Tel Aviv, Büro des Shin Beth, zuständig für die innere Sicherheit des jüdischen Teils der Republik Palästina
Major Milberg trat an die im Office aufgestellte Leinwand und gab Anweisung die Powerpoint Präsentation zu starten.
“Meine Herren, ich habe Sie hergebeten, um über eine neue Bewegung zu beraten, die für unsere innere Sicherheit gefährlich werden könnte. Es geht um diesen Mann”, und zeigte mit dem roten Laserpointer auf eine bärtige Gestalt inmitten einer Gruppe von ärmlich gekleideten Männer und Frauen.
Sein Name ist Joshua, geboren in Kiryat Ata, Mitte dreißig. Die Eltern sollen Palästinenser sein.
Sein Familienname ist unbekannt, er taucht in keinem Geburtsregister auf. Dass er aus Kiryat Ata stammt, wissen wir nur aus Pressemitteilungen seiner Bewegung. Er zieht seit etwa einem Jahr mit einer Gruppe von elf Männern und einer Frau durch das Land und hält Vorträge über Toleranz, Gewaltlosigkeit und Aussöhnung zwischen Juden und Arabern. Ein etwas naiver Friedensapostel, dachten wir zunächst.
Nun hat er aber begonnen, so genannte Selbsterfahrungscamps anzubieten.
Dort leben an die dreißig Teilnehmer mit ihm und seinen Leuten für vierzig Tage in der Wüste um für ein besseres Leben “ausgebildet zu werden.”
Soviel wir bis jetzt in Erfahrung bringen konnten, tritt er für einen gewaltlosen Kampf ein um Arabern die absolut gleichen Rechte zu verschaffen wie Juden, also noch rigoroser, als es die verdammten Besatzer, die uns von der UN aufgezwungen wurden, vorhaben. Sein großes Vorbild ist Mahatma Ghandi."
“Sind denn die Leute schon mal straffällig geworden mit ihren Aktionen?” fragte einer der Untergebenen des Majors.
“”Bis jetzt noch nicht”, antwortete der, “sie haben zwar schon einige Demos veranstaltet um die Freilassung Abu Dalis zu fordern, der so eine Art neuer Arafat zu werden scheint. Ihm ist es gelungen, die ganze Bande von Paläst-inenserorganisationen unter einen Hut zu bringen, vorher haben sie sich fast selbst zerfleischt.
Aber warum dieser Joshua Leute unterstützt, die auf uns Attentate verüben, ist mir ein Rätsel. Den Abu Dali wird man allerdings bald freilassen müssen, so oder so. Die Amerikaner halten ihn für unschuldig an dem fürchterlichen Attentat in Haifa vor drei Monaten. Und unsere Beweise sind dürftig!”
“Wir könnten doch einen Mann von uns bei ihm einschleusen, der uns auf dem Laufenden hält" meinte ein Abteilungsleiter.
Ich hätte da einen Agenten, der hat einige Zeit als Aussteiger in Indien gelebt. Der könnte sich dort einschleichen ohne aufzufallen.”
“Das ist eine gute Idee, leiten Sie das in die Wege, Miller! Wie heißt der Mann überhaupt?”
“Mizrachi“, antwortete Miller, „Vorname Yehuda. Er kommt aus Kerioth”
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.05.2009.
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