Es geht beim Nachbarn Wunderlich sehr Wunderliches vor. Das meint auch Fräulein Tratsch-Sehrgern, sie hat dafür ein Ohr. Doch mich interessiert das nicht, ich hör' da gar nicht hin. Mich wundert nicht, dass Tratsch-Sehrgern hat Wunderlich im Sinn. Die beiden sind seit Jahren doch nun heimlich schon ein Paar. Sie schleicht des Nachts durchs Teppenhaus und bleibt bis acht sogar. Doch mich interessiert das nicht, ich hör' da gar nicht hin. Mich wundert nicht, dass Wunderlich hat Tratsch-Sehrgern im Sinn. Das Blondchen aus dem Nachbarhaus ist jetzt sein neuer Schwarm. Da meint nun Fräulein Tratsch-Sehrgern, das liegt an seinem Charm. Doch mich interessiert das nicht, es geht mich auch nichts an. Es soll doch jeder machen, was er will und wie er kann. Jetzt wundert sich der Wunderlich, was Tratsch-Sehrgern wohl hat. Sie ging ihm in der letzten Zeit ja furchtbar auf den Sack. Doch mich interessiert das nicht, es geht mich auch nichts an. Es soll doch jeder machen, wie er will und was er kann. Das Blondchen aus dem Nachbarhaus, das zieht jetzt bei ihm ein. Da meint doch Fräulein Tratsch-Sehrgern, das sei ja nur zum Schein. Doch mich interessiert das nicht, ich hör' da gar nicht hin. Habe ja wohl Wichtigeres täglich in dem Sinn. Jetzt hat das Fräulein Tratsch-Sehrgern doch plötzlich einen Bauch. Nun wundert sich der Wunderlich und macht davon Gebrauch. Doch mich interessiert das nicht, ich seh' da gar nicht hin. Habe ja wohl Wichtigeres täglich in dem Sinn. Das Blondchen zieht beim Wunderlich tatsächlich wieder aus. Man fragt sich da, wohin denn nur, vielleicht ins Nachbarhaus. Doch mich interessiert das nicht, ….
(© 2021 Gabriele Förster-Wöbke)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.01.2021.
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