Martin Hünemöller

Die Wolfsgeschichten - Prolog: Ein wahrer Anführer

Die Wolfsgeschichten - Prolog: Ein wahrer Anführer

In jeder Vollmonds Nacht versammelten sich die Clans aller Wölfe um über wichtige Dinge zu diskutieren und abzustimmen. Der Wolf Kronus war der erfahrenste, weiseste und Gründer des ersten Clans. Seine Worte trugen mehr Gewicht als die jener anderer. Der alte Wolf begann dieses Treffen mit der Entscheidung das Zepter an seine Tochter Tikkani weiter zu reichen. Sie war das genaue Gegenteil ihres Vaters. Eine ruhige und freundliche Wölfin, die es mehr liebte der Natur zu lauschen als sich in Kämpfe zu begeben. Ein raunen ging durch die Rudel des Landes. Diese junge Fähe, ohne große Kampferfahrungen, soll einen mit Narben gezeichneten Helden ersetzen. Doch Kronus war sich vollkommen sicher das Tikkani eine würdige Nachfolgerin abgeben würde. 
>Ich habe euch seit Jahren als Mentor alles beigebracht was ihr da draußen wissen müsst. Nun ist es an der Zeit für die nächste Generation, meine Tochter wird frischen Wind in unsere Clans bringen. Sie bewies mir schon oft genug ihre Fähigkeiten.<
Da sprang ein junger Wolf namens Fenrir aus der Menge.
>Ein Anführer muss ein Kämpfer sein und keine friedliebende Träumerin. Außerdem gibt es seit Jahrhunderten nur männliche Alpha Wölfe, was würden Rudel anderer Länder nur über uns denken. Daher fordere ich Tikkani zu einem Kampf an den schwarzen Klippen heraus, bei einem Sieg soll sie die Nachfolge antreten aber wenn ich Gewinne entscheiden wir wer die Führung aller Wölfe übernimmt!<
Der alte Wolf war sich nicht sicher aber Tikkani nickte ihn lächelnd zu.
>Nun gut, meinetwegen soll ein klassischer Kampf über die Zukunft entscheiden.<
Alle Wölfe stimmten diesen Vorschlag zu und machten sich gemeinsam auf den Weg.


Angekommen stellten sich beide gegenüber auf. Da stürmte Fenrir bereits auf Tikkani los, ohne groß nachzudenken. Blind vor Kampfrausch versuchte er sie mit seine Krallen und Bissen zu treffen. Mehrmals landete er am Boden oder sprang gegen die Felsen, Tikkani war wohl beweglicher als er dachte. Fast schon tänzerisch wich sie Fenrirs Attacken aus, seine Wut ließ ihn immer unkonzentrierter werden. Dieser Kampf zog sich einige Minuten doch während Fenrir schon völlig erschöpft herum schnaufte schien die junge Fähe noch voller Energie zu stecken. Seine Angriffe wurden sichtlich schwächer bis er letztlich völlig erschöpft zusammen brach.
>Hochmut kommt vor den Fall, beim nächsten mal bewahre einen kühlen Kopf.< sprach die Wölfin mit sanfter Stimme.

>Du wirst uns niemals anführen, dafür werde ich sorgen!< murmelte er leise.
Beim umdrehen der Fähe sprang er mit letzter Kraft auf um sie mit einen Biss in den Hals umzubringen. Diese Heimtücke entging ihr natürlich nicht und mit einem Satz sprang sie zur Seite. Ihr Vater, völlig erbost über diesen feigen Angriff, stürmte auf den jungen Wolf zu.
>Dafür wirst du bezahlen Fenrir!<
Mit all seiner Kraft jagte er den jungen Wolf immer weiter zum Ende der Klippe.
>Weist du was noch ein Wolfs Clan ausmacht? Es ist eine große Familie, die zusammenhält! Tikkani ist ein Teil meiner Familie und du wolltest sie aus dem Hinterhalt angreifen. So jemand ist weder Anführer noch ein Teil meines Rudels!<
Doch bevor Fenrir ein Wort sagen konnte stieß er ihn bereits hinunter in den Fluss. Dann schaute er zu allen Wölfen.
>Tikkani wird eine würdige nachfolgerin weil sie schon lange verstanden hat das Macht und Gewalt unötig sind um andere anführen zu können.
Ja, ich habe viele Kämpfe geführt aber diese haben mich gelehrt nicht immer mit den Kopf durch die Wand zu gehen, anderen zuzuhören und vor allem nachzudenken bevor ich handle. Meine Tochte ist weitaus weiser als ich in ihrem Alter jemals gewesen wär. Sie wird euch den richtigen Weg zeigen!
< Alle Wölfe schauten zu Tikkani hinauf und fingen an zu heulen, stolz ging ihr Blick hinauf zum Vollmond. Eine neue Zeit hatte begonnen.

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