Geraldine Julie Niebur

Welcome to Silent Hill Kapitel 3/4


Kapitel 3: Brookhaven Hospital 
James Sunderland wachte Schweiß gebadet in seinem Krankenhausbett auf.
Schon bei der kleinsten Bewegung verspürte er starke Schmerzen, die von seinen zahlreichen Brandwunden stammten. Er sah sich langsam um und bemerkte das etwas mit dem Zimmer nicht ganz stimmte. Es war viel zu dunkel und roch furchtbar nach verfaultem Fleisch. James erblickte in der Ecke eine Krankenschwester, die offensichtlich vor einen kleinen Tisch stand und mit Operationsinstrumenten hantierte. "Ähm, entschuldigen sie können sie...Schwester?". Die Schwester nahm ein Skalpell vom Tisch und torkelte auf James zu. "W-Was soll das? Was wollen sie mit dem Messer?" Ohne auf James´ Frage einzugehen, kam sie bedrohlich näher. Jetzt konnte er das Gesicht der Schwester erkennen. Es war auf bizarre Art und Weise so dermaßen angeschwollen, dass man Augen, Mund und Nase nicht mehr zu sehen waren. Ihre Kleidung war mit Blut und Dreck überzogen.
Noch bevor sie mit dem Skalpell zustechen, flüchtete James aus dem Bett und hinüber zur Tür. Diese riss er sofort auf und fand sich auf einem schmalen Gang wieder. So schnell er konnte, hechtete er nach rechts. Weil seine vielen Wunden ihn deutlich verlangsamten, war die Monsterschwester ihm auf den Fersen. "Wenn ich wieder da bin, wo ich vermute...diese verfluchte Stadt", dachte er sich, als er sich Schritt für Schritt voranmühte. Die Schwester war jetzt dicht genug an James dran, um die verweste Hand nach ihm auszustrecken . Im letzten Moment bevor es zu spät war, entdeckte der völlig entkräftete James eine Tür, die einen Spalt offen stand. Ohne groß nachzudenken, ergriff er die Flucht. Er verammelte den Eingang mit herumstehenden Rollstühlen. dann sackte er erleichtert zu Boden. er fühlte das seine Schmerzen heftiger wurden. Ihm war klar, dass er wahrscheinlich keine Sekunde mehr länger vor dem Monster hätte weglaufen können. er atmete tief ein und seufzte dann laut. "Wie komme ich nur hier her...im Schlaf", flüsterte er leise. James befand seine jetzige Situation als unerklärlich. Er betrachtete de Raum. Für ihn sah das ganze wie ein Untersuchungszimmer aus.
Als er sich ein paar aufgereihte Regale musterte, wurde ihm endlich klar im welchen Gebäude er sich genau aufhielt. In den regalfächern waren angeranzte Ordner, die alle den gleichen Schriftzug auf den Umschlag trugen: Brookhaven Hospital. " Die Stadt lässt mich einfach nicht in Ruhe..." James erinnerte sich zwar nur ungern daran, aber er war schon einmal in diesem Krankenhaus. Nicht nur dort, er hatte die ganze Stadt Silet Hill vor drei Jahren besucht. Damals war er auf der Suche nach seiner Frau Mary, die allerdings schon an den Folgen einer Krankheit gestorben war. Aber James war nicht verrückt. er hatte einen Brief von seiner Gattin bekommen, in dem drinnen stand, er solle zum Hafen ihrer Erinnerungen zurückkehren. Und dieser Hafen den sie beschrieb war Silent Hill. Als Mary und er dort Urlaub gemacht hatten als sie noch gesund war, wollte sie nämlich unbedingt wieder in die Stadt. Und tatsächlich fand James seine Frau und zwar lebendig. Seitdem ist er wieder glücklich mit ihr vereint. deshalb glaubt James auch fest daran, dass Silent Hill von einer fremden Macht umgeben wird. Aber er weiß auch, das Silent Hill ein dunkles Geheimnis birgt. Diese Krankenschwester war nicht das einzige Monster, da war er sich sicher.
Das Krankenhaus und der gesamte Rest der Stadt war von diesen schreklichen Kreaturen bewohnt, statt von Menschen. und sie warteten wahrscheinlich nur darauf, James das Fleisch von seinen Knochen zu schälen. Leider war das nicht das alleinige Problem. Soviel er wusste, waren sämtliche Straßen und Wege zu anderen Städten
eingestürzt oder versperrt und das machte die flucht so gut wie unmöglich. "Verdammt! Ich kann hier nicht einfach sitzen bleiben. Ich muss einen Ausweg finden". James gab sich einen Ruck und rappelte sich mit seinen schwachen Gliedern nach oben. Auf der Suche nach alternativen Ausgängen stieß James auf eine weitere Tür, die von einem Schreibtisch zugestellt war. Nur mit Mühe schaffte er diesen beiseite und öffnete die Tür mit äußerster Vorsicht. hinter der Tür gab es keinerlei Licht. Er ging nach links, weil er noch wusste, wo sich der Ausgang befand.
Plötzlich hörte er einen dumpfen, langen Ton, so als ob jemand Metall oder ähnliches hinter sich her schleifen würde. mit einem flauen Gefühl presste James sich an die Wand und blieb stehen. er versuchte seine Atmung möglichst flach zu halten, doch dazu war er viel zu nervös. Angespannt lauschte er dem Geräusch. Es schien immer näher zu kommen. als er ein röcheln direkt vor sich hörte, trat James lieber den Rückzug an. es war ihm viel zu riskant. Ohne richtige Gewissheit zu haben, was hinter ihm war durchquerte er die nächstbeste Tür, die er ertasten konnte. James hatte die zum Treppenhaus erwischt. Eine kleine Lampe baumelte von der Decke. Der Weg zu den oberen Etagen war durch ein Gittertor versperrt, aber dafür war der Keller frei begehbar. "Immer noch besser, als sich als Mahlzeit für die Monster hinzugeben", dachte James als er die Stufen zum Untergeschoss hinab ging.
Der Keller sah im Gegensatz zu den Blutverschmierten Räumen im Erdgeschoss relativ normal aus.
 
Kapitel 4: Vivienne Pluckrose
Gleich neben der Treppe war eine Tür.. dahinter konnte James ein leises schluchzen vernehmen.
Er wollte die Tür öffnen, doch sie war verriegelt. "Hallo?... Können sie mich hören?", rief er klar und deutlich. Schlagartig hörte das schluchzen auf. etwas bewegte sich hinter der Tür und kam näher. "W-Wer ist da? Sind sie ein Mensch?". "Ja. Mein Name ist James Sunderland. Bitte öffnen sie die Tür". James war froh darüber, das er wohl nicht das einzige menschliche Wesen im Krankenhaus war. Eine kurze zeit lang hörte er nichts mehr, dann entriegelte die Person das Schloss. Eine Frau im Businessoutfit und Brille schaute ihn verängstigt an.
"oh, sie sind doch Vivienne Pluckrose!", sagte James erstaunt. Die Frau war ihm keineswegs unbekannt. Vivienne Pluckrose war die Schwester die James in der Klinik wo er jetzt eigentlich sein sollte gelegentlich pflegte. Vivienne schaute ihn ebenfalls sehr verwundert an. " James... Sunderland sollten sie nicht besser in der Klinik sein?". "Sie doch ebenso. Wie sind sie hier hergelangt?". Bei dieser Frage zögerte Vivienne etwas. "Ich... ich bin einfach in meinem Büro eingeschlafen und dann hier aufgewacht", sagte sie mit unsicherem Ton. "Ja, bei mir war es genauso. ich war in meinem Bett und wurde dann plötzlich von diesem Monster angefallen". Er bemerkte, dass Vivienne einen Merkwürdigen Gesichtsausdruck auflegte. "Vivienne, was haben sie in diesem Kellerloch verloren?" "...Gar nichts. Oben im Erdgeschoss hat mich eines dieser abscheulichen Ausgeburten angegriffen, sodass ich in den Keller flüchten musste. Ich bin schon seit Stunden hier unten, weil ich Angst hatte. James... wo sind wir hingeraten?". James holte Luft und erklärte die Lage. "Wir sind hier in Silent Hill. Aber von den Bewohnern ist nicht mehr viel übrig. Soviel ich weiß, ist die komplette Stadt von diesen Monstern bevölkert. Und alle Verbindungen zu anderen Städten sind abgeschnitten".
Vivienne dachte nach. "Hmm...ich dachte immer, Silent Hill sei eine kleine, gemütliche Touristenstadt, die an einem See liegt". James kratzte sich ratlos am Kopf. "Ja, ich war vor etwa sieben Jahren zusammen mit meiner Frau in der Stadt um Urlaub zu machen. Zu der Zeit war Silent Hill noch ganz normal. Als ich aber vor drei Jahren noch einmal herkam, hatte sich alles in seinen jetzigen Zustand verwandelt..." Plötzlich wurde das Gespräch der beiden durch einen lauten Aufschlag unterbrochen. "Was war das? Habensie das eben auch gehört?", fragte Vivienne und schaute sich aufmerksam um. "Es kommt vom Treppenhaus..." James vernahm wieder dieses metallerne Geräusch und diesmal kam es ziemlich schnell auf ihn zu. "Schnell, da rein!", rief er und drängte Vivienne in den Lagerraum. Angespannt legte James sein Ohr an die Tür um herauszufinden, wo sich das Ding im Moment aufhielt. "Vvienne, geben sie mir den Schlüssel", flüsterte er und verriegelte dann die Tür. Das Metall schabte inzwischen in unmittelbarer Nähe auf den Boden. "James, sagen sie mir bitte, wer oder was da draußen auf uns lauert", fragte Vivienne. "Schhh! Es kommt". James spürte das ihm und das Monster nur noch wenige Zentimeter trennten. Vorsichtshalber hielt er etwas Abstand von der Tür, denn er glaubte die Kreatur ist genau davor stehen geblieben. Auf einmal hämmerte das Ding wie wild gegen die Tür. James hoffte, das sie den Schlägen standhält, aber zu seinem und auch Viviennes Übel gab die Tür nach jeden Schlag ein wenig mehr nach. "James, hören sie mir zu. Es gäbe eine Möglichkeit wie uns im Notfall wehren können...ich habe vorhin im Heizungsraum ein Stahlrohr gesehen. Es steckte in einer der Maschinen und ich war zu schwach um es raus zuziehen. Wenn wir es schaffen, dass Monster zu umgehen kommen wir an das Rohr dran", sagte Vivienne mit einer ängstlichen Stimme. Die Tür des Lagerraumes wölbte sich immer mehr nach innen, also musste den beiden dringend ein Plan einfallen. Fast als es schon zu spät war, ergriff James das Wort. "Vivienne, stelle! n sie si ch hier hin und verschließen sie die Tür sofort, wenn ich draußen bin". Das Röcheln des Wesens, dass endlich aufgehört hatte, die Tür zu demolieren hörte sich rauh und wütend an. Es lauerte.
“Sind sie völlig von Sinnen? Sie sind schwer verletzt und wollen sich auch noch zu allem Überfluss diesem Monster stellen? Nein, so nicht. Sie können nicht einfach den Helden spielen und so was gefährliches tun”, sprach Vivienne selbstbewusst.
James war erstaunt, dass aus dem verängstigten Mädchen von eben in so kurzer Zeit eine entschlossene Frau wurde. “Okay. Bei drei stoßen wir die Tür auf, in Ordnung?”. James und Vivienne brachten sich in Position. “Eins…zwei…drei!”. Mit all ihren Kräften rammten sie die instabile Tür ein. Das Wesen, das direkt davor stand, wurde von der Wucht erfasst und knallte mitsamt der Tür auf den Boden. “Los, los, los! Laufen sie Vivienne!”, rief James und rannte mit ihr den Flur entlang. Er spürte dabei den Schmerz, den er sich an seiner Schulter beim Rammen der Tür zugezogen hatte. Im letzten Raum befand sich der stillgelegte Heizungsraum. In einer der Maschinen steckte, wie Vivienne gesagt hatte die Eisenstange.
Sie und James zogen kräftig an dem dicken Ende, bis die Stange sich schließlich löste. James nahm sie in beide Hände und stellte sich in den Flur. Das Monster war bereits angekommen. Es hatte wie die Monsterschwester ein ähnlich entstelltes Gesicht. Abgesehen von diesem ständigen schlagartigen Zucken das es hatte und einer Infusion dessen Nadel in seinem Arm steckte sah es annährend menschlich aus. Jetzt wurde James auch klar, woher das Metallgeräusch stammte. Die Stange, an der die Infusion hing, hatte keine Rollen mehr an ihrem Ende, sodass das Monster sie hinter sich her schleifen musste. Das Geschöpf kam mit dem kratzenden Geräusch und zuckend auf ihn zu. James hielt das Rohr bereit. Als es in seiner Reichweite war, schlug er zu.
Nach jedem Treffer sank es etwas mehr, bis es nach drei starken Hieben endgültig zusammenbrach. Damit es bloß nicht mehr aufstehen konnte, trat er noch mehrere Male auf die Kreatur ein, bis es keine Bewegung mehr ausführen konnte. Diese Aktionen zehrten allerdings an James´ körperlicher Verfassung. Ihm war Schwindelig und seine Arme fühlten sich an wie Blei. Mit einer Handgestik holte er Vivienne zu sich. “Sie sind noch zu erschöpft um weiter zu gehen”, sagte Vivienne besorgt, als James sich schon auf den Weg machte. “Schon gut, wir können schließlich nicht ewig hier bleiben, oder?”, sprach James zuversichtlich. “Das ist wahr, aber…”. Vivienne versuchte gar nicht erst ihn umzustimmen. Mit Bedacht gingen die beiden wieder die Stufen zum Treppenhaus hoch. Während Vivienne immer noch äußerst skeptisch in Richtung Keller schaute, fiel James etwas am Gittertor auf, das nach wie vor den Weg zu den restlichen Stockwerken versperrte. Ein Foto war in der Mitte befestigt. “Das ist doch…!” James riss es vom Tor ab und betrachtete es ungläubig.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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