aus der Mülltonne
 
Taubengurren
kratzt Löcher
in die Dachrinnen
rinnen, rinnen
Blechlöcher
stöhnt die Fassade
nass ins feuchte Dunkel


SperrMüll

Seifenkisten
Pissoiren
Eisenrost und
Rasenmäher
Rodeln auch und
Muskeltrainer
Uhrenkasten
Eselskarren
Ladenhüter
Lampenschirme

            all dies landet
in deinen Überfluss-
Gedärmen

 

PillenTick

Pillen
mit Rillen
fress’ ich
im Stillen
hinter den Villen
mögen mich
killen
wider Willen
die Pillen
mit Rillen

 

Tierisch

Diese dumme Kuh
blökt mich
mit ihren Augen an

wie ein grunzender Hahn
an der Pferdekoppel
im Hasenstall
miaut der Hund
im kriechenden Käfig
fliegt der Fisch
durchs Gehege

Giraffenhälse graben sich
in Zebrastreifen
Löwen äsen
auf den Bäumen
während der Aasgeier
 als Dorfpolizist
sein Eisbein frisst



Rauchende Nacht

Im Grauen der Nacht
dröhnen Flugzeugmotoren
Geschwader im Tiefflug
Bomben Fallen, knallen
weg mit uns allen

Kinder lallen
Rennen in Bunkern
Mauern bersten
Häuser brennen
Menschen fliegen
in Stücken
durch die rauchende Nacht

Blutrot
fließt der Himmel
ins Verderben

Ruhe

Herz komm zur Ruh’
im versiegelten Schweigen
steinerner Urnen
Gedanken
zu Asche geworden
im Feuer
ungestillter Sehnsucht

 

HungerKur

 

H aifischflossen in

Hodenhaut

Urochsenschwanzhaare

            Urinadegepökelt

Nacktschnecken mit

Nasensekret gewürzt

Gamsbärte in

Gänseeiersouffle

Elchgeweih in

            Essigsülze

R
ochenblasen in

            Ruspanier

Krabbenschwänze mit 

           
Käsesockenpasteten

Uterus gefüllt mit

            Uhuaugen

Raubtierzähne gebacken in

            Rinderfett

     Danke fürs Angebot
hat mich total gesättigt

 

 

VerFührung

Wohin führt dein Blick
führt, verführt
irrt zielsicher
über die Hände
Hände die greifen
suchend
in die Versuchung
brennender Hügel
Lüstern zuckt die Lust
Im Blitzen deiner Augen
brechen Sturzbäche los
stürzen mich
ins Volle
der schreiende Leere
in gefalteter betender Haut
Führe mich doch
in Versuchung


Sehnsucht

Aufgeschürfte Sehnsucht
sucht sucht sucht
sucht dringend drängend
LUFTHansaPlast
in den Malediven
vorwiegend Magersüchtige
zwecks Gentausch
für übergewichtigen Locher
wenn möglich geeignet
als Lückenbüßer

 

Frost

Eisige Spalten
gurgeln
gefrierendes Wasser
in die Tiefen meiner Seele
 
Schauder
schreibt Gänsekiele
auf die blaue Haut
meines Rückens

Frostbeulen sehen
voller Verletzungen
auf die zehenden Schritte
mit Dir

Gefrorener Schmerz kalbt
wie die Gletscher
wenn Versöhnung reift
in den Adern meines Gefühls
für Dich

 

LiebesKummer

Geraspelter Liebeskummer
im Pfefferschotenherz
nagelt meine Gedanken
an die Wand
deiner Schenkel

Inbrüstig brünstig
singt dein Busen
in meinen AugenLiedern:
Schlecke die Liebe
aus honigverleimtem Bart
auf brennenden Knochen
zucken die Sehnen
in wildem Stöhnen
durch die holprige Nacht

 


LeEHre

Es lehrt mich die Leere
leere dein Herz
lehre deine Gedanken
geh’ in die Lehre
bei den weißen Weisen
brich auf in die Leere
f
olge der Lehre
die dich die Leere lehrt
Nur geleerte Lehre
lehrt gelehrte Leere
macht weißes Haupt weise
Nur der Waise an Leere
ist weise

 

Sonne

bricht hervor
aus finsterem Grau
es heben sich die Schleier
u
nd zeigen ihr Antlitz

Heiß brennt mir die Liebe
ihre Gesetze ins Fleisch
Brandblasen
auf der Haut meiner Gefühle
rauben erholsamen Schlaf

allein wälzt sich
im Doppelbett
versengtes Fleisch
zwischen den Laken
der Sehnsucht

 

FrühLing

Früh in den Jahren
bricht die Scholle auf
mein Sehnen
schreit in die würzige Luft
dein süßer Mund
wirft fruchtige Samen
in die Kammer
meines Herzens
es öffnen ihn
deine saftigen Lippen

Deine leuchtenden Augen
lassen ihn wachsen
und sprießen
bis er sich entfaltet
zur vollen Blütenpracht
das Hymen jauchzt auf
in der Vorfreude
der Begegnung



Sommer

Bestäubt, betäubt
von den Flügeln der Liebe
wächst heran
die mundende Frucht
schwer und schwerer
hängt die Last des Lebens
an den Ästen und Zweigen
In der Hitze des Sommers
färbt sich die Haut
und müde
werden die Augen
vom gleißenden Licht


herbst

Voll und reif ist der Same
die Frucht fällt weich
in den Schoß
Bunt färben sich die Blätter
tanzen wie wild im Winde
im Rausch ungeahnten
Vergehens

Nach dem Sturm
zieht die Kälte
in die Knochen
und Träume modern dahin
unter faulendem Laub


Winter

Es schnaubt der Frost
Eiszapfen in meine Gedanken
Die Kälte glitzert
klirrend in frierenden Träumen
Rissige haut windet sich
durchs gefrorene Bett
d
er Gefühle

Kalt bröselt das Blut
aus gebrochenen Augen
aufgebahrt lieg ich
in der Tiefkühltruhe
deines Herzens
geschmückt mit Eisblumen
am Grab meiner Liebe

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (K.N.Klaus Hiebaum).
Der Beitrag wurde von K.N.Klaus Hiebaum auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.05.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  K.N.Klaus Hiebaum als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Was willst du mal werden? - Wenn's geht, Poet! von Wolfgang Luttermann



Nimm doch die Freiheit dir heraus,
gönne dir ein, zwei Flaschen Gutes,
trag den Gedichtband mit nach Haus,
gleich bist du guten Mutes.

Bebet der Vulkan, die Erde zittert,
wenn ein Asteroid herniederfällt,
bleib locker und sei nicht verbittert,
weil nur die schönste Stunde zählt.

Das Leben ist zu kurz zum Schmollen,
dafür nimm dir nicht die Zeit,
schöpfe Freude und Frohsinn aus dem Vollen,
leg die Sorgen ab unter Vergangenheit.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (3)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Allgemein" (Gedichte)

Weitere Beiträge von K.N.Klaus Hiebaum

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

R Ä T S E L _ Nr. 2o _______________________________________x von K.N.Klaus Hiebaum (Humor - Zum Schmunzeln)
Goldenes Handwerk (4) von Karl-Heinz Fricke (Allgemein)
Ode an St. PETERSBURG von Paul Rudolf Uhl (Reisen - Eindrücke aus der Welt)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen