Brigitte Waldner

Steinplattenprobleme

Es gibt ein Problem mit dem Boden,
er ist weder eben noch weich,
die Wurzeln behindern den Aushub,
Ich muss mir jetzt Erde kaufen;
und nachträglich ist es nicht leichter,
den Boden waagrecht zu bekommen,
wenn das Gehege mal steht.
Ich hätte das vorher machen müssen.
Das habe ich ja wohl gewusst,
aber ich dachte, es ginge auch nachträglich.

Es gibt keine schmalen, langen 2 cm dicken Granitplatten mehr,
so wie beim ersten Gehege.
Damit hatte ich nicht gerechnet.
Mit denen ging es ganz leicht,
weil ich die Wasserwaage einfach auflegen konnte.
Ich musste 6 cm dicke Beton-Pflastersteine kaufen,
sie sind viel schwieriger zu verlegen,
um sie waagrecht und ebenerdig zu versetzen,
ich habe davon keine Ahnung, wie das geht.
Im Internet ist auch keine brauchbare Erklärung.
Wie soll ich 112 Pflastersteine in 20 x 20 x 6 cm
unter dem Gehege verlegen,
damit mir das verzinkte Metall nicht in der Erde verrottet?
Ich habe einen ganzen Tag bis in die blaue Stunde hinein
dafür verwendet, eine Reihe von 8 Metern zu verlegen,
aber es kam nur eine wellenförmige Linie zustande,
gekippt in alle Richtungen und kein Stein waagrecht versetzt,
und ein weiterer Sonnenstich.

So lange ich die Steine nicht versetzt habe,
kann ich das Gehege nicht fertigstellen,
weil es sonst zu schwer wird, es noch einige Zentimeter zu überstellen.
Wo kriege ich die Erde her?
Ich bräuchte eine LKW-Ladung mit Erde,
die der LKW mit Kran über den Gartenzaun hebt,
und die ich dann in die Radeltruhe schaufle
und mit der Radeltruhe nach hinten bringe zum Gehege.

Ich werde zum Supermarkt fahren und Säcke mit Gartenerde kaufen,
die für die Pflanzkübel erhältlich sind.
Das wäre die einfachste Lösung, denke ich.
Dafür muss ich mich weniger plagen.
Teurer wie eine LKW-Zustellung kann es auch nicht kommen.
Ich werde es mal so probieren.
Ich zähle täglich meine Pflastersteine,
noch sind alle da, es ist nur eine Frage der Zeit,
wann sie der Räuber klaut.
Bisher war keine Gelegenheit, weil vor dem Garten
auf der Wiese ein Zeltfest stattfindet.
Der Senior-Räuber, sein Räuber-Sohn und sein Räuber-Enkel
können ja wohl schlecht neben vielen Leuten und Bekannten
in meinen Garten gehen und die Pflastersteine entwenden.
Außerdem sind sie so schwer, dass man nur einen tragen kann.
Sie warten eine gute Gelegenheit ab.

Meine Katzen sitzen derzeit im kleinen Gehege
und spähen sehnsüchtig zum neuen größeren Gehege hinüber,
sie wollen schon hinein, aber das Dach ist noch nicht drauf
und unterhalb ist es noch nicht ausbruchsicher.
Und dann brauche ich auch noch eine Verbindung
zwischen den beiden Gehegen.
Die muss ich mir auch noch erfinden und bauen.
Das wird sich leichter lösen lassen.
Alles dauert seine Zeit und Katzen haben nur ein kurzes Leben,
daher muss es rasch gehen. Sie können nicht so lange warten.

© Brigitte Waldner

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.08.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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