Tanja Perz

Der Fisch gefangen in seinem eigenen ich...

 
 
Ein kleiner Fisch,
seit Jahren schon in Gefangenschaft lebt,
ganz grau sieht er aus,
und so unglücklich er ist...
 
Versucht ganz verzweifelt
sich immer und immer zu befreien.
Und doch in seiner Hoffnung
wird die Sonne immer für ihn scheinen.
 
In seinen Gedanken
plant er den grossen Ausbruch,
doch dauerte dies noch etwas Zeit und Raum,
In seinen  Gedanken
da lebte er die ganze Zeit
seinen Traum...
 
Da lief ihm ein Krebs über seinen Weg,
ganz unverblühmt,
erzählte ihm seine Sorgen,
seine Träume
und es tat ihm mehr als gut...
 
Sein Plan von seinem Ausbruch behielt er stark in seinen Augen,
der Krebs allerdings ihn unterstützte
ihm Kraft spendete,
er wollte es kaum glauben...
 
Seine Farben,
die ja schon längst erloschen,
fingen wieder ein wenig zu glitzern an,
er wusste tief im Inneren,
der Krebs war schuld daran...
 
Er genoss es wieder Farben zu tragen,
auch wenn sie nur schwach zu erkennen waren.
Doch er spürte die wahnsinns Kraft,
aus seinem Inneren...
 
Der Krebs,
war an seiner Seite,
und schenkte dem Fisch sein Herz.
Der Fisch war sprachlos
Freute sich zugleich...
 
Seine Gefühle hatte er schon lange nicht mehr gespürt,
wusste nicht gleich, was mit ihm passiert...
Er konnte nicht verstehen,
warum der Krebs so war,
ein geben ohne nehmen,
so viel Verständnis
aber der Krebs war real...
 
Er wusste,
der Krebs etwas Besonderes für ihn war,
mit ihm an seiner Seite,
das war der Wunsch in all
seinen vergangenen Jahren...
 
Der Tag des Ausbruchs kam denn dann,
schwer aber doch sehr entschlossen,
gelang dem Fisch den Ausbruch,
er war glücklich
 und doch konnte er sein Glück nicht geniessen...
 
Traurigkeit machte sich in dem Fisch breit,
aber dennoch genoss
er seine Freiheit...
Die Zeit der Gewohnheit holte ihn ein
Es war nichts mehr so wie in Gefangenschaft
Und doch war er noch nicht frei...
 
Er konnte seine Freiheit nicht wirklich realisieren,
erkannte aber in seinem Handeln,
es doch aus den Momenten zu geniessen...
 
Seine Farben glitzerten in voller Pracht,
da war er wieder,
der Raubfisch
aber nichts war mehr so
wie es mal war...
 
Seine Freunde alle wollten ihn um sich haben,
er konnte ja jetzt tun und lassen was er wollte...
 
Der Krebs hingegen schaute sich sein Handeln aus der Entfernung an..
Er hatte in den ganzen vergangenen Monaten so sehr an den Fisch geglaubt.
In ihm seine ganze Kraft gesteckt.
Den Glauben an die Liebe hatte doch der Fisch in ihm geweckt...
War das alles wirklich wahr?
Er träumte sich eine Zukunft mit dem Fisch...
Es tat dem Krebs so weh...
Zu sehen, wie der Fisch jetzt lebte,
kaum noch Zeit für ihn hatte,
ihn verleugnete,
denn eigentlich gab es den Krebs ja gar nicht...
 
Er zog sich zurück..
Dachte nach..
Waren es die zerplatzen Träume die ihm so verletzten?
Oder
die Hoffnung auf eine Zukunft mit dem Fisch?
War es alles nur eine Illusion,
all das nur ein Traum?
Alles das, was er gegeben hat,
aus tiefsten Herzen
und zu sehen der Fisch war all das gar nicht wert?
Oder
einfach nur die Erkenntnis,
das überhaupt davon nichts Realität war?
 
Der Fisch wusste wie sehr er den Krebs verletzte,
sagte es ihm auch immer und immer wieder,
hatte dem Krebs gegenüber auch ein wahnsinniges schlechtes Gewissen,
es tat ihm auch weh...
Der Fisch konnte einfach nicht über seinen Schatten springen.
Er hatte solche Angst..
Und über eines war er sich im Klaren:
Er  wollte niemals mehr so in Gefangenschaft leben,
wie in seinen vergangenen Jahren...
 
Was sollte er nun tun?
Freiheit die er jetzt endlich hatte sofort aufgeben,
obwohl er sie noch gar nicht richtig geniessen konnte???
den Krebs wollte er aber auch nicht verlieren..
Er tat ihm ja gut...
Die kurze Zeit mit ihm genoss er ja,
bekam genug Geborgenheit, Bestätigung, Zuneigung
all das, was das „andere Leben“
ihm nicht geben konnte...
 
Warum auch sollte er den Krebs also verlassen oder ihn
wieder auf seine Insel schicken?
Er war doch ehrlich von Anfang an...
Hatte dem Krebs doch sein Ziel erzählt..
Seine Dinge, Sichtweise und Handeln erklärt...
Seine Gefühle und die die aus den Situationen entstandenen Gefühle des Krebse
hatte niemand mit einkalkuliert,
aber sie waren ja nun einmal da,
und das Wichtigste war ja, das der Fisch seine Freiheit wiederbekam...
Denn mit Gefühlen wird man schon fertig,
dachte der Fisch...
 
Nach eine Weile wurde dem Krebs all das zu bunt...
Er verließ den Fisch...
Vielleicht wenn er noch mehr Geduld gehabt hätte,
wäre der Fisch in sein Netz zurückgekehrt...
Aber er war müde geworden,
er hatte keine Kraft mehr...
Er fühlte sich leer,
missverstanden
und
war ziemlich verletzt...
 
 
Er dachte sich,:
so ein Fisch ist das alles nicht wert..
Der Fisch war einfach nur ein Fisch..
Das war es wohl nicht was gereicht hat...
So im nachhinein war das wohl alles nur ein Traum,
der Augenblicklich enden konnte
und nichts hinterlassen würde,
als schnell zerfliessende Erinnerung....
 
 
©by Loona
 
 
 
 
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.05.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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