Er sah sie nur einen Steinwurf von ihm entfernt (zumindest was für ihn ein Steinwurf war), links in der 3. Reihe umrahmt von 2 menschlichen Schränken. Schon schob sich die Schlange mit unaufhaltsamer Gewissheit nach vorne. Bald würde sie für immer aus seinem Leben verschwinden und das Geheimnis, welches die golden glänzenden Haare verbarg , würde nie gelüftet werden. Und so sehr er sich auch bemühte, nichts schien sie davon abzuhalten ihn der schmachtenden Ungewissheit zu überlassen.
Dabei arbeitete sein kreativer Geist auf Hochtouren. Die ganze Hitze seiner sehnsüchtigen Augen versuchte er auf ihre Schultern zu werfen. Doch die Kühle des Raumes machte den Versuch zunichte. Er nahm sich vor einen Feueralarm mit Hilfe des über ihn befindlichen Rauchmelders auszulösen und malte sich aus, wie er die Blondine in der allgemeinen Panik der „Gefahr“ entreißen könnte. Als er sich jedoch eine Zigarette anzünden wollte, bemerkten seine tastenden Hände, dass seine Kleidung keine Wölbung hergab. Und da sich sämtliche Individuen in seiner Schlange ob des Anblickes seines Glimmstängels angewidert die Nase zuhielten, unterdrückte er den Impuls, um Feuer zu bitten. Er sah schon jeden Angriff an dieser Festung abprallen als in diesem Moment die graziöse Gestalt, bevor sie als nächstes das Ziel erreichen würde, den Blick auf die Uhr warf, die sich rechts von ihr befand. Auf dem Weg zu den Zeigern fanden sich endlich ihre Augen. Es war ein schicksalhafter Zusammenstoß, der durch nichts manipuliert, sondern von der Zeit gegeben war.
Seit diesem Moment haben sich die quälenden unerträglichen Stunden in dieser trostlosen grauen Umgebung in heitere farbenfrohe Tage entwickelt und er begibt sich jedes mal geduldig in die erbarmungslosen Hände des Arbeitsamtes in der Gewissheit, dass hier die tiefen Grundlagen des Lebens gelegt werden.