Wilhelm Westerkamp

Den Blick in die Ferne wagen?

Eine Portion Kühle erfasste mich morgens an Armen und Oberkörper. Und das obwohl ich eine schwarze Lederjacke trug, wurde mir diese Kühle langsam unangenehm auf dem recht geräumigen Balkon auf dem ich auf einem Stuhl sitzend, in die Ferne blickte. Doch zu der nasskalten Kälte gesellte sich mit einem Mal leichter Regen, der kurzweilig mein Gesicht streichelte. Aber nicht ausschließlich, denn so trafen mich besagte Regentropfen je nach dem wie leichte Stiche, die meine sensible und stark ins Blasse gehende Gesichtshaut malträtierten, welches beinahe unangenehmer war als jene Kühle am Morgen, die alleine schon für sich genommen, für mich kaum aushaltbar war, so dass der Regen mir tatsächlich noch unerträglicher erschien. Ja, da wollte ich mich unbeschwert auf den Balkon begeben und mich dort auf einen Stuhl setzen und meinen „verrückten Träumen“ nachgehen, nicht ahnend, dass Kühle und Regen gleichzeitig mir „einen Strich durch die Rechnung“ machen würden.So hatte ich aber dieses unbeständige Wetter nicht bedacht, also maß ich ihm auch keinerlei Bedeutung bei, was ich aber hätte bedenken müssen. Ein „fataler Irrtum“ wie sich also herausstellte, nach dem Motto: „Irren ist menschlich“. Da ich ja zur „Gattung der Menschen“ gehöre, darf ich mich natürlich auch einmal „irren“,lieber Leser, auch wenn diese hehre Einsicht, dass Wetter davon nicht besser macht und dass „Frieren“ natürlich auch nicht. Doch beim nächsten Betreten des Balkons, werde ich strikt auf das aktuelle Wetter achten. Denn sollte es wieder kalt und regnerisch werden (dass soll es selbst im Hochsommer geben), dann werde ich nicht mehr „frieren“ wollen dort draußen, genau an jenem Ort jedoch, wo ich so gerne meinen Träumen nachgehe. Ich werde also die Türe zum Balkon mit einer „gewissen Ironie“ sachte schließen und durch die Fensterscheibe von innen nach draußen schauen und wenn sich dann einige feine Tropfen auf der Scheibe bilden, war die Entscheidung zurück in die Wohnung zu gehen“goldrichtig“, auch wenn die „Fernsicht“ draußen auf dem Balkon unübertroffen ist und ich sie nun in der Wohnung sträflich vermisse. Alles jedoch kann man im Leben nicht haben, also musste ich für diese heikle Situation eine entsprechende Entscheidung treffen. So verzichte ich ab sofort bei schlechtem Wetter lieber auf meine geliebte „Fernsicht“, habe es dafür aber gemütlich und warm in meiner kuscheligen Wohnung. Es mag ja ein „fauler Kompromiss“ sein, doch die Unberechenbarkeit des Wetters, läßt mir hierzu keine andere Wahl. Denn die nächste Regenperiode, ist vielleicht schon im Anmarsch und wird wohl voraussichtlich nicht mehr lange auf sich warten lassen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.05.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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