LyraLyra Gabriel

Cry Baby

hatte sich zurückgezogen, 3 Tage, 3 Nächte, mit Wein und Beruhigungstabletten heulend über das schöne und traurige der Vergangenheit und die kürzliche Auflösung einer Illusion, mit der sie eine Person umhüllt hatte – der zerstörten Hoffnung auf eine Zeit in liebevoller Gemeinsamkeit und schönen Momenten –  dem ihr zugefügten Schmerz –  die Messerscharfen-Worte, die sie tief im Inneren getroffen, wie Speere aufgespießt hatten.

Als es keine Gedanken mehr gab, die noch nicht gedacht waren – keine Lösung in Sicht –  beendet sie ihr Solitär, kühlt ihre Augen – setzte dunkle Brille auf – es regnet –  läuft auf die Straße.
 
In Ihrem Kiez hatte sich nichts verändert – alle waren da wie jeden Tag und vor Ihrem Rückzug  – Die Nachbarin mit ihren zwei kleinen kläffenden Hunden – der Messie, der über ihr wohnte, grüßte leicht modrig riechend – Roman der Rumäne der Cry Baby Tochter nannte und sie ihn Vater  –  Zigaretten Stummel vor den Häusern verziert mit leeren Flaschen die Hecken nass und mit Abfall der vom Regen feucht, schlaff an den Ästen hängt – heute stört es sie nicht – an anderen Tagen hätte sie hässliche Worte gemurmelt – heute liebt sie die gesamte sich stabil gehaltene Szenerie – sie hatte das Gefühl nach ihrem Retreat wieder angekommen zu sein.

Ihre Schritte werden leichter als sie die Straße zu ihrem Lieblings Café ansteuert.

Durch die Fensterscheibe sieht sie – eine Bekannte, die ihr zulächelt und sie hereinwinkt. Wieder in ihrer Welt angekommen fühlte sich sicher. Setzte sich wird gefragt wie es ihr geht  – Trigger, da war er wieder – geht so. Habe 3 Tage wegen einer Person geheult, ich bin so verletzt und die Verbindung ist auch zu Ende. Kann’s gar nicht glauben, dass in meinem doch schon längeren Dasein mich das so aus der Bahn geworfen hat – Shit einfach Shit!
 „Gefühle sind stärker und schmerzlicher, je älter man wird“, war die Antwort ihrer Bekannten.
Cry Baby sieht, dass auch sie mit Tränen kämpft. Schnell fragte Sie“ und dir, wie geht es dir“ – Unter Tränen die Antwort.“ Mein Partner ist kürzlich verstorben“.
 Ganz abrupt in das Mitgefühl katapultiert und bereut ihren jetzt banal erscheinenden 3-tägigen Schmerz erwähnt zu haben, umarmt ihre Bekannte  – bedrückt und leise spricht  sie ein von Herzen kommendes Beileid aus. Ihr eigener Schmerz vergessen – ein Dank füllt ihr Inneres für die Gelegenheit, dass sie immer noch die Möglichkeit hat, mit ihrer Herzensperson wieder zusammen zutreffen. Sie nimmt ihre Sonnenbrille ab und verabschiedet sich. Es ist sonnen hell draußen die Sonnenbrille setzt sie nicht auf – sie möchte den lichtvollen Tag ganz in sich aufnehmen.

© all rights reserved by Lyra 27.7.2023

 

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