Fritz Rubin

Einen Vogel zu haben, ist keine Schande

   

   Auf Einladung einer Grundschullehrerin aus dem Goslarer Kreisgebiet hielt ich vor einiger Zeit vor Drittklässlern einen Vortrag über Graupapageien.

Nach der Vorführung zweier Videofilme über Papageien allgemein und Graupapageien im besonderen folgte im Anschluss eine sehr lebhafte Fragestunde, wobei ich feststellen konnte, dass die Kinder sehr gut auf diese Stunden vorbereitet waren.
   Wie immer, wenn es um Papageien geht, kommt als erste Frage, ob sie sprechen und was sie so alles sprechen können.
   Unsere drei Graupapageien können jeder für sich einige oder mehrere Klangwörter sprechen. Da sie aber in einem kleinen Verbund gehalten werden, kommunizieren sie untereinander eben auf Papageienart, d. h. durch Schnalzen, Krächzen, Pfeifen, Aufplustern oder Flügelschlagen.

   Kasimier ist derjenige der Rasselbande, der am meisten und am deutlichsten spricht, so  u.a. folgende Wörter: „Guten Tag“, „Gretemaus“, „Karlo“, „Komm her, mein Pedro“, „Ist gut, ist gut“, „Küsschen, Küsschen“, „Pass auf“, „Ach“, „Kuckuck Wald“, nur um einige zu nennen. Mehrmals am Tag, wenn er sein Gefieder pflegt, hört man dann ganz deutlich:  „Komm her, mein Dicker, nicht so doll“!

   Ich hatte in dieser Reihenfolge den Kindern diese Wörter aufgezählt, wobei jedes Mal ein freudiges Lachen durch die Reihen ging, das bei dem letztgenannten Satz in ein nicht enden wollendes lautes Gelächter überging.

   Nachdem sich sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder beruhigt hatten, stellte ich die Frage, wer ihm das wohl beigebacht haben könnte.

Vierundzwanzig Handpaare schnellten in die Luft.

   Ich zeigte willkürlich auf einen Jungen, der seine Bekundung zu antworten, etwas vorsichtiger als die anderen vorgetragen hatte.

Seine kurze und knappe Antwort lautete: „Ihre Frau!“

   Heiterkeit folgte, fröhliches Lachen war angesagt, ein Moment, der haften blieb und immer ein Schmunzeln hervorruft, wenn ich davon im Freundes- und Bekanntenkreis erzähle, eben Kindermund, pur!

 © Fritz Rubin, 05. Januar 2005, Othfresen

 

 

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Gestatten, dass ich mich vorstelle. Ich heiße Pedro und bin ein Graupapagei, ja, genau, der mit dem schwarzen Krummschnabel, der weißen Maske, dem grauen Gefieder und den roten Schwanzfedern. Meine drei Freunde Kasimier, genannt »Karl-Karl Kasel«, Grete, genannt »Motte-Maus« oder »Prinzessin«, Peter, genannt »O«, und ich leben seit Dezember 1994 in einem schönen Einfamilienhaus in einem Dorf in der Vorharzregion. Ich habe mir vorgenommen, aus meinem Leben zu berichten, was mir alles so passiert ist, wie mein Tagesablauf ist und war und was mich alles so bewegt.

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