René Kamer

Ein göttliches Gespräch


Es war Punkt dreizehn Uhr als Arzuna in die Kantine des Himmelreiches eintrat. Es war eine riesige, mit Säulen verzierte Halle, deren Wände mit goldenen Bildern und Schriften verziert waren. Ein anstrengender Samstag Morgen lag hinter ihr. Sechs frisch eingetroffene Seelen zum Meldeamt bringen, vier Paare sich verlieben lassen, ein Flugzeugabsturz verhindern und eine Jesusstatue zum weinen bringen. Sie mußte sehr früh aufstehen um die aufgetragenen Aufgaben bis zum Mittagessen zu erledigen. Das frühe Aufstehen konnte sie nicht leiden, aber sie war nun mal eine der Auserwählten und mußte daher solche Unannehmlichkeiten über sich ergehen lassen. Sie hatte schon öfter darüber nachgedacht zu kündigen, aber gute Taten zu vollbringen war ihr letztendlich
doch wichtiger. Arzuna war eine zierliche Gestalt, nicht sehr groß, sodass ihre weißen Flügel einen halben Meter über ihren Kopf ragten. Sie hatte wunderschönes schwarzes Haar mit schokobraunen Strähnchen, welche manchmal leicht kupferfarbend funkelten. Ihre Schönheit ließ sich nicht in Worte fassen, da es für eine solch Vollkommene keine passenden Ausdrücke gibt. Sie reihte sich in die Schlange der wartenden Gestalten ein, um ihr wohlverdientes Mittagessen in Empfang zu nehmen. Sie sah, dass mal wieder Pasta auf dem Speiseplan stand und ihr kleines Herz hüpfte vor Freude. Rigatoni al Funghi. Zufrieden, mit dem Teller Rigatoni auf dem Tablett, schaute sie sich, zunächst vergeblich, nach einem freien Sitzplatz um. Es war an diesem Tag mal wieder sehr voll und es waren noch kaum Plätze frei. Die verschiedensten Gestalten tummelten sich um die Tische, und ein Stimmenwirrwarr durchzog die riesige Halle. Ein Platz war noch am politischen Stammtisch frei, aber sie hatte wenig Lust zwischen Napoleon und Honnecker zu sitzen. Auch der Platz zwischen Elvis Presley und Frank Sinatra mißfiel ihr heute. An einem Tisch saß ein Wesen ganz allein und stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und seine zu Fäusten geballten Hände stützten seinen Kopf. Den dunkelroten Kopf zierten zwei spitze Ohren, ein spitzer schwarzer Ziegenbart und zwei leicht gekrümmte, circa zehn Zentimeter große Hörner. Es war der Teufel. Er sah ungewohnt nachdenklich aus. Seine Stirn war in Falten gelegt und ein leichter wehleidiger Seufzer entwich ihm. Arzuna zögerte kurz, ging dann aber doch auf den rar besetzten Tisch zu.
„ Was betrübt Euer Gemüht, verehrter Teufel? Erlaubt Ihr mir, mich zu Euch zu gesellen?“
Der Teufel verdrehte die Augen. „ Warum meint jeder der hier rumrennt, er müsse so geschwollen reden. Tu was du nicht lassen kannst und setz dich!“
„OK! Was ist los mit dir?“ erwiderte Arzuna mit patziger Tonlage. „Du siehst aus als hätte man dir Tofu unter die Fleischsoße gemischt!?“
Der Teufel seufzte erneut. Diesmal noch wehleidiger. Wenn er nicht der Teufel wäre, hätte er einem fast Leid tun können.
„ Himmel, Arsch und Zwirn! Wenn ihr Frauen nicht wäret, dann fiele mir die Ausübung meines Berufes wesentlich leichter. Ihr macht immer alles so kompliziert und beschwert euch anschließend darüber, dass euch keiner versteht.“
„Na, daran seid ihr Mannsbilder aber selber schuld. Beziehungsweise der erste von euch. Adam!“
„Laß bitte Adam aus dem Spiel. Er ist zwar nicht der hellste, aber mit Sicherheit nicht verantwortlich für diese ach so tolle Emanzipation auf Erden. Hast du heute seine Krawatte gesehen? Damit würde ich mir nach einem Unfall nicht mal das Bein abbinden!“
„Darf ich nun bitte erstmal meine Gedanken zu Ende führen, bevor du dein Kommentar abgibst?“
„Das läßt sich bei dir eh nicht vermeiden!“
„Für einen Mann lernst du ziemlich schnell! Also hör gut zu! Als Gott Adam und Eva geschaffen hatte, hatte er noch zwei Sachen, die er ihnen geben wollte. Gott sagte: Ich habe noch zwei Geschenke für euch, jeder von euch bekommt eines davon. Das eine ist, stehend pinkeln zu können...
Adam unterbrach ihn: Ich will, ich will es haben, es wäre richtig nett und mein Leben wäre so viel leichter und lustiger!
Dann schaute er zu Eva und sie nickte und sagte: Ja, warum nicht. Es ist für mich nicht so wichtig.
Also gab Gott Adam dieses Geschenk. Adam schrie vor Freude, hüpfte herum und pinkelte mal hier mal dort, rannte zum Strand, pinkelte auch dort und bewunderte die Muster, die er in den Sand gemacht hatte. Gott und Eva schauten sich Adams Freude an und Eva fragte Gott: Und das zweite Geschenk, dass du uns geben wolltest...?
Und Gott antwortete: Das Hirn, Eva, das Hirn!“
Der Teufel zuckte nicht mal mit den Mundwinkeln und warf einen haßerfüllten Blick auf Arzuna, die mit einem kessen Lächeln im Gesicht dem Teufel kurz die Zunge ausstreckte. Der Teufel lehnte sich zurück und verschränkte, wie ein bockiges Kind, die Arme.
„Sehr komisch, wirklich witzig! Ich amüsiere mich köstlich in deiner Gegenwart.“
Er ließ den Blick durch die Halle schweifen. Eine leichte Verlegenheit war ihm anzusehen. Es machte ihm deutlich zu schaffen, daß er auf ihre Provokation nicht sofort kontern konnte. Er deutete mit dem Kopf auf einen etwas entfernteren Tisch.
„Du schaffst es wirklich, dass man die Stille zu schätzen weiß! Warum setzt du dich nicht mal da drüben an den Tisch. Ich wette, daß die Gruppe der Feministinnen sich köstlich mit dir amüsieren kann.“
Er schüttelte sich plötzlich, als würde ihm ein kalter Schauer über den Rücken laufen.
„Mir ist soeben der Appetit vergangen!“ Er machte Anstalten aufzustehen.
„Wenn ich dich beleidigt habe, sollte mich das aufrichtig freuen..............Jetzt hab dich nicht so. Wo ist dein Humor geblieben. Du magst wohl keine Frauen, die viel reden!? Was ist mit den anderen?“
Der Teufel beugte sich wieder vor und hob beide Augenbrauen und neigte den Kopf leicht zur Seite.
„ Welche anderen?“
Ein leichter Seufzer entwich Arzuna.
„Ich sehe schon. Dir ist nicht zu helfen. Würdet Ihr mir die Ehre erweisen und mir euer Problem mit den Frauen schildern? Wo liegt Eurer Meinung nach die Schwierigkeit?“
Mit einem lauten Lachen setzte sich der Teufel in eine aufrechte Position.
„Ich glaube nicht, dass das viel Sinn machen würde. Aber was soll es, ich kann es ja mal versuchen.“
„Na da bin ich ja mal gespannt und freue mich auf einen konstruktiven Beitrag von Eurer Seite.“
Der Teufel fuhr sich mit der Hand durch sein Ziegenbärtchen und schien für ein paar Sekunden sehr nachdenklich, ehe er den Mund öffnete.
„Erstens ist es wichtig eine Frau zu finden, welche prima kocht und putzt. Zweitens ist es wichtig eine Frau zu finden, welche viel Geld verdient. Drittens ist es wichtig eine Frau zu finden, welche es liebt, Sex zu haben.“
Arzuna beugte sich vor und fragte mit leiser Stimme: „Und, wo ist dein Problem?“
Seine Stimme wurde lauter und ging halb in ein tosendes Lachen über: „ Das Problem liegt darin, dass es wichtig ist, dass diese drei Frauen sich niemals treffen!“
Sein Lachen steigerte sich und wurde immer lauter. Es verbreitete sich durch die ganze Halle und war so laut und kräftig, dass die gesamte Halle anfing zu beben. Alle Kreaturen und Gestalten drehten sich um und schauten fragend zum Tisch der beiden Verursacher herüber. Der Teufel beruhigte sich wieder und wischte sich die Tränen aus den Augen und blickte nun ziemlich selbstbewußt auf Arzuna herab, die die ganze Zeit nur still da saß, und nicht einen Muskel regte. Die übrigen setzten ihre Mittagspause ungestört fort und belächelten den plötzlichen Lachanfall. Erst jetzt hob der Engel die rechte Augenbraue und wandte sich mit drohendem Blick dem Teufel zu.
„Rede einfach weiter, irgendwann wird schon was Sinnvolles dabei sein!“
Der Teufel lehnte sich genüßlich zurück und zwinkerte ihr zu. Er genoß deutlich seine vermeintliche Überlegenheit.
„Jetzt hab dich nicht so! Wo ist dein Humor geblieben?“
Arzuna blickte an die reich verziehrte Hallendecke und verdrehte die Augen.
„Ich denke du bist ein harmloser Trottel, aber ich will ganz offen sein, nicht jeder denkt so positiv über dich! Laß mich dir noch eine Geschichte erzählen.“ „Noch eine Geschichte? Bei dir bräuchte man ein Hörgerät, dass könnte man abschalten! Ach, schieß schon los!“
Während Arzuna tief Luft holte, prüfte der Teufel den perfekten Zustand seiner spitzen Fingernägel und gab ihr anschließend durch stilles sitzen und zwei weit geöffnete Augen zu verstehen, dass sie beginnen solle. Der Engel fing wieder an zu Lächeln.
„Bei einem Hochhausbrand standen elf Leute auf einem Dach und riefen um Hilfe. Die Flammen hatten sie schon fast erreicht als plötzlich ein Hubschrauber am Horizont auftauchte. Sie riefen noch lauter und winkten mit beiden Armen. Der Hubschrauber kam näher und konnte, aufgrund der hohen Temperaturen, nur ein Seil herablassen. Dieses war ca. 50 Meter lang. Alle elf Leute machten sich eilig daran, an diesem Seil halt zu finden und hielten sich mit ihren Händen daran fest. Der Hubschrauber flog wieder höher und zog alle elf Leute mit sich in die Höhe. Es waren zehn Männer und eine Frau. Alle waren froh und fühlten sich in Sicherheit, bis sie hoch oben an der Luke den Copiloten sahen. Er rief ihnen zu, dass das Seil nicht stark genug wäre. Es müsse einer loslassen, ansonsten würden alle abstürzen. Ein wirres Gerede machte sich unter den Geretteten breit. Keiner konnte sich dazu überwinden loszulassen und in den Tod zu stürzen. Schließlich begann die Frau eine sehr rührende Rede zu halten und sagte, sie würde freiwillig loslassen, weil Frauen es gewohnt seien alles für ihre Kinder und ihren Mann aufzugeben, Männern alles zu schenken und nichts dafür zurückzubekommen. Als sie fertig war, hatten alle Männer Tränen in den Augen und begannen zu klatschen...... . Unterschätze nie die Macht einer Frau, mein lieber Teufel!“
Der Teufel starrte sie mit giftigen Blicken an und kleine Rauchwolken stiegen ihm aus der Nase. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Muskeln bebten vor Anspannung. Seine Zähne knirschten und man konnte deutlich den erhöhten Pulsschlag an seinen herausgetretenen Halsadern beobachten. Seine Stimme klang nun tief und bedrohlich.
„Darf ich mein erstes Magengeschwür nach dir benennen?“
Arzuna lachte auf, warf ihr schwarzes Haar nach hinten und antwortete mit einem Lächeln: „Es wäre mir eine Ehre!“
Lange Zeit schwiegen beide, und blickten sich die ganze Zeit tief in die Augen.
Der Teufel beruhigte sich wieder langsam und seine Atmung stabilisierte sich. Er öffnete den Mund und wollte etwas sagen, als plötzlich jemand neben ihrem Tisch stand. Beide blickten zu der Gestalt hinauf und ein freudiges Lächeln durchzog Arzunas Gesicht. Ein starker Parfumgeruch ging von dieser Gestalt aus und der Teufel hielt sich die Nase zu. Es war Mutter Theresa, gekleidet in ein langes weißes Gewand, welches mit blauen Streifen durchzogen war. Der Teufel nahm die Hand von der Nase.
„Puh, Ihr Parfum ist sicherer als die Pille.“
Mutter Theresa reagierte nicht, stand nur stumm da und lächelte Arzuna an. Der Teufel wandte sich Arzuna zu und fragte sie leise: „Ist die Alte taub geworden?“
Ruckartig wandte Mutter Theresa ihren Kopf und blickte dem Teufel direkt in die Augen.
„Ich bin nicht schwerhörig. Ich ignoriere sie einfach nur! Ich habe keine Ahnung, was sie so dumm macht, aber es funktioniert super...“
Arzuna lachte wieder.
„Ach laß ihn doch, Theresa. Was macht die Kunst?“
„Nicht viel Neues! Momentan sammle ich Informationen für ein Referat. Das nimmt schon viel Zeit in Anspruch, aber davon haben wir hier oben ja genug.“
„Worüber referierst du denn diesmal?“, fragte Arzuna und wendete ihre ganze Aufmerksamkeit auf Mutter Theresa.
„Über die Entwicklung der Intimfrisur auf Erden.“
Der Teufel blickte auf und sein offenstehender Mund ließ seine schlechten Zähne zur Geltung kommen.
„Was? Über Intimfrisuren? Ich glaube ich habe mich verhört?“
Mutter Theresa warf dem Teufel ein seeliges Lächeln zu.
„Du hast schon richtig gehört! Die Entwicklung ist wirklich furchtbar interessant. Wußtet ihr, dass jetzt immer weniger junge Menschen sich im Intimbereich rasieren? In Europa ist die Zahl rasierter Jugendlicher steil gefallen. Vor allem in den USA trägt man jetzt wieder bevorzugt Busch. Aber das ist ja kein Wunder bei dem Präsidenten! Ach, dieser Bush, der ist mir so willkommen wie ein Anruf beim Bumsen“
Arzuna und der Teufel blickten sich mit offen stehendem Mund an. Beide waren sprachlos und eine große Verwunderung stand in ihren Gesichtern.
Mutter Theresa wunderte sich über die Sprachlosigkeit der beiden.
„Ist heute ein besonderer Tag, oder guckt ihr immer so dumm aus der Wäsche? Naja, ich muß wieder runter zur Erde. Ein bißchen Feldstudie betreiben. Also macht es gut ihr beiden!“
Mit langsamen, schleifenden Schritten entfernte sie sich und der penetrante Parfumgeruch schien ihr zu folgen. Der Teufel schüttelte den Kopf und schien sich somit aus seiner Verwirrung zu lösen.
„Ich glaube, der ganze Weihrauch hier oben bekommt ihr nicht so gut..... Egal! Wo waren wir beiden hübschen stehen geblieben?“
Arzunas Blick hing an der davonschleichenden Heiligen und löste sich nur widerwillig davon.
„Ich glaube Sigmund sollte mal ein intensives Gespräch mit ihr führen.“
„Ich denke, dass hat unser geschätzter Freud schon getan. Man munkelt hier, daß die beiden...... . Na du weißt schon!“
„Rede nicht so einen Quatsch. Doch nicht unsere Mutter Theresa!
Der Teufel äußerte seine Freude durch ein breites Grinsen.
„Ach du armes Ding, hat man dein Weltbild gerade zerstört. Ich habe schon immer gesagt, dass die Alte das nicht ewig durchhält. Und schau an, schau an! Mal wieder habe ich recht behalten!“
„Ach mein Teufelchen! Ein Tag ohne dich ist wie ein Monat Urlaub!“
Der Blick des Teufels wurde nun wieder etwas finsterer und die Stimme lauter.
„Meine Liebe, es gibt viele Möglichkeiten, einen guten Eindruck zu machen. Warum läßt du sie alle ungenutzt?“
Arzuna sprang mit empörtem Blick auf und hob die Hände an die Hüften. Sie versuchte die Lautstärke des Teufels zu übertreffen.
„Wenn man auf der Erde schon aus schimmeligem Brot Penicillin machen kann, dann muß man doch auch aus dir etwas machen können!“
Nun Sprang auch der Teufel auf und sein Kopf schien zu glühen. Alle in der Halle stellten ihre aktuelle Tätigkeit ein und widmeten ihre ganze Aufmerksamkeit wieder mal den beiden brüllenden Gestalten.
„Weißt du mein Engel? Du würdest toll in etwas Langem und Fließenden aussehen. Ich könnte dir da Rhein, Elbe oder Donau empfehlen!“
Der zierliche Engel ballte die Fäuste und streckte sie dem Teufel entgegen.
„Ich weiß, du bist nicht so blöd wie du aussiehst. Das könnte niemand!“
Die beiden wollten gerade aufeinander losgehen als ein greller Blitz mit einem lauten Donner neben ihnen einschlug. Die gesamte Halle bebte und eine helle Lichtgestalt erschien an der Stelle, wo eben noch der Blitz eingeschlagen hatte. Es war Gott und alle in der Halle senkten mit Ehrfurcht den Kopf. Die Lichtgestalt wandte sich den beiden Kontrahenten zu und fragte mit ruhiger Stimme: „Was ist das für ein Krach in meinem Himmelreich. Kann man denn nie in Ruhe arbeiten?“ Worüber seid ihr so erzürnt!“
Der Blick des Teufels klebte am Boden und wie ein kleiner Schuljunge knabberte er verlegen an seinen Fingernägeln.
„Ach, dieser mißratene Engel hier, versucht mich die ganze Zeit zu provozieren und zieht die gesamte Männerwelt in den Dreck!“
Arzuna stand aufrecht, mit erhobenem Haupt da.
„So ein Unsinn. Ich lasse es nur nicht zu, dass dieser Miesepeter, die Frauen ständig als unterentwickeltes Wesen und Lustobjekt darstellt.“
Gott verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
„Ich weiß gar nicht, warum ihr euch über dieses Thema so streiten könnt!“
Jetzt hob auch der Teufel den Kopf und ließ seinen Brustkorb anschwellen.
„Du hast leicht reden. Du bist weder Mann noch Frau. Es kann einfach nicht sein, daß diese geflügelte Zicke die Perfektion des männlichen Wesens in Frage stellt!“
Arzuna lachte zynisch und blickte verächtlich auf den Teufel.
„Perfektion? Wenn ihr perfekt seid, dann sind wir.....“
Gott unterbrach sie.
„Es reicht jetzt! Ich werde euch eine kleine Geschichte erzählen und danach geht ihr wieder an die Arbeit. Es waren einmal ein perfekter Mann und eine perfekte Frau. Sie begegneten sich, und da ihre Beziehung perfekt war, heirateten sie. Die Hochzeit war einfach perfekt. Und ihr Leben zusammen war selbstverständlich ebenso perfekt. An einem verschneiten, stürmischen Wheinachtsabend fuhr dieses perfekte Paar eine kurvenreiche Straße entlang, als sie am Straßenrand jemanden bemerkten, der offenbar eine Panne hatte. Da sie das perfekte Paar waren, hielten sie an, um zu helfen. Es war der Wheinachtsmann mit einem riesigen Sack voller Geschenke. Da sie die vielen Kinder am Wheinachtsabend nicht enttäuschen wollten, lud das perfekte Paar den Wheinachtsmann mitsamt seiner Geschenke in ihr Auto. Sie wollten ihm helfen die Geschenke zu verteilen. Unglücklicherweise verschlechterten sich die ohnehin schon schwierigen Strassenbedingungen immer mehr, und schließlich hatten sie einen schlimmen Unfall. Nur einer der drei überlebte.
Gott stoppte an dieser Stelle und Arzuna und der Teufel riefen im Chor: „Wer?“
Und Gott sprach mit einem Lächeln: „Es war die perfekte Frau. Sie war die einzige, die überhaupt existiert hatte. Jeder weiß, dass es keinen Wheinachtsmann gibt, und erst recht keinen perfekten Mann.“
Arzuna schwang sich euphorisch in die Lüfte und strahlte noch schöner als zuvor.
„Juhuuuu! Tja, lieber Teufel. Ich würde mich gerne noch länger mit dir unterhalten aber ich muß nun dringend die Nase von Michael Jackson retten. Aber vielleicht setzen wir unser Gespräch morgen fort.“
Und so flog sie in ihrem hellem Schein dahin, um der Welt gutes zu tun.
Der Teufel qualmte nun aus allen Körperöffnungen und seine Augen schienen zu brennen.
( Anmerkung des Autors: Für Frauen endet die Geschichte hier. Im Gegensatz zu den Männern lesen Sie bitte nicht weiter)



Gott lächelte und wendete sich nun dem Teufel zu, welcher sich nicht beruhigen konnte. Dieser fuhr ihn erbost an: „ Was sollte das? Warum setzt du mich dieser Schmach aus?“
„Beruhige dich, mein Freund! Ich war doch noch gar nicht fertig mit meiner Geschichte. Laß mich erst mal ausreden.“
„Dann fahre schnell fort und verschwende nicht meine kostbare Zeit! Der FC Bayern spielt gleich und die haben schon genug Vorsprung in der Tabelle.“
„Also gut! Wenn es also keinen Wheinachtsmann und keinen perfekten Mann gibt, muß die perfekte Frau am Steuer gesessen haben. Das erklärt, warum es einen Unfall gegeben hat.“
Nach einem kurzen Schweigen lachte der Teufel laut los, sodass die gesamte Halle wieder zitterte. Ein großer Feuerball umgab ihn, welcher im nächsten Augenblick mit dem Teufel im Nichts verschwand.

(Anmerkung des Autors: Wenn Sie übrigens eine Frau sind und dies lesen, wird dadurch noch etwas bewiesen – Frauen tun nie das, worum man sie gebeten hat)

Dies war ursprünglich eine Schularbeit von mir, bei welcher das Thema "Frauen" vorgegeben war. Erst vesuchte ich eine Art Sachbericht in eine Kurzgeschichte zu Formen, scheiterte aber an meiner eigenen Lustlosigkeit. Die Zeit wurde knapp und ich nahm mir vor einfach drauf loszuschreiben. Ich wollte einfach nur noch etwas schreiben, das mir selber Spaß machte. Ich sammelte alle möglichen Witze und Sprüche und verarbeitete sie in meiner Kurzgeschichte. Und dies kam dabei heraus. Es ist an vielen Stellen eher schlecht geschrieben, da dies die Rohfassung ist und mir die Lust und Zeit fehlte um die ganze Story nochmals zu überarbeiten. Aber wenn die Geschichte euch an einigen Stellen ein Lächeln oder Lachen ins Gesicht zaubert, hat sie ihren Sinn erfüllt.
Liebe Grüße

René
René Kamer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.04.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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