Wolf-Rüdiger Guthmann

Die unhörbare Sprache

 Jeder will jede Geschichte kennen,
drum alle nach Gedichten rennen.
Nutzen wir das kleine Denkerhirn
hinter unsrer flachen Dichterstirn.
Doch die gesammelte Poetenware
ist leicht gekraust, wie alle Haare.
 
Dabei können wir kommunizieren,
ohne viele Worte zu verlieren.
Nehmt nur die Gebärdensprache,
für Taubstumme eine gute Sache.
Ich dachte dereinst, ich mache
ein Gedicht über Gebärdensprache.
 
Das kann so schlimm nicht sein,
da fällt mir wieder gewiss was ein.
Das Internet ließ ich kurz suchen,
um dann das Lexikon zu buchen.
Das Wort „Ich“ ist selbstbewusst,
da schlägt man freudig an die Brust.
 
Bei „Liebe“ streift der Handrücken  
an eigner Wange mit  Entzücken.
Um das Wort „Dich“ zu nennen,  
muss mein Finger zu dir rennen.
„Guten Tag!“ den höflichen Gruß
ich aber trotzdem noch üben muss.
 
Die Gebärden müssen weich galant
gleiten mit der offenen Hand.
Die Faust und auch der Zeigefinger
sind da nur bedrohliche Dinger.
Im Endeffekt muss ich gestehen,
die Sprache werde ich erst verstehen,
wenn ich von Smog und Staub,
dereinst im Alter stumm und taub.
 
17.03.2013 ©  Wolf-Rüdiger Guthmann

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Wolf-Rüdiger Guthmann).
Der Beitrag wurde von Wolf-Rüdiger Guthmann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.03.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Wolf-Rüdiger Guthmann als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Legenden zwischen Lenden: Mittelmeer Gedichte von Dr. André Pfoertner



André Pfoertners Poeme wurzeln in der archaischen Erkenntnis, dass Erotik und Lyrik seit jeher eng miteinander verschlungen sind. Seine mit Meerwasser gesalzenen Verse kreisen um mediterrane Liebesakte zwischen göttlicher Schöpfung und irdischer Erschöpfung.
Aphrodite, Kalypso und andere bezaubernde Frauen begegnen legendären Liebhabern wie Odysseus, Casanova oder Lord Byron. Unter einer immer heißen Sonne, die von der Antike bis in die Neuzeit Hormone zum Brodeln bringt, zeigt Ischtar, die babylonische Göttin des Krieges und des sexuellen Begehrens, ihre beiden Gesichter. Die Liebenden in André Pfoertners lyrischem Mittelmeer treiben ruhelos zwischen Lust und Verlust hin und her.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Kommunikation" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Wolf-Rüdiger Guthmann

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Die Reformation von Wolf-Rüdiger Guthmann (Glauben)
SÜSSE MAUS von Christine Wolny (Kommunikation)
Computer Diagnose von Karl-Heinz Fricke (Humor - Zum Schmunzeln)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen