Günter Weschke

Anna I



Die Arbeit in einem Krankenhaus ist nicht leicht, Ärzte und Schwestern
müssen dabei oft an ihre Grenzen gehen.
Anna, eine Assistensschwester des operierenden Oberarztes Dr.  Florian
Sommer, ist eine gut ausgebildete Krankenschwester, sie ist 42 Jahre alt, stets froh gelaunt und überall sehr beliebt.

Doktor Sommer, ein gutaussehender Junggeselle, gilt als eingebildeter Frauentyp, der aber als Arzt sehr beliebt ist.

Eines Morgens begegnen sie sich im langen Flur zur OP  Station.

“Guten Morgen Schwester Anna, sind sie mir heute wieder behilflich, meinen Patienten Blut abzunehmen?”
“Oh nein, ich möchte mich am liebsten in eine Ecke legen und Schlafen!”

“Na, da war das Wochenende sicherlich sehr turbulent?”
“Wie man es nimmt, eine Hochzeit ist ja nicht täglich!”

“Oh, sie haben geheiratet?”
“Nein, nicht ich, es war eine meiner Freundinnen!”
“Na dann kann ich mir ja doch noch Hoffnung machen, dass sie mich einmal Erhören!”

Beide Lachen,.
Nach der gelungenen OP fragt Doktor Sommer:
“Sagen sie Schwester Anna, darf ich sie am kommenden Freitag Abend zum Essen Einladen?”
Anna ist etwas überrascht, aber nach kurzem Überlegen sagt sie -ja- danke, ich nehme ihre Einladung gern an.

Gut, ich werde sie dann Abholen, sagen wir gegen 19.00 Uhr.

Die Tage bis zum Freitag waren ausgefüllt mit mehreren Operationen.
Anna’s Gedanken kreisten um den Kommenden Freitag.

Glaubt Doktor Sommer, sie mit einen Abendesse “rum” zu kriegen.
Er war ja als “Weiberheld” verschrien.

Pünktlich um 19.00 Uhr fuhr Doktor Sommer vor, sie hatte das tiefe Brummen seines roten Ferrari schon gehört, diese “
Angeber Karre” war sein ganzer Stolz.

Anna öffnete die Tür und ging ihm entgegen.
Er war ausgestiegen und öffnete die Tür seines Wagens.
“Sie sehen umwerfend schön aus!”

“Oh danke, -etwas ironisch-, aber ein Taxi hätte es doch auch gemacht!”

Er lachte, “Ein Taxi darf ich ja nicht selber Fahren!”

Die Fahrt verlief ruhig, er war ein guter, vorsichtiger Fahrer-

Das Restaurant, welches er ausgesucht hatte, war ein nobler Schuppen.

Der Wirt geleitete sie persönlich an ihren Tisch, auf dem eine Vase mit dunkelroten Rosen stand.

Ein Sektkühler, in dem eine Flasche Champagner stand, lachte die Gäste förmlich an.

Der Wirt goss ihre Gläser voll und wünschte dazu -einen angenehmen Aufenthalt-.
Danach legte er ihnen die Karte vor.

“Sie lassen sich ja den Abend ganz schön etwas Kosten, Doktor Sommer!”

“Den Champagner hat der Wirt spendiert, den könnte ich mir gar nicht Leisten!”
Sie Lachen Beide, nachdem sie ihre Bestellungen aufgegeben haben, sagt Doktor Sommer: “Schwester Anna, wir kennen uns doch schon so lange, da wird es doch Zeit, das wir uns Duzen dürfen, also ich bin der Florian!”
Anna ist etwas verlegen geworden, sagt dann aber:
“Na gut, es wird sich ja schon herum gesprochen haben, ich bin die Anna!”
Ihr Gläser stoßen leicht aneinander, Doktor Sommer erhebt sich, geht auf Anna zu und küsst sie leicht auf die Wange.
Anna tut das Gleiche, etwas verlegen schauen sie sich an.

Aber da auch das Essen aufgetragen wird, ist diese Phase schnell vorüber.

Nach dem vorzüglichen Mahl, plaudert man, -nun schon etwas ungezwungener- über Dies und Jenes.

Zur fortgeschrittener Stunde verlassen sie das Lokal, setzten sich in den Roten Flitzer, wobei Anna bemerkt, er fährt in die falsche Richtung.

“Florian, das ist nicht mein Heimweg!

“Anna, ich möchte dir gern noch etwas Zeigen.
”Sie beschleicht ein ungutes Gefühl, aber sie will sich nichts Anmerken lassen, beschließt aber, äußerst Vorsichtig zu sein.

Nach einer viertel Stunde, fahren sie in ein berühmtes Villenviertel ein, dann fährt der Wagen eine Auffahrt hoch uns stoppt vor einer prächtigen Villa.
Florian springt aus den Wagen und öffnet für Anna die Tür.

“Wer wohnt hier?”
“Na ich!”
Florian öffnet die Tür des Hauses. Schaltet das Licht ein und Anna steht plötzlich in einer Märchewelt.
Ein elegantes Foyer empfängt sie, Florian öffnet eine Tür und sie gehen in ein großes Wohnzimmer, in einer Ecke steht ein weißer Flügel, ein wuchtiger Schrank, eine Polster Sitzgruppe. Eine lebensgröße Figur einen Diskusswerfers zieht den Blick auf sich, zwei Vasen mit Blumen, Bilder an den Wänden und von der Decke strahlen plötzlich etwa einhundert kleine Glühbirnen, wie ein Sternenhimmel auf sie herab.

Anna ist sehr beeindruckt, um etwas zu sagen, deutet sie auf den Flügel und fragt: “Ist er nur Deko, oder kannst du darauf auch Spielen?”
Wortlos geht Florian zum Flügel, klappt den Deckel hoch, setzt sich auf den Hocker und beginnt spielerisch, ein paar Takte anzuschlagen.
Dann spielt er Gershwins -Summertime-, dazu singt er mit einer ruhigen aber ausgebildeten Stimme.
Anna ist sehr hingerissen, das hatte sie nich erwartet.

Danach geht Florian mit ihr durch das Haus, zeigt ihr im oberen Stockwerk zwei Schlafzimmer, drei Bäder, einen Saloon und eine Treppe, die zur Dachterrasse führt.
“Sag einmal, wie kannst du dir solch ein prächtiges Haus Leisten”

“Nein, so etwas könnte ich mir nicht Leisten, ich habe es von meinen Eltern geerbt.
Mein Vater war als Diplomat meist im Ausland unterwegs, während meine Mutter, in Dubai, Prachtvolle Häuser für die Scheichs entwarf.
Meine Eltern sind vor fünf Jahren, bei einen Flugzeugabsturz in Kanada, ums Leben gekommen!”

“Oh mein Gott, das tut mir aber sehr Leid!”

“Ja, ich hatte auch erst lange überlegt, ob ich jemals wieder dieses Haus betreten könnte!”

Florian, es ist schon spät geworden, bringst du mich bitte nach Hause?”

“Entschuldige, aber natürlich!”

Vor ihrem Haus angekommen, führte er sie noch bis vor ihre Haustür.
“Ich möchte mich für diesen wunderschönen Abend bedanken und hoffe, dass wir das einmal wiederholen können. Gute Nacht Anna!”

Er gab ihr galant einen Handkuss, wartet bis sich die Tür hinter ihr schloss.

Anna ging langsam ins Wohnzimmer, sie ließ das Erlebte noch einmal Revue passieren.
Nein, es gab keine Kussattacke, auch keine Anzüglichen Bemerkungen, Florian hatte sich wie ein richtiger Gentlemann verhalten.

Im Bad ließ sie heißes Wasser in die Wanne Laufen, gab ein duftendes Etwas hinzu und gab sich danach der wohligen Wärme des Bades hin.



























 
























 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.12.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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