Brigitte Waldner

Ein schönes Erlebnis für die Sternsinger-Mädchen

Die Sternsinger gingen vorbei,
als hätten sie sich nicht hereingetraut,
obwohl ich die Kette schon am Morgen
von von meinem Gartentor entfernt hatte,
und sie willkommen gewesen wären.
Meine Hündin war zufällig gerade im Garten
und meine Katzen liefen frei.
Meine Hündin hat nicht gebellt,
aber der Nachbarshund bellte intensiv,
dass ich darauf aufmerksam wurde.
Ich wusste, dass die Sternsinger
in diesen zwei Tagen zu erwarten waren.
+
Ich saß am PC, schaute und habe sie die Straße
heraufkommen gesehen.
Ich zog mir schnell eine Jacke über,
und nahm die vorbereiteten Sachen aus dem Safe,
und bis ich draußen war,
war niemand mehr zu sehen.
Sie waren schon im nächsten Haus,
so dachte ich und stellte mich auf die Straße
vor das Räuberhaus.
+
Nach einigen Minuten ging die Tür auf;
ich sah, der Nachbar drückte der Begleitperson
noch schnell ein paar Worte rein.
Die Sternsinger-Kinder kamen zuerst heraus.
Die Mädchen haben mit mir nicht geredet,
als ich sagte: „Kommt ihr zu mir auch?“
Zuerst ignorierte mich die Begleitperson,
schaute mich nur scharf an,
bis ich erneut fragte.
Die Begleitperson redete mich dann scharf an,
„Na, wollen SIE überhaupt was geben?
Ich dachte, sie wollen uns nix geben!“
+
Die ganze Gruppe war von meinen Nachbarn,
links und/oder rechts von mir, mutmaßlich,
so gegen mich negativ aufgehetzt,
dass sie so eingeschüchtert waren,
dass sie stumm waren und mir stumm folgten.
Die Begleitperson sagte aber: „Wir machen das heuer nur freiwillig.“
Er war voriges Jahr auch schon da,
und da haben sie von mir ja wohl auch eine Geldspende erhalten.
Aber 5 Euro sind denen offensichtlich zu wenig, denke ich.
Ich hatte den Eindruck, sie wollten nicht.
Was mussten sie nur gerade Böses über mich gehört haben.
Meine Nachbarn sagen ja nie ein gutes Wort über mich.
+
Ich habe die wunderschön bunt gekleidete Gruppe
dann nicht in mein Haus gebeten,
sie mussten bei mir auch nicht singen.
Ich verlange das prinzipiell nicht von den Kindern.
Dann habe ich ihnen meine Geschenke,
die ich extra für sie gekauft hatte,
und die Geldspende vor meiner Haustüre überreicht.
+
Die Mädchen waren im Alter von 9 Jahren,
meine Geschenke aber für Jugendliche ab 14 Jahren.
Im vorigen Jahr waren Jugendliche hier, 14+.
+
Für die vier kleinen Mädchen gab ich jedem in die Hand
ein Geschenksackerl mit einer Schmuckbox
aus dunkelblauem Karton mit Goldprägung,
und darin ein rosa Schmuckreinigungstüchlein,
ein transparentes mit Mond und Sternen goldbedrucktes
Schmucksäckchen mit einem Stern aus Bergkristall
mit einem versilberten Edelstahlklipp als Anhänger,
und ein Armband mit Glasperlen
und mit einem Schmetterling mit Strasssteinchen besetzt.
Die Begleitperson hat von mir das Gleiche erhalten,
jedoch in einer etwas kleineren hellblauen Schmuckbox
und statt des Armbandes ein echtes Bergkristallpendel
mit einer Silberkette mit den 7 Chakraperlen.
+
Das wäre auch meine Bubenspende gewesen,
wenn statt den Mädchen Buben gekommen wären.
Ich hatte alles gut und lange schon vorbereitet.
Dann habe ich alles wieder in einen großen Sack gesteckt
und der Begleitperson zum Tragen gegeben.
Damit die Mädchen wissen, was sie bekommen,
habe ich ein alles einzeln gezeigt,
was ich zusätzlich vorbereitet hatte,
sodass ich nicht ihre Geschenkboxen öffnen musste.

Die Nachbarn haben großzügig 100 Euro gespendet,
das können sie ja machen, sie haben ja 80.000 Euro
bei mir im vorigen Jahrzehnt gestohlen unter anderem.
Dafür hätten sie ruhig mehr spenden können.
Was hatte das Mich-Schlechtreden für einen Sinn?
Ich hatte das letzte Wort, und nicht mit Worten,
sondern mit einer guten Tat alles widerlegt,
und das wird in Erinnerung bleiben.
(Ich halte das für die intelligentere Lösung!)
+
Die Kinder wissen nicht, wer ich bin,
ich weiß nicht, wer die Kinder sind,
ich habe nur erfahren, dass sie aus meinem Ort sind.
Die lang geplante, gut vorbereitete Überraschung ist gelungen.
Die Kinder und die Begleitperson haben sich über meine Geschenke
sehr gefreut. Die Freude habe ich
in ihren stummen Gesichtchen gesehen.

Text und Foto: © Brigitte Waldner

 

Bild zu Ein schönes Erlebnis für die Sternsinger-Mädchen

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Brigitte Waldner).
Der Beitrag wurde von Brigitte Waldner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.01.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Brigitte Waldner

  Brigitte Waldner als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Schmetterlinge weinen leise: Gedichte voller Liebe, Leidenschaft und Sehnsucht von Uwe Walter



Der Autor dieses Gedichtbandes, Uwe Walter, wird Sie mit seinen tiefsinnlichen Werken für einen Augenblick zu den Quellen der Liebe entführen. Tauchen Sie ein, in blühende Herzlandschaften einer romantischen und poesievollen Welt. Entdecken Sie die Vielfalt seiner fantasiereichen und mit Leidenschaft geschriebenen Werke. Diese Auswahl seiner schönsten Gedichte beinhaltet alle Facetten der Liebe. Verse voller Sehnsucht, bei denen Weinen und Lachen eng beieinander liegen. Worte, die vom Autor mit Herzblut und tiefem Einfühlungsvermögen verfasst wurden.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Kinderträume" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Brigitte Waldner

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Das Schnäppchen, das eine optische Täuschung war von Brigitte Waldner (Arbeitswelt)
Die Harfe von Frank Guelden (Kinderträume)
Fingerspitzenzaubertanz von Helmut Wendelken (Leidenschaft)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen