Günter Weschke

"Schneckerl"



Marianne Gruber setzt sich auf eine Bank, es ist ein warmer Frühlingstag und Wien ist im Frühling besonders schön.
Da sitzt sie nun, mit geschlossenen Augen spürt sie diese angenehme Wärme auf ihrem Gesicht.
Marianne ist jetzt zweiunddreißig, eine hübsche Frau und als sie vor zwei Jahren den charmanten Peter  kennengelernt hatte, ist sie noch heute so richtig verliebt in ihn.
Peter, ein gut aussehender Bursche, verdient sein Geld mit Aktienspekulationen an der Börse, dafür hat er stets ein “gutes Näschen”.
Seine Marianne nennt er immer “Schneckerl!”

Marianne träumte vor sich hin, als sie ein Gespräch hört, ein Pärchen geht an ihrer Bank vorbei und der Mann sagt gerade…”Aber Schneckerl, ich liebe doch nur dich!”
Die Frau antwortet…”und warum hast du gestern an der Bar, so sehr mit der Bedienung…?”

Marianne hört wie elektrisiert zu, sie setzt sich ihre Sonnenbrille auf, öffnet die Augen und sieht “ihren Peter”, der gerade eine junge Frau umarmt und versucht, sie zu Küssen.
Aber Hallo!
Peter hatte ihr am Morgen gesagt, dass er nach St. Pölten muss, Bankgeschäfte.

Die Beiden stehen nur wenige Schritte von Marianne entfernt und so ruft sie: “Hallo Peter!”

Der dreht sich überrascht um, mit unsicherer Stimme fragt er…”Was, was machst du denn hier in Wien?”
“Na das wollte ich dich eben auch Fragen?”
Äh, ja, äh, ich, äh ich… das ist nicht das, wonach es aussieht!”
“So, wonach sieht es denn aus?”

Die junge Frau an Peters Seite schaut auf Marianne und fragt:
“Peter, kennst du die Dame?”

Ehe Peter antworten konnte, sagt Marianne; “Natürlich kennt er mich, ich bin seine Geliebte, sein “Schneckerl”!

Platsch, diese Gesichtsmassage hat gesessen, Peter reibt sich die Wange, seine Begleiterin dreht sich um und läuft zum Ausgang des kleinen Parks.
“Ja, aber Schneckerl, laß dir erklären…!”

“Marianne, ich kann das erklären!”
Spöttisch blickte sie auf Peter, “na klar kannst du das Erklären, aber hör mir bitte genau zu was ich dir jetzt erkläre, heute Abend stehen deine Koffer vor der Tür, du gibst mir jetzt den Wohnungsschlüssel und wage es nicht, heute etwa noch an die Tür zu Klopfen, für dich bleibt meine Tür für immer geschlossen!”

Peter ist bei ihren Worten ganz blass geworden, stumm übergibt er den Schlüssel.

Marianne steht auf, sie blickt ihn noch einmal an…”Ja, ich habe dich geliebt!”

“Schneckerl” ich..!”

“Wie viel -Schneckerl- laufen noch hier durch Wien?”














 

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