Rüdiger Nazar

Pilgertour XVII

So saßen wir jetzt in der Bahn...auf nach Saint Clearmont.
Es war so eng im Wagon...so eng...daß man nicht umfallen konnte...dann kamen die Rücksäcke dazu...die ganz schön Platz beanspruchten...einige Leute maulten.
Die Fahrt dauerte so cirks  zehn Minuten...dann waren wir am Bahnhof.
Welche Richtung sollten wir gehen ?
Eine nette Dame sagte uns...links rum...immer gerade aus...so cirka zehn Minuten.
Es mögen so zwanzig Minuten vergangen sein...und wir liefen immer noch.
Da...ein junger Mann in einer Haustüre...hallo...wie kommen wir zur Rue de Charles Degaulle ?
Diese Strasse hatten wir im Bahnhof an der Auskunft erhalten...als wir nach der Buslinie Eurolines fragten.
Wußte er natürlich nicht...zuckte seine Schultern. Was ist denn da...fragte er. Eurolines...eine Busgesellschaft. Hm...ja...ja...die kenne ich. Also...sie müssen hier entlang...so cirka zehn Minuten. Ich mußte grinsen...schon wieder zehn Minuten.
Was hatten die hier für ein Entfernungsbestimmungsvermögen ?
Vielleicht meinten sie ja....Luftlinie ! Grins.
Naja...auf ging`s. Der Regen hatte aufgehört...die Sonne meinte es jetzt verdammt gut mit uns...zu gut...sie brannte.
Nach einer halben Stunde...war ich es satt...war Renate es satt...Pause und erneut fragen.
Die Rucksäcke knallten auf den Boden...daneben die Wanderstöcke.
Hallo...eine ältere Dame ging vorbei...hallo...wissen sie wo die Rue Charles de Gaulle ist ? Sie lächelte...sie stehen drauf. Aha...Merci...und vielleicht noch die Eurolines...das Büro ? Da hinten sagte sie...sie sehen es schon von hier aus.
Meine Augen spähten in die Ferne. Ja...ein blau-rot-weißes Schild...die Farben von Eurolines...das mußte das Büro sein.
Also rauf mit den Rucksäcken...und weiter...es war nicht mehr so weit. Nach einigen Minuten kamen wir dort klätsche Nass und total fertig an.
Die gläserne Schiebetüre surrte zur Seite....Bonyour.
Hi...wir wollen zurück nach Deutschland...wann fährt der nächste Bus...bitte ?
Die junge Dame schaute in ihren Computer...auf den Bildschirm meine ich natürlich...und ihre Finger tanzten über die Tastatur.
Morgen...morgen früh um sieben Uhr dreißig. Na toll...Prima.
Hält er irgendwo in der Nähe von Düsseldorf...oder Köln...oder so...in dieser Umgebung ? Qui...sagte sie lächelnd...in Bölär! Renate schaute mich verdutzt an...wo liegt denn das...dieses Bölär.
Bölär lächelte ich die hilfsbereoite Dame an...und hob meine Schultern fragend.
Sie holte eine Landkarte aus ihrer Schublade...entfaltete sie. Ihr Finger wanderte unruhig und ratlos umher...sie wußte es vermutlich selber nicht so genau...wo lag. Bölär. Ah...sagte sie...hier...Bölär.
Meine Augen weiteten sich...zog vorsichtshalber meine Brille an...Bölär...ich werde verrückt...sie meinte Berlin.
Äh...bitte was wollen wir in Berlin ? Von da aus müssen wir dann zurück fahren...immerhin 590 Kilometer...sie lächelte.
Nein....nein...nein sagte Renate...niemals...nicht nach Berlin.
Aber alles Fragen half nichts...es fuhr keiner...nur dieser eine...und zwar nach...Bölär...grins.
Der Ärger war vorprogrammiert....sie lief rot an. Niemals...nein...und basta.
Ok...sagte ich...was denn bitte schön ? Hier bleiben und Wurzeln schlagen...vielleicht zurück nach Deutschland laufen...oder weiter nach Santiago de Campostela. Ihr Blick traf mich wie ein Geschoss.
Ich drehte mich zu der Angestellten zurück...zwei mal Berlin...äh...Bölär...bitte.
Was kostet denn das? Einfache Fahrt...oder mit zurück ? Ich glaubte diese Frage nicht...und lachte laut los...so laut...das die arme Frau hilfesuchend ihre Kollegin am Nachbarschreibtisch anschaute.
Einfache Fahrt natürlich...nur hin...nach Bölär.
199,00 Euro. Gut...zwei Tickets bitte. Sie druckte sie aus. Morgen früh...um 7.30 Uhr...genau gegenüber ist der Busbahnhof...hinter der Baumreihe.
OK...Danke...und auf Wiedersehen.
Hoffentlich nicht so schnell...warf Renate bissig ein. Was jetzt ?
Wir schauen uns etwas Saint Clearmont an...morgen sehen wir weiter...und einen Platz zu schlafen...werden wir schon finden.
Links ging eine verhältnismäßig breite Strasse bergauf...in Richtung Stadtmitte.
Wir kamen an einer Imbissbude vorbei...bestellten uns einen Spießteller...jeder...es war wie ein Weihnachtsessen.  Es war lecker und preiswert.
Danach...die Wampe überfüllt...der Magen drückte nach der ungewohnten Kost nach all`den Wochen...führten wir unseren Weg zum Stadtkern fort.
Was eine tolle Stadt. An der Kathedrale machten wir halt. Diese sahen wir uns genau an...von innen und außen...und wir bekamen sogar jeder einen Stempel von einem geistlichen in unserem Pilgerausweis.
Draußen setzten wir uns an einem Caffee schön gemütlich hin.
Rechts sah ich dann  ein Büro...ein Schaufenster...Büro de Tourisme.
Super...ich geh`da mal kurz rein...sagte ich zu meiner Wölfin...Laß dich nicht anquatschen. Das sagte ich natürlich nur aus Spaß...aber es kam von ihr die Antwort...so wie ich momentan aussehe...quatscht mich bestimmt keiner an....schade...! Sie hatte gut gekonntert...lächel.
Im Büro de Tourisme waren sie sehr sehr freundlich. Ich fragte nach einer Unterkunft für die Nacht...eine sehr sehr preiswerte betonte ich extra. Der Mann lächelte....ja...da haben wir etwas...wir vermitteln des öfteren reisende dort hin...und in ihrem Fall...Pilger ...kein Problem.
Direkt hinter der Kathedrale...rechts die Strasse hinab...so einen Kilometer.
Er war so freundlich...und rief dort für mich an. Ja sagte er...als er den Hörer wieder auflegte...Zimmer sind noch frei...ein Doppelzimmer ohne Frühstück....28 Euro. Oh...Merci ...super.
Renate strahlte vor lauter Freude...als ich ihr diese Nachricht überbrachte.
Endlich ein Bett...sauber...und Wasser...eine heiße Dusche.
Um Zwanzig Uhr sollten wir spätestens in dieser Herberge eintrudeln...also gingen wir so langsam um halb acht los...an der Kathedrale vorbei...rechts die Strasse hinunter. Die Gasse war so eng...schmal...das die Leute...wenn sie aus dem Fenster schauten...sich per Handschlag begrüßen konnten. Und die kleinen schönen alten Handwerksgeschäfte...romantisch...uns ging das Herz auf.


Hoffentlich nicht so viele Schreibfehler heute...habe keine Lust zu korrigieren...bin Hundemüde...euer Rudevicus




 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Rüdiger Nazar).
Der Beitrag wurde von Rüdiger Nazar auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.09.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Rüdiger Nazar als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

In allen Facetten von Florentine Herz



Erkenntnisse über unseren WESENSKERN (Gefühle, Traumata, Macht - Schuld, Unabhängigkeit, Psyche) führen uns zu einem ganzheitlichen Bezug zu unserem KÖRPER (Zellbewusstsein, Lebensführung, Ernährungspsychologie, Energiearbeit etc.); unser GLAUBE wird vertieft (Frieden, Weltverständnis, Sinnsuche, Bewusstsein), und schließlich wird der ganzheitliche Bezug zu unserem HANDELN angeschnitten (Empowerment etc.).

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (7)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Reiseberichte" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Rüdiger Nazar

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

eine platonische Liebe für die Ewigkeit... von Rüdiger Nazar (Freundschaft)
Teatro Politeama in Lissabon (Rua Portas de Sto.Antao 109) von Norbert Wittke (Reiseberichte)
Welttag der Lyrik von Paul Rudolf Uhl (Besinnliches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen