Harald Saul

Peter, der Wolf im Schafspelz Nr. 55

Peter, der Wolf im Schafspelz, 55.TeilDas Essen war sehr teuer, auf den Tellern war es nur angedeutet, Peter verspürte einen leichten Hunger trotz das sie jetzt seit 3 stunden aßen.  Im Stillen sagte er sich, mit vollen Magen ins Bett gehen, da war er dann immer so faul und so träge. Heute, das spürte er schon, gab es bei Sieglinde kein Tabuverhalten mehr. Er freute sich, denn bei den Frauen vorher, war es immer irgendwie anders gewesen, sie waren alle zu schnell mit ihm ins Bett gegangen und er konnte sich austoben und sich richtig gehen lassen. Hier war es etwas anderes, das spürte der Frauenliebling sofort ! Sie gingen in den weiten Stadtpark hinaus, hier standen zwar etliche Laternen und die Nacht, die so sternenklar war, lud zum Spazieren ein. Stumm gingen sie nebeneinander her und mit ein Mal blieb Peter stehen und bat um ihre Hand. Sieglinde blieb ebenfalls plötzlich stehen und sah Peter ungläubig an. Du kennst mich doch kaum und ich Dich ja auch nicht. Peter lachte los und meinte, dass er ihre Hand haben wollte, beim Spazieren gehen. Jetzt lachte Sieglinde auch und beide küssten sich innig.  Der Kies knirschte unter ihren Füssen und sie gingen weiter. Der Mond stand am nachtschwarzen Himmel und es war still. Plötzlich blieb Sieglinde stehen und sah Peter ins Gesicht und mit ganz ernster Stimme fragte sie ihn, ob er es denn mit ihr wirklich ernst meine ?  Sie habe vor 3 Jahren einen Mann geliebt und wäre für ihn durchs Feuer gegangen und dann erfuhr sie, dass sie eine von mehreren Frauen war, der dieser hatte. Sie wolle nur einen Mann und für ihn auch die einzige Frau in seinem Leben sein.  Peter nahm ihre Hand, die richtig warm war und führte sie zu seinem Mund, küsste ihre Fingerspitzen und sagte, dass er seit er Sieglinde kenne und gern habe, nicht mehr an andere Frauen denken könnte.  Sie küssten sich innig und Sieglinde flüsterte ihm ins Ohr, dass sie jetzt gern mit ihm schlafen wolle.  Er flüsterte zurück, dass er das auch sehr gern tun würde und er versprach ihr, sie nie zu belügen, zu betrügen oder ihr gar weh tun würde. Und Peter meinte es in diesem Augenblick sogar sehr ernst. Vergessen waren in diesem Augenblick die Fleischerstochter Elvira, die Arzttochter Antje, Frau Marion und Madam Ellen sowie die notgeile Chefsekretärin, wie er sie in der letzten Zeit benannt hatte. Sie liefen schnell zum Auto und fuhren heim zu Sieglinde in deren Penthouseeigentumswohnung. Auf den nachtleeren Strassen konnte Peter gerade sich noch beherrschen die Verkehrsregeln einzuhalten, um nicht mit Volldampf zu Sieglindes Wohnung  zu kommen. Sie lotste ihn auch in die Tiefgarage hinein und er ahnte, dass er hier auch bald einziehe könne, wenn er es geschickt und mit viel Taktgefühl machen würde  und schon wieder kamen seine materiellen Absichten durch. Er dachte daran einen Untermieter zu suchen, der seine Wohnung möbliert nehmen würde und er hier noch ein zusätzliche Einnahmequelle haben könnte. Während der nächtlichen Fahrt durch die stillen Strassen, lag Elviras Hand die ganze Zeit auf seinem Oberschenkel und stellen weise rutschte sie auch etwas zu seinem Hosenbund hin., wo sich Peters Glied schon heftig zuckend bewegte. Peter hatte auf den Lippen, mit einem flotten Spruch Sieglinde aufzufordern doch ruhig näher an sein bestes Stück zu gehen. Aber irgendwas hielt ihn davor ab, überhaupt in dieser Hinsicht etwas annäherndes zu Sieglinde zu sagen. Er war nur gespannt, wie sie im Bett sich gab. Ob sie eine auf unerfahrene, Spätblühende Blume machte, die noch nie einen richtigen Orgasmus hatte oder ob es eine war, die nach außen hin nur so tat, eine war, die im Bett zum Feuerwerk werden konnte. Solche Gedanken schossen Peter kreuz und quer durch den Kopf. Dabei achtete er und Sieglinde, die schon wieder von Gedanken, ob Peter der richtige sei, geplagt wurde, nicht auf die beiden schweren Geländewagen die hinter ihnen im ihnen angepassten  Tempo herfuhren. Bei Sieglinde angekommen, stellte Peter seinen BMW in die Tiefgarage neben den kleinen BMW , der Sieglinde gehörte. Obwohl in dem Haus 7 Mietparteien wohnten, war es wie eine individuelle Villa gestaltet und keine Etage war, wie die andere. Sie fuhren in Sieglindes Wohnung mit einem Fahrstuhl. Peter staunte über die große Wohnung, die einen herrlichen Ausblick  über die schlafende Stadt bot. Überall hingen sehr alt aussehende Ölbilder an den Wänden, standen wuchtige uralte Schränke herum und Peter kam sich vor, wie in einem riesigen Antik-Geschäft vor. Sieglinde bemerkte seinen staunenden Blick und meinte achselzuckend, dass ihr Vater die Wohnung für sie gekauft und eingerichtet hatte. Sie stellte Peter unaufgefordert ein Glas Wasser hin und meinte schelmisch lächelnd, dass sie ins Bad gehe und er ja nachkommen können, ihr auch den Rücken waschen könne und huschte ins Bad. Peter sah sich die sehr teure Hifi - Anlage an und bewunderte die vielen CDs, die in mehreren großen Ständern eingeordnet waren.  Da hörte er sie seinen Namen rufen  und er ging ins Bad, Sieglinde saß in einer großen Wanne und forderte ihn auf, doch mit ihr zu baden. Schnell hatte er sich ausgezogen und stieg zu ihr in die Wanne. Ihren Blick auf sein aufgerichtetes Glied bemerkend, stieg Peter die Schamröte ins Gesicht, ohne das er das wollte bzw. beabsichtigt hatte. . Sie lächelte und zog Peter einfach in ihre Arme. Nach einer wilden und stürmischen Umarmungs- und Kussszene, lenkte sie Peter in ihren Schoß und führte sein Glied in sich ein.  Wie wild fingen beiden an sich zu bewegen und das Wasser spritzte im Bad umher und Peter schoss es durch den Kopf, dass er so etwas auch schon mal mit Elvira gemacht hatte. Frau Marion war in der Badewanne stets beherrscht, sie wollte hinterher nicht alles aufwischen müssen. Bei dem Gedanken an Elvira nahm sich Peter vor, Sieglinde nach dem Verkehr, in der Ruhephase , wie er es immer bei sich nannte, nach dem Befinden Fleischermeister zu fragen. Schon wieder hatte der schlechte Peter über den guten Peter gesiegt. Peter machte sich nämlich auch schon Gedanken, wie es mit Sieglinde weitergehen könnte. Peter, der noch immer auf Sieglinde war und sich mechanisch hin und her bewegte, dabei die edle Badezimmer Einrichtung bzw. Ausgestaltung  und sich jetzt wieder der heftig keuchenden und wie wild zuckenden Sieglinde innerlich zuwandte, kam nun mit kurzen noch heftiger werdenden Stößen und glitt dann langsam aus ihr heraus. Er sah ihr aufmerksam ins Gesicht und suchte ihre Augen, sie erwiderte seinen Blick und nach einen langen Kuss, flüsterte sie ihm zu, dass er seit langer Zeit der erste Mann für sie wieder sei. Sie genossen noch eine Weile, die leise Musik, die aus Lautsprechern, die in den Wänden versteckt waren, kam. Das gedämpfte Licht dazu, das orangenfarben, warmes Licht verteilte. Langsam stiegen beiden zusammen aus der großen Wanne und sie stellten sich gegenüber und Sieglinde sah ihn von oben bis unten an und sagte, dass er eine respektable Figur habe. Peter lächelte sie, mit seinem warmherzigsten Lächeln, welches er produzieren konnte an und sagte ihr, dass sie auch nicht ohne sei.  Nachdem sie sich gegenseitig abgetrocknet hatten, drehten sie sich, eng umschlungen zu der leisen Musik in Tanzschritten. Sie stellte dabei fest, dass er rhythmisches Gefühl hatte und bestimmt einen guten Tanzpartner abgeben würde. Peter nahm Sieglinde auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer, hier gab es keine Hemmungen für Sieglinde mehr. Sieglinde verlor alle Scheu und ritt auf Peter, wie besessen und erst nachdem sie beide mit einem lauten Schreien gekommen waren, ließen sie schwitzend von einander ab.  Sie sank an seine Seite und die sonst, einen Ekel vor schwitzenden, nackenden Körper hatte, auch vor ihren eigenen, küsste, leckte und saugte an Peters Körper  überall. Sein Glied, welches sie bei einem Mann noch nie angefasst hatte, steckte sie sogar in ihren Mund und saugte daran. Peter war ganz plötzlich ein Teil von ihr und der Gedanken daran, machte ihr auch keinerlei Angst mehr. Sie wusste, dass sie jetzt einen Traummann gefunden hatte und ihr Herz schlug jetzt auf einmal schneller und sie spürte Adrenalinschübe durch ihren sonst so ruhigen Körper schnellen.  In Peter wiederum hatte der kalte, berechnende Peter wieder gesiegt. Die Wohnung, deren Einrichtung, die Wohnlage unter Hinzunahmen der  jetzigen Grundstückspreise hatte er schon taxiert. Sie war eine gute Party und während sie so dalagen, fragte er sie ganz geschickt nach ihrer Familie aus und stellte fest, er hatte wieder einen Glücksgriff gelandet hatte. Wieder hatte er eine Art Elvira an Land gezogen. Dieses mal wollte er es geschickter anstellen und sich nicht so verzetteln, um sich dann so einen Abgang , wie der in der Fleischerfamilie, zu verschaffen. Sie war die einzige Tochter eines Landarztes, welcher in der Eiffel, eine vom Vater und er von seinem Vater vererbte Landarztpraxis besaß. Sie wollte nach ein paar Jahren wieder dorthin und erzählte von einem Wasserschloss, welches der Vater besaß. Sie erzählte und erzählte und merkte gar nicht, wie Peter in einer Kuhle, welche sie ais ihren Armen und Brüsten für ihn geformt hatte, wie ein zufriedenes, vor sich hin lächelndes Baby eingeschlafen war. Sie sah ihn lächelnd an und genoss seinen Anblick.  Mit Peter würde sie gern alt werden, das spürte Sieglinde. Sie schlief dann auch ein, beim Betrachten von Peters Gesicht.
Beide merkten nicht, wie langsam der Morgen graute, die kalte Dezembersonne aufstieg und wie zu den beiden schweren Geländewagen, die unmittelbar am Haus geparkt waren,  sich eine schwarze, dicke Edellimousine gesellte. Sieglinde und Peter wachten gemeinsam auf und umarmten sich und zogen sich an, um zu frühstücken. Peter sollte Brötchen holen, beim Bäcker eine Querstrasse weiter und in der Zeit wollte Sieglinde das Frühstück fertig haben, den Tisch liebevoll decken. Peter gab ihr noch einen Kuss und schnappte seine Brieftasche und einen Leinenbeutel, mit dem Aufdruck „Willkommen in der Eiffel“ . Mit dem Fahrstuhl fuhr er hinunter und ging die Strasse zur Stadt hin. Er merkte nicht, wie mehrere schwere Autos die Strasse entlang rollten. Eines fuhr an ihm vorbei und mehrere dunkelgekleidete  südländisch aussehende Männer sprangen heraus und rannten auf ihn zu. Peter machte eine schnelle Kehrwendung und wollte fliehen. Aber da waren auch drei finster aussehende Männer und im Nu hatten sie ihn umringt. Eine Handkante schnellte vor und Peter sackte zusammen. In einen der Geländewagen wurde er wie ein Sack hineingeschmissen. In rasender Fahrt ging es aus der Stadt der nahen Autobahn zu.
Sieglinde hatte den Tisch gedeckt und der Kaffee duftete in der Kanne. Das edle Porzellan schimmerte in der Morgensonne und die Zeiger der Uhr rückten langsam immer weiter. Sie stand am Fenster und sah und wartete auf Peter. Sie ging nach einer Stunde in die Tiefgarage und der BMW, auf den Peter so stolz war, stand noch immer auf seinen Platz. Sie ging die Strasse hinunter und sah von weitem den Leinenbeutel mit dem ihr vertrauten Eiffelaufdruck auf der menschenleeren Strasse liegen. Es musste was passiert sein.  Beim Bäcker kannte man ja, das Fräulein Doktor, aber einen jungen Mann, so wie sie ihn beschrieb, der hatte heute früh noch keine Brötchen gekauft.
In rasender Fahrt ging es in eine andere deutsche Großstadt. Peter, der wach wurde und noch von dem Handkantenschlag benommen war, stierte vor sich hin. Die drei schwarzen Autos fuhren dicht hintereinander und überholten viele der Autos, die an diesem frühen Morgen schon unterwegs waren. Die Fahrt verlangsamte sich und Peter konnte erkennen, dass sie an einem großen Flugplatz vorbei fuhren und in ein Industriegebiet Hineinfuhren. An einer hohen Mauer hielten sie an und unscheinbaren Tor öffnete sich und die Autos fuhren in einen Hof. Peter wurde aus dem Auto gestoßen und zwei große Männer brachten ihn, ohne dass seine Füße den Boden berühren konnten, in eine große, leere Halle. Da standen mehrere Schwarzgekleidete Männer und eine Frau, die in einem Rollstuhl saß. Peter wurde an einem Pfahl gebunden. Der bisher schweigende Peter, wurde kreidebleich, denn er erkannte die junge Frau, die im Rollstuhl saß und das Erlebnis auf dem Parkplatz fiel ihm wieder ein.  Die Frau wurde von einem Mann an Peter herangeschoben und dieser konnte erkennen, das er sich nicht getäuscht hatte. Sie nahm ihre schwarze Brille ab und Peter konnte in ein Augenpaar ohne Glanz und voller Hass schauen. Man schob sie zurück und ein kräftiger Mann trat heran, mit einer langen Hundepeitsche in der Hand. Jedes der geflochtenen Enden hatte eine eingearbeitete Stahlkugel. Binnen 5 Minuten war Peter vollkommen nackt, die Kleidung hing von seinem blutenden Körper in Fetzen und das unmenschliche Geschrei Peters, regte keinen der Anwesenden auf. Als Peter nur noch in den Lederriemen hing und fast nichts mehr spürte, rollte man die junge Frau in ihrem Rollstuhl heran und sie hielt einen großkalibrigen Revolver in der Hand. Langsam hob sie ihre Hand und schoss Peter eine Kugel zwischen die Augen.
Man fand Peter nach 2 Wochen in einem Waldstück unmittelbar, am Parkplatz, wo das Unheil angefangen hatte.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.07.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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