Hardy Schneck
Tränen einer Mutter
Tränen einer Mutter
Heiß ist der Tag im Juli, sie sitzt in ihrem Rollstuhl;
Das Fenster nur gekippt, keine Klimaanlage, verschmierte Scheiben.
Draußen in der Gartenanlage herrscht absolute Stille,
kein Lebewesen ist zu sehen, sie sieht ins Leere.
Gedanken kommen ihr, Erinnerungen an vergangene Zeiten;
Sie sieht sich im Kreise ihrer Kinder und Enkel. Es war eine schöne Zeit.
Heute ist sie allein, niemand da mit dem sie sprechen könnte;
Das Pflegepersonal ist anderweitig tätig, der Tee schmeckt fade.
Ein kleiner Hund, das ist ihr Traum doch nicht erlaubt. Sie starrt
auf das Foto ihres Mannes der sie schon vor Jahren verließ. Krebs
hatte ihn ihr genommen. 52 Jahre mit ihm gelebt-in guten wie in
schlechten Tagen ;Starb sehr schnell, das Heim blieb ihm erspart.
Sie will nicht mehr, ihr Lebenswille ist erloschen, was hat sie noch?
Besuch ganz selten und wenn, dann nur kurze Zeit. Sie haben alle zu tun;
Für Mutter bleibt keine Zeit, andere Dinge sind wichtiger.
Sie denkt an ihre Mutter, die hatte es besser, starb in ihren Armen.
Vorheriger TitelNächster TitelIch besuchte vor kurzem die Großmutter einer Freundin meiner Familie. Dort inspirierte mich das Leben einer Greisin, die ich dort kennenlernte und mit welcher ich längere Gespräche hielt.Hardy Schneck, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.05.2012.
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