Lothar Krist

Ich wichse

Ich wichse
(Eine Art Gedicht- und Prosa-Bastard, eine Gedicht-gichtige Geschichte)

 

Zärtlichkeiten blecken sich durchs Fleisch. Sie lecken an meinen Knochen. Sie nagen wie Fledermaus-Häckchenzähne an meinem Herz. Zärtlichkeiten ergießen sich ins Blut, wühlen, zerwühlen mein Gekörper. Arrrhhh. Ich kranke Haut. Ich entkranke mich nach einer Haut. Ich zergrrrhhhe nach dem Muskelweich der Brust. Ich enttöte mich nach diesem Zart. Doch ich bin zerdrosselt
in Einsamkeit.

Brüste, so praller noch als prall, umfliegen mein Geseel der Nacht. Ich wichse. Ich wichse mir schon wieder einen ab. Ich zerträume diese Klitoris ins Nass. Lecken. Schlecken. Riechen. Siechen. Die Zunge spitzend strecken.

Alles glitscht! Lippen, ... so faszinierende Schamlippen, anvisierend, moosen sich in einem Hamm. Diese Lippen, zart, zermoosen sich an scheinbar zahnlos, Zähnchen an Zähnchen bewehrtem Angepresst hinter dieser meiner Lippen Hart. Eine Zähnchenreihe unter Lippenhart hammt nach diesem Lippengatsch, hamm-hamm und schlürf. Ich schlürfe.

Mann o Mann, schmeckt dieser Traum vom Leben gut. Ich schlürfe. Ich ziehe den Faden von Schleim mit der Zunge in die Länge. Zeitlupe, ... und hamm. O Mann, ist das geil, schmeckt gut. Ich wichse. Ich habe ihn so härter noch als hart in meiner harten Wichser-Hand. Die andere Hand streichelt meine Brust, meinen Bauch, den linken Oberschenkel. Ganz fest und dann wieder sooo zart.

Meine Finger, ihren Arsch umkrampft, rutschen ein Stückchen tiefer, rutschen endlich über eine weicheste Weichheit von Feucht hinweg und öffnen diese Blume mit einem einzigen Hochsommersonnenwüstenstrahl, wie damals im Urlaub auf Mykonos, auf unserem so sonnenheißen Felsen direkt ins Meer hinein. Unser Lebensstern glühte mitten hinein auf unsere auf und ab schmatzenden Geschlechter. Sie fuhr auf mir einfach weg, und holte sich dabei mit einer Hand Einen runter. Die andere griff gierig nach der Sonne.

Das Ergebnis schlucke ich einfach weg. Flutsch. Wäre die Zunge nicht die Zunge, die sie eben ist, so angewachsen ... flutsch, sie wäre einfach flutsch und weg. Flutsch. Sie wäre einfach mit dem ganzen Glitsch hinein ins Nichts geflutscht, so mir nichts, dir nichts weg und flutsch. Die Kehle runter, den Magen rein und durch die Nieren im Harnstrahl am nächsten Morgen wieder raus. Alle Bäche, alle Flüsse und Meere dieser Welt wissen davon. Selbst die Ratten und die Krokodile in den Klos. Auch ein kleiner Rest der in so eine Muschi zart verliebten Männer dieser Welt weiß davon.

Zart nagen ... nur einfach so zart nagen an so fleischigen Lippen mit von Zahnreihen angepressten, irgendwie zahnlosen Lippen, ach ... o Traum, und das auch noch an einem geliebten Weib. Ein Traum. Ich träume. Doch ich bin bloß die nackte Einsamkeit. Nackte, nackteste Einsamkeit.

Ich wichse.

Ich wäre doch nie weg gegangen. Ich habe sie doch geliebt. Und doch auch des Jungen wegen. Aber wenn ich noch länger geblieben wäre, dann wäre ich samt meiner Seele drauf gegangen. Ich denke an sie. Ich schlucke die Bilder meines Traums hinunter. Das Feucht schmeckt auf einmal so fern und sooo trocken. Ich wichse. Ich wichse mir seit Stunden einen ab. Ich entwichse mich aus der tiefsten Tiefe meiner Einsamkeit.

Ich wichse, wichse und wichse ... und weine dabei. Geil. Auch geil. Irgendwie. Aber wirklich nur irgendwie. Eben traurig geil.

Ich wichse. Ich muss aufstehen und etwas trinken gehen, sonst verdurste ich.

 

© Copyright by Lothar Krist (17. Juli 1994, circa 3 Monate nach der Trennung, an einem für einen Vater verdammt wichtigen Tag (Geburtstag des Sohns), insbesondere, wenn man so allein ist. Mann o Mann, ging es mir in dieser Zeit und dann besonders an diesen Tagen immer wieder dreckig.
Ich hoffe, diese Geschichte versteht IrgendWER!? Und ich bin mir sicher, wenn es mit ihr irgendWIE geklappt hätte, dann wäre ich heute nicht so einsam.

Nun ja, ich weiß! Eine Suderei eines alt gewordenen Mannes. Doch was, bitte, soll es? Ich werde ja wohl nicht der Einzige Einsame Mann weltweit sein, der ab und zu einmal wichst? Und Euch heute Einsamen Frauen ergeht es ja wahrscheinlich auch nicht viel Anders? Wahrscheinlich war ES ja sowieso niemals anders!? Diese Wichserei ist einfach nur ein kurzer Ausflug aus der Einsamkeit.

 

Überarbeitet am 15.2.2003, am 28.12.2022 und heute am 12.06.2023)

A pro po "Wichsen" und "Einsamkeit"
Ich habe heute wieder eine von dieser Geschichte inspirierte Geschichte geschrieben, also morgen auf
E-Stories:
Putin - Die Einsamkeit und das Wichsen.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.06.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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