Jörg Aßmann

Herzblut

Er saß steif da und lauschte der Musik. Langsam und zögern, fast völlig im Takt, nahm der Schmerz in seiner Brust zu. Wärme verteilte sich, floss durch den Brustkorb, langsam nach unten sinkend. Seine Augen waren bar jeder Träne, sahen in die Welt ohne sie wahrzunehmen. Allein der Schmerz und die Musik hüllten ihn noch ein. Er spürte wie der Muskel in ihm immer schwächer wurde, mehr und mehr an Kraft verlor. Schwer wurde der Kopf, Taubheit und Kälte eroberten nach und nach Hand und Arm. Bewegung war kaum mehr möglich, doch auch nichtmehr erwünscht. Er genoß es, langsam zu sterben, innerlich Stück für Stück, dem Elend zu entrücken. Mühsam zwang er seine Stimmbänder, leise zu summen, solange er noch konnte. Die Atmung wurde immer flacher. Er lächelte, ohne es zu merken. Endlich. Keine Träume mehr. Keine Hoffnung. Keine Gedanken. Frei sein. Schweben. Fliegen. Vergessen. Kein Mensch mehr sein, unperfekt, fehlerhaft, sondern Alles und Nichts, ohne Emotion, ohne Mitleid, ohne Liebe.

Kurz flackerte das Licht in ihm auf. Die letzten Takte erklangen. Würde man ihn finden? Würde man sehen, was mit ihm geschehen war? Würde es irgentjemand auch nur interessieren, zu erfahren, das er innerlich verblutet war? Egal. Der letzte Takt. Ewig zog er sich hin. Voller Harmonie, fast nie enden wollend, hallte er durch den Raum, durchdrang das sterbende Fleisch, erreichte die gehende Seele. Ewiglich gleißend vereinten sich beide, entfernten sich von der Stille, in der ein lebloser Leib nach vorne fiel und äusserlich rein, nur innerlich gebrochen, zurückblieb.

Sorry das es so kurz is. Is einfach ne aktuelle Erfahrung die ich verarbeiten wollt. Falls Rechtschreibfehler vorhanden sind (worran ich net zweifle) dann ebenfalls sorry.Jörg Aßmann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.05.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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