Clee Marker

Hass

Deine zornigen Hände schlugen wahllos. Sie hassten. Mein Flehen, ein sinnloser Aufschrei nach Einhalt. Wutentbrannt kanntest du kein Erbarmen. Die Striemen auf meiner Haut. Ihre unterschiedlichen Farbschattierungen waren mir geläufig.
Meine Tür verschlossen. Das Fester zu hoch. Und draußen die Sonne. Die Fensterscheibe drückte meine Nase platt. Sehnsuchtsvolle Blicke auf vorbeiziehende Wolken. In einsamen Stunden keimten Gedanken an Flucht. Abermals keine Chance auf Entrinnen. Brachten sie mich doch stets zu dir zurück.
Später ging ich dann zu ihnen. Es waren viele. Sie konnten meine Gier nach Liebe nicht stillen. Eine fortwährende, erfolglose Suche hatte begonnen.
Mein vergeblicher Versuch Erinnerungen zu finden. Hast du mich jemals in deine Arme genommen. Warmherzige Worte aus deinem Mund waren mir fremd. Dein Lachen hörte ich nur selten in Gegenwart anderer.
Jetzt stehe ich an deinem Grab. Tränen kann man nicht erzwingen. Der kleine Blumenstrauß. Ein Ausdruck von Mitleid für dein jämmerliches Dasein. Meine Frage bleibt unbeantwortet für alle Ewigkeit. Woher dieser Hass, Mutter?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.11.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Magnatin. Mein Leben am Hof der Blutgräfin Elisabeth Báthory von Bettina Szrama



Ungarn 1594. Voller Hoffnung auf eine glänzende Zukunft, begibt sich die junge Adlige Susanna von Weißenburg an den Hof der ungarischen Gräfin Elisabeth Báthory - Nádasdy. Doch was sie auf Burg Sárvár wirklich erwartet, erweist sich als ein böser Albtraum. Fasziniert von der Pracht des ungarischen Hochadels folgt Susanna Elisabeths falschen Verlockungen. Doch als der Bruder der Gräfin ermordet wird, verurteilt und verstümmelt man Susannas treuen Diener als Mörder. Auf sich selbst gestellt gerät auch sie in ein Netz aus Intrigen und Verrat. Trotz der seltsamen Vorgänge im Schloss, der nächtlichen Todesschreie und Elisabeths zwei Gesichtern, ignoriert Susanna zunächst alle Warnungen, bis sie schließlich der scheinbar grenzenlosen Macht der geistesgestörten Gräfin hilflos ausgeliefert ist. „Immer mehr war ich davon überzeugt, dass von Elisabeths zwei Seiten, die eine nicht wusste, was die andere tat.“

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