Jannika Roggon

Alles ändert sich

Ich schmiss die Zeitung auf den Schreibtisch. Überall stand Sei einfach du selbst und du wirst Freunde finden. Von wegen... Ich war schon immer ich selbst gewesen und hatte das etwas an meiner Situation geändert? Nein. Schon im Kindergarten und der Grundschule hatte ich keine Freunde gehabt und jetzt....jetzt wurde ich auch noch gemobbt. Was hatte ich Cornelia und ihren Freunden getan? Nichts, ich war nur ich selbst. Heute zum Beispiel haben sie mich nach Sport abgefangen, geschnappt und kalt abgeduscht. Und am nächsten Tag musste ich wieder zur Schule.

 

,,Mal sehen, was heute passiert, vielleicht lassen sie mich ja in Ruhe.", sprach ich mir nach dem Aufstehen Mut zu.

Als ich fertig war, nahm ich mein Fahrrad und fuhr los. In der Schule angekommen, spürte ich, wie mein Herz flatterte.

 

,,Es wird alles wieder gut. Na hoffentlich" Das sagte ich immer zu mir, wenn ich vor der Klasse stand. Vielleicht fand mich Cornelia deshalb so merkwürdig, jedenfalls sagte sie es immer.

Plötzlich ging die Tür auf und es ertönten Stimmen.

,,Bauerntrampel, na wie geht’s?", das war Cornelia. Aber mehr sagte sie nicht. Vielleicht würde heute noch ein guter Tag werden. Wer weiß.

 

Als unser Mathelehrer gerade die Hausaufgaben verkünden wollte, ging die Tür auf.

,,Entschuldigen Sie, dass ich so spät komme, aber ich musste noch den Stundenplan von der Sekretärin holen. Und bis ich die gefunden hatte, war die Hälfte der Stunde schon vorbei."

,,Dann musst du unsere neue Schülerin sein!", stellte der Alte, so nannten wir unseren Mathelehrer, fest.

 

,,Würdest du dich den anderen bitte mal vorstellen."

Gemurmel ging durch die Klasse. Eine neue Schülerin. Die sieht aber gut aus. Ob die uns ihre Hausaufgaben abschreiben lässt? Ich dachte nur : ,, Bitte nicht noch eine. Bitte, lieber Gott, mach, dass sie anders ist und dass wir Freunde werden."

Nachdem sie die letzten fünf Minuten der Stunde mit allen bekannt gemacht wurde und sich selbst vorstellte, kam Cornelia zu mir.

Es fing wieder an. Sobald der Lehrer aus der Klasse war, fing es an. So wie immer. An einem ganz normalem Tag.

 

,,Na, du dummes Entlein. Denkst wohl, ihr könnt Freunde werde. Aber lass dir eins gesagt sein. Mit dir will keiner befreundet sein." Die Klasse schwieg, sie schauten nur zu. Ich war den Tränen nahe. War ich ihnen so egal?

,,Wieso sollte ich mich denn nicht mit ihr anfreunden?", sagte jemand. Diese Person hatte wohl vergessen, dass jeder, der Cornelia im Wege war, sich auch automatisch ihren Zorn auf sich zog.

 

Cornelia blickte sich mit funkelnden Augen um. Es war...die Neue, Judith.

,,Hast du heute nachmittag Zeit? Ich will ein Geschenk für meinen Bruder kaufen. Der hat morgen Geburtstag und na ja, ich brauch noch irgend etwas für ihn." So wurde Judith meine beste Freundin. Cornelia konnte nur zusehen. Danach ließen sie und ihre Freundinnen mich in Ruhe. Und wirklich : Es wird alles wieder gut. Denn nicht alle sind so wie Cornelia und ihre Freundinnen, die übrigens netter zu mir geworden sind, denn alle können sich ändern. Es begann für mich eine neue Zeit, so als würde endlich ein neues Kapitel meines Lebens aufgeschlagen werden. Wurde auch endlich Zeit, oder?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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