Tobias Palm
Wintertag am Rhein
Das braune Wasser fliest in Eile,
als hätte es einen wichtigen Termin mit dem Meer.
Über die vorgegebenen Grenzen hinausgetreten,
doch irgendwie natürlicher, wilder, näher.
Blau, gelb, schwarz, lang und hinten die typische quaderförmige Glaskabine
kämpft sich das Binnenflussschiff gegen den Strom.
Am Bug staut sich ein Hügel aus Wasser auf,
der Gipfel brechend in weißer Gischt.
Die Fahnen, vorne von dem zugehörigen Unternehmen
und am Heck in rot, weiß, blau.
Die flache, glatte Oberfläche mit abwärtsfließenden Streifen ist nun wellig und unruhig,
durch tonnenschweres, kräftiges Metall aufgeschreckt.
Es braucht Zeit bis sich die eingebachte Energie dissipiert,
die Wellen am Ufer zerbrechen,
ihre Wut am anderen Element auslassen.
Die Sonne durchbricht kurz die grauen Wolken,
flach am Himmel hinterlässt sie eine orangen funkelnde Straße auf dem Wasser
von Wärme und Geborgenheit.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.12.2023.
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