Anthia Meier

Selbstgespräche

Ich hatte heute auf dem Flughafen zu tun und bei genauerem Betrachten meiner Mitmenschen, war ich beunruhigt. Anscheinend sind viel mehr Leute schwerhörig, als ich vermutet habe. Jeder zweite hatte ein Hörgerät im Ohr. Hierbei handelte es sich vorwiegend um jüngere Männer, top gestylt und mit viel Gel in den Haaren. Ich überlegte, ob dies wohl die Folge zu häufiger Diskothekenbesuche war und die armen Burschen taten mir leid. So jung und schon mit einem körperlichen Gebrechen gestraft. Außerdem redeten sie die ganze Zeit mit sich selbst und das machte mir ein bisschen Angst. Es schien ihnen auch überhaupt nicht peinlich zu sein, dass ich sie bei ihren Selbstgesprächen ertappt hatte. Im Gegenteil! Wenn sie sich beobachtet fühlten, machten sie ein wichtiges Gesicht und redeten noch ein bisschen lauter. Komisch!

 
Mir ging die Sache nicht mehr aus dem Kopf und darum achtete ich mehr auf die anderen Verkehrsteilnehmer, als sonst. Tatsächlich musste ich feststellen, dass in fast jedem aufgemotzten BMW, Audi und Golf die Fahrer sowohl einen Gehör-, als auch einen psychischen Schaden hatten. Das gleiche Phänomen, wie auf dem Flughafen – Hörgerät und Selbstgespräche! Hier wirkte sich das rätselhafte Krankheitsbild jedoch auch noch auf das Fahrverhalten aus. Die Ärmsten schienen außer Rand und Band zu geraten, sobald sie hinter einem Lenkrad saßen und zudem auch noch ihr Sehvermögen eingebüßt zu haben. Dass sie die Verkehrsschilder übersahen, konnte ich noch einigermaßen verstehen. Die sind ja nicht so groß und bei einem eingeschränkten Gesichtsfeld, kann man sie leicht mal übersehen. Es wurden aber sogar ganze Autos nicht bemerkt! Mehr als einmal konnten sich gesunde Verkehrsteilnehmer mit Müh und Not auf eine andere Spur retten!
 
Was mag das wohl für eine rätselhafte Krankheit sein und sollte nicht jemand etwas dagegen unternehmen?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.06.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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