Markus Michael Kapp

Interview mit einem Erzengel Part 9





Auch ein hoher Gelehrter zählte zu seinen Opfern. Nachdem er sich an ihm genährt hatte fand er beim durchsuchen seines Hauses alte Schriftrollen wie er sie schon im Tempel bei den Hohepriestern gesehen hatte und nahm sie rasch an sich. In seiner alten Hütte angekommen erkannte er sehr schnell das es sich bei den Schriftrollen um die geheimen Aufzeichnungen von Magieren  aus den verschiedensten Epochen der Zeit handelte. Durch das Wissen das Michael ihm zur Verfügung stellte war er in der Lage auch die ältesten Schriftzeichen zu entziffern. Er drang tief in die mystischen Geheimnisse der Magie ein. Tiefer als es je einem Menschen vor ihm gelungen war. Nach der Übersetzung der Texte war es ihm möglich durch die dort beschriebenen Rituale sich in einen Wolf und durch ein anderes sich in einen Milan zu verwandeln. Dies erleichterte ihm seine Jagd bei Nacht und ermöglichte Judas auch in streng bewachte Häuser einzudringen. Er  überkam Jerusalem wie die Pest. Hunderter Unschuldiger starben manchmal in einer Nacht. Diese Jagdexzesse schwächten seinen Körper über alle Masen so dass er manchmal drei aufeinanderfolgende Tage durchschlief was für ihn zur Folge hatte das er noch geschwächter seinen Hunger an Schweinen und Ratten stillen musste. In Jerusalem ging die Angst um wie ein Geschwür. Eine Art Bürgerwehr fing an  nachts  die Häuser zu bewachen. Römische Legionäre  marschierten verstärkt durch die Stadt und bewachten auf Anordnung des Stadthalters die Häuser der Oberschicht. Man suchte nach einem Wolf mit aufrechtem Gang der des Nachts die Stadt in Angst und Schrecken versetzte, es musste der Teufel selbst sein der Jerusalem heimsuchte,  als Strafe für die Kreuzigung des Nazarehners. Judas beschloss seinen Standort schnellstens zu verlassen und Jerusalem der Stadt Zions für immer den Rücken zu kehren. Aber wie? Am besten mit einem Schiff an die Küsten Europas. Des Nachts reiste er nach Tyrus. Dort im Hafen lag nur ein Schiff das in Frage kommen würde. Er brachte in Erfahrung dass  jenes Schiff über Alexandria an die Südküste Aquitaniens... des heutigen Frankreichs (zu jener Zeit unter römischer Herschafft) fahren würde. Dieses Schiff gehörte Joseph von Aramathäa, der beschlossen hatte seiner Nichte, Maria, dem Eheweib Jesus nach Ägypten zu folgen und mit ihr dann weiter nach Aquitanien zu  reisen um dort Maria ein neues Leben zu ermöglichen. Für Joseph war es in Jerusalem zu gefährlich geworden Nachdem Nachforschungen über den Verbleib des Leichnams Jesu angestellt wurden geriet er in immer größere Erklärungsnot, da der Leichnam verschwunden blieb. Keiner durfte von dem Überleben des  Nazahreners erfahren,  unter keinen Umständen.  Außerdem waren da noch Zeugen die versicherten Jesus zwei Monate nach seiner Hinrichtung gesehen zu haben. Um der sicheren Verfolgung zu entgehen veräußerte er all sein Hab und Gut und da er sehr vermögend war dauerte der Verkauf über zwei Wochen aber am nächsten Tag sollte das Schiff in See stechen. Unter Deck befanden sich kostbarste Waren aus dem ganzen Orient und über Deck waren lebende Tiere als Bordverpflegung untergebracht. Judas kletterte im Schutz der Nacht an Bord und verbarg sich in einer Holzkiste deren Inhalt er in die umliegenden Truhen verteilte. Durch die Tiere an Bord musste er seinen Hunger nicht an den Menschen nähren.  „Diese Entwicklung, unvorstellbar, nicht war Robespiere?“  Er antwortete nicht sondern verlies benommen das Cafe um ins Hotel zurück zu kehren. Er stolperte wie benommen als ob er zu viel getrunken hätte, so  sehr hatte ihn das Gehörte
mitgenommen. Es schien als hätte Michael ihm seine ganze Energie abgezapft und jetzt wollte er nur noch schlafen. Er war unendlich froh als er in seinem Bett lag um in
einen langen traumlosen Schlaf zu fallen. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück kontrollierte er seine Mails. Sara hatte ihm geschrieben dass  sie sich sehr auf ihr Wiedersehen freuen würde.
Dieses versetzte Robespiere in Hochstimmung und er  ging wohlgelaunt in die Stadt und verbrachte den Tag damit in den Geschäften herumzustöbern denn er wollte Sara ein Geschenk kaufen das er ihr nach England schicken würde. In einem alten Antiquitäten Geschäft wurde er fündig. Er fühlte sich von einem alten Anhänger magisch angezogen. Dieses Schmuckstück war ein Ball aus lauter vergoldeten Ringen die oben und unten über einen raffinierten Mechanismus verbunden waren  so das jeder Ring für sich beweglich war. Auf beiden Seiten der Ringe waren babylonische Keilschriftzeichen mit blauen Edelsteinen eingelassen.
 
 In  der Mitte der Kugel befand sich eine wunderschöne weiße Perle die den Innenraum halb ausfüllte. Das perfekte Geschenk für Sara.
 Er fragte den Antiquitätenhändler nach der Herkunft dieses Schmuckstückes. Seine Antwort war faszinierend. Dieser Anhänger gehörte einst Balthasareinem der drei heiligen Könige deren Gebeine nach ihrem Tod quer durch Europa geschickt wurden bis
sie als Reliquien dem Kölner Domschatz zugeführt wurden. Die drei Weisen kamen aus Babylon und waren das was wir heute als sehr mächtige Magier bezeichnen würden. Dieser Anhänger hatte angeblich magische  Kräfte. Wenn man die Keilschrift beherrscht  könnte man die Ringe zum Drehen bringen. Danach würde auf jede gestellte Frage die Antwort auf den Ringen erscheinen. Während dieser Prozedur würde die innen liegende Perle in einem bläulichen Licht erstrahlen. Robespiere erstand das Schmuckstück zu einem nicht unerheblichen Preis und kehrte in sein Hotel zurück. Dort angekommen lies er das Geschenk sofort zu Sara nach England versenden. Bis zum Treffen mit Michael hatte er noch ein  paar Stunden Zeit die er mit einem ausgedehnten Mittagsschlaf verbrachte. Im Cafe angekommen fuhr Michael umgehend mit seinen Erzählungen fort.
„Nun“, sagte er, „du erinnerst dich doch noch dass  Judas sich in der Holzkiste versteckte. Nachts kroch er hinaus um sich zu nähren. Er wendete das Milan –Ritual an und drehte seine Runden über dem Schiff und genoss die salzige Seeluft.  An Bord zurück verwandelte er sich in einen Wolf der sich an den Schafen nährte sie aber nicht tötete und er in sein Versteck zurückkehrte bevor die Morgensonne den Horizont durchbrach. Die Holzkiste war roh und hart. Nach längerem Liegen verursachte es ihm starke Schmerzen die er aber genoss denn sein Gewissen plagte ihn über alle Maasen. Ja er genoss seine neuen Fähigkeiten aber er litt unter den vielen Gesichtern der Getöteten die ihn immer häufiger verfolgten. Sie hatten ihr gewaltsames Ende nur durch ihn gefunden. Es war der süße Schmerz des Vergessens der ihn  ereilte bevor er in einen tiefen traumlosen Schlaf verfiel. So vergingen die Nächte wie im Flug bevor sie endlich Alexandria erreichten.
 
 Dort angekommen bemerkte er das neue Leute an Bord gekommen waren. Es musste auch eine Frau mit dabei sein den er hörte eine weibliche Stimme die ihm irgendwie bekannt vor kam. Er konnte sie aber nicht zuordnen, so würde er die Nacht abwarten um sich selbst von ihrer Identität zu überzeugen. Spät in der Nacht konnte er seine Neugier kaum noch zügeln, wartete aber ab bis er keine Geräusche mehr von der Bordmannschafft vernehmen konnte. Er huschte lautlos über die Schiffsplanken und drang  lautlos in die Kabine der Neuankömmlinge ein. Dort lag sie, friedlich wie ein Kind, und schlief wohl den Schlaf der Gerechten. Maria, das Weib Jesu. Judas blickte lange in ihr friedliches Antlitz bis er die Wölbung  unter ihrer Decke erkannte,  ein untrügliches Anzeichen für ihre Schwangerschaft. Sie musste wohl im siebten oder achten Monat sein. Da die Kreuzigung Jesu jetzt genau sechs Monate her war konnte also Jesus nur der Vater sein. Einen Moment, einen kleinen Moment war er geneigt seinen Heißhunger an ihr zu stillen, lies aber nach kurzem zögern davon ab, er vernahm Schritte vor der Kabinentür die sich aber rasch entfernten. War er endeckt  worden? Schnell eilte er in sein sicheres Versteck. Er würde sich bis zu ihrer Ankunft in Narbo noch vorsichtiger Verhalten müssen um keine Aufmerksamkeit zu provozieren. Zwei Tage später erreichten sie den Hafen von Narbo an der Südküste des heutigen Frankreichs.  Trotz aller seiner Vorsichtsmaßnahmen blieb seine Anwesenheit an Bord nicht unbemerkt. Die Tiere an denen er sich mehrmals genährt hatte starben und die Mähr von einem bösen Geist raunte durch das Schiff. Auf Anordnung des Kapitäns wurde das ganze Schiff durchsucht, aber ohne Erfolg. Mit Joseph von Aramathäa war auch der heilige Gral an Bord . Seine Anwesenheit hinterließ auch Spuren bei Judas. Er fühlte sich schwach und ausgebrannt, wie eine Kerze der man nach und nach den Sauerstoff entzog. Er war glücklich den Hafen erreicht zu haben. Das Schiff wurde umgehend entladen und auch seine Holzkiste fand ihren sicheren Platz auf den Kaimauern. Später wurde die ganze Fracht in eine Art Lagerhalle verbracht. Er wartete die Dunkelheit der Nacht ab um sein sicheres Versteck zu verlassen. Er verwandelte sich in einen Wolf und folgte den Spuren Marias. Sein Weg führte in quer durch Narbo über Tolosa ins Aquitanische Reich bis nach Burdigala an der Küste des Atlantischen Ozeans. Dort angekommen konnte er die Anwesenheit Marias förmlich spüren.  Er suchte sich ein Versteck in der Nähe des Hauses das Joseph von Aramathäa für sie angemietet hatte. Nach drei Monaten war es endlich soweit. Maria gebar Sara, die Begründerin der legendären Rosenlinie. Judas beobachtete aus sicherer Entfernung die Vorkommnisse der Nacht.
 
 Er hörte Maria schreien unter den Schmerzen der Geburt als das Haus plötzlich in ein blaues Licht getaucht wurde und von den Ereignissen dieser Nacht kündigten die viele Jahrhunderte Europa maßgeblich verändern sollten.  Duft von frischen Rosen breitete sich aus wie der Morgennebel über den Tälern. Für Judas ein unerträglicher Gestank. Er verließ den Ort des Geschehens fluchtartig, zurück in seine spärliche Behausung.  Michaels Blutdurst, der sich in der Brust Judas voll entfaltete, war unersättlich. In der Umgebung Marias starben die Menschen wie die Fliegen. Eine Tages überkam ihn die Einsamkeit und er sehnte sich nach einer Gefährtin. Er wollte mehr über seinen Zustand, mehr über die Existens seiner Art erfahren, vielleicht gab es sogar die Möglichkeit das irgendwo ein weibliches Geschöpf gleicher Art existiert oder das es geheime Rituale gab die es ihm ermöglichten sich  eine Gefährtin  zu erschaffen. Er musste nach Mesopotamien, nach Babylon um sein Wissen zu mehren. Die dortigen Gelehrten waren im ganzen Orient dafür berühmt  die Mysterien der alten Welt  zu studieren. Es solle sogar einigen Gelehrten der Standort einer geheimen Stadt des Wissens in den Gebirgen des heutigen Irans bekannt sein. Er iniziierte das Milan -Ritual um als Raubvogel bis nach Narbo zu reisen. Dort angekommen landete er auf einer römischen Galeere um in Tyros an Land zu gehen,  er zog es vor seine menschliche Gestalt anzunehmen bevor er die Galeere verlies. Er stahl sich ein Pferd mit dem er im Dunkel der Nacht bis nach Babylon ritt. Kurz vor Tagesanbruch  suchte er Unterschlupf in Höhlen oder verlassenen Hütten. Seine Schlafstelle bestand meist nur aus einer Pferdedecke mit der er seinen geschundenen Körper bedeckte. Sein Reiseweg führte in von Tyrus durch Syrien über Palmyra, Europus und von Dura nach Mesobotamien. Am Euphrat entlang über Seleucia nach Babylon. Vor ihm lag eine mächtige Stadt deren Mauern die ganze Macht einer Hochkultur in die restliche Welt zu schreien schien. Böse blickende Soldaten bewachten die Stadttore. Mit ihnen wünschte Judas keine Auseinandersetzung und zog es daher vor als Milan in die Stadt zu gelangen. Dort angekommen suchte er ein Quartier für den anbrechenden Tag der sich durch einen blutroten Horizont ankündigte. Er fand ein sicheres Versteck das ihm für seinen Aufenthalt in Babylon eine sichere Zuflucht bieten würde. In einemverlassenen Haus richtete er sich auf dem Dachboden sein Lager bevor er zum Tempel des Gottes Marduk eilte um ersten Kontakt mit der dort beherbergten Priesterschafft aufzunehmen. Dort angekommen beobachtet er eine Gruppe Priester die über Irgendetwas rege zu diskutieren schienen. Ihm fiel ein alter Priester auf der eine Hohe Position inne zu haben schien. Er veränderte mit seinen telephatischen Fähigkeiten sein Äußeres denn inzwischen ward sein Antlitz weiß wie der Schnee der in Wintermonaten die Bergkuppen bedeckt. Daraufhin näherte er sich der Gruppe als alternder Gelehrter der ein erquickendes Gespräch suchte.  Er faszinierte die Gruppe durch sein hohes Wissen in Fragen der Geschichte und der Religionen. Endlich errang er auch die Aufmerksamkeit des Alten der ihn beiseite nahm um sich am nächsten Abend mit ihm zu verabreden auf ein, zwei Runden  Seneti.  Judas nahm die Einladung gerne an da sie ihm ermöglichte das Vertrauen des alten Priesters zu erlangen. Die nächsten Abende entwickelte sich eine Art Freundschafft zwischen den beiden und der ehemalige Jünger Jesu konnte endlich seine Frage formulieren, die Frage nach der geheimen Stadt, nach Shamballa dem  Königreich Agartha deren Eingang sich in dem inneren eines Berges befinden sollte. Der Priester zögerte und Judas musste alle seine telepathischen Fähigkeiten aufbieten um ihn zur Antwort zu bewegen. Doch dann löste sich seine Zunge und er begann zu erzählen, „ Es begann  alles vor vielen Tausend Jahren. Mit dem Untergang eines mächtigen Reichs, Atlantis. Eine der wenigen Überlebenden war eine Frau, Aragone, die mit Hilfe der  ehemaligen Atlantischen Sklaven eine
unterirdisches Königreich errichtete und über viele Jahrhunderte dort herrschte. Inzwischen herrscht dort  König Ra, Sohn von Aragone, und Rana Mu seine Schwester die auch seine Gemahlin ist »
Sie teilen ihre Macht mit einem Zwölferrat, sechs Männer und sechs Frauen,  kümmern sich um die Lösung der allgemeinen Probleme und dienen als Begleiter und Beschützer des Volkes. Diese ehrenvollen Positionen sind aufrechterhalten durch Ra und Rana Mu, und angesehen als solche der Verantwortung des göttlichen Planes. Der Hohepriester, genannt Adama, Hauptaufgestiegener, ist ebenfalls ein offizieller Repräsentant.  Mir war es als junger Priester vergönnt diesen geheiligten Ort und Adama kennen zu lernen, da die Einweihung in die Mysterien für die Auserwählten dort statt fand und noch findet in der Roten Pyramide die die Halle des Wissens beherbergt. Auf der Spitze der Pyramide befindet sich ein Smaragd von unvorstellbarer Größe der die Funktion unserer Sonne inne hat, und in diesem  Königreich Licht spendet. Die Sprache die dort gesprochen wird ist  Solara Maru ,  übersetzt die Sonnensprache . Nur wenige dort  sprechen unsere Sprache. Einer davon ist Adama den ich als meinen ältesten Freund bezeichnen würde.
 
Die Menschen die du dort treffen wirst können schon über Tausend Jahre alt sein da der  Tod durch Degeneration  schlicht und einfach dort  nicht möglich ist.  Die meisten Agarthaner wählen ein Aussehen zwischen 30 und 40 Jahren, und bleiben auch so.  Dadurch, dass sie nicht an den Tod glauben, ist diese Gemeinschaft nicht durch sich selbst begrenzt. Ich werde dir einen Plan von dem Labyrinth geben der dir ermöglichen wird in den heiligen Berg einzudringen und Antworten auf deine Fragen zu finden. Nimm dieses Amulett,  (er entfernte mit zittrigen Fingern das Amulett das er um den Hals trug und das  den Sonnengott Ra darstellte), es eröffnet dir alle Türen. Wenn du dort angekommen bist lass dich zu Adama führen, und berichte ihm das ich dich geschickt habe, daraufhin wird er dir bei deiner Suche behilflich sein.“ Der Hohepriester erhob sich schwerfällig von  seinem Platz und verabschiedete Judas wie einen alten Freund. Judas verließ ihn um sich das letztemal in Babylon zu nähren. Seine Wahl fiel in dieser Nacht auf eine ungefähr zwanzigjährige dunkelhäutige Schönheit   die er bis auf den letzten Tropfen ihres roten Lebens Saftes  beraubte. Er beschloss  die Stadt in der nächsten Nacht für immer zu verlassen.
In seinem Versteck angekommen suchte er seine spärliche Holzkiste auf  um sich für seine Reise auszuruhen. Sobald die nächste Nacht heran gebrochen war machte er sich auf um das sagenumwobene Königreich Agahrta zu finden.
Nachdem er viele Nächte gewandert war erreichte er den heiligen Berg. Da der Priester ihm genau beschrieben hatte wo sich der Eingang zum Labyrinth befand hatte er keine Mühe ihn zu finden. Dort angekommen kramte er die Zeichnung die in durch den Irrgarten führen würde heraus und stieg in das Labyrinth herab dessen Eingang hinter einem Busch verborgen war. Er entzündete eine Fackel und folgte genau den Anweisungen der Karte. Manchmal verlief er sich und musste wieder ein Stück zurücklaufen um den richtigen Weg einzuschlagen. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden sah er am Ende des Ganges ein grünliches Licht schimmern. Er beschleunigte seinen Schritt  und erreichte den Ausgang des Labyrinths. 
                                        
 
                                            Die rote Pyramide
 
 Der Anblick, der sich ihm darbot, übertraf all seine kühnsten Erwartungen. Vor ihm lag ein Tal mit Wiesen und Feldern. In der Mitte erhob sich majestätisch die Rote Pyramide, die der Priester erwähnt hatte,  und ein mächtiger Smaragd auf ihrer Spitze gab dem Augenblick seinen einzigartigen Moment durch den grünen Lichtschimmer der alles in ein sanftes Licht tauchte. Judas entdeckte  hinter der Pyramide eine Stadt die von einem mächtigen Palast  überragt wurde. Vorsichtig begann er seinen schwierigen Abstieg denn er befand sich wohl um die achthundert Meter über dem Tal. Endlich unten angekommen war er sofort von einer Art Leibwache umgeben deren Sprache er nicht verstand  die ihn aber unmissverständlich aufforderten ihnen zu folgen. Ihre Metallerne Rüstung schimmerte im Schein des Smaragds. Nach einem halbstündigen Marsch erreichte man die Palastmauern. Judas schaute sich um und sah dass  jedes der fünf Palast Tore von mindestens zwanzig  Wachen beschützt wurde. Man lies sie passieren und er musste in einer Art Vorhalle warten deren Architektonische Anmut ihn in ihren Bann zog. Er hatte noch nie etwas vergleichbares gesehen. Weis  gewandete  Menschen liefen an ihm vorbei und lächelten ihm freundlich zu. Dann trat die Wache an ihn heran und führte ihn in den Thronsaal. Er war Kreisrund und von Emphoren umgeben die durch Säulen von einander getrennt waren. Ein grau melierte Herr trat auf ihn zu während die Königin neben dem König auf einer Art  Goldthron jeder seiner Bewegungen folgte. Er stellte sich als Adama vor und fragte ihn nach seinem Begehren. Judas drückte ihm wortlos das Schriftstück des Priesters aus Babylon in die Hand. Adama betrachtete lange das Amulett um Judas Hals bevor er den Brief in Ruhe lass  um ihn dann auf das herzlichste willkommen zu heißen. Morgen würde man ihn in die Halle des Wissens führen und ihm in jeder erdenklichen Weise behilflich sein. Auch hier kamen Judas seine telepathischen Fähigkeiten zu Nutze denn sein Äußeres glich dem eines harmlosen Wanderers. Man führte ihn in seine Gemächer.  Dort überkam ihn ein unbändiger Hunger, Durst nach Blut vernebelte seine Gedanken. Er vollzog das Milan Ritual und flog durch das Fenster um  in den Weiten der Felder nach Nahrung zu suchen. Nachdem er sich an zwei Kaninchen genährt hatte kehrte er zurück in sein Gemach. Das Licht des Smaragds  war nicht schädlich für ihn nur die pausenlose Bestrahlung schwächte seinen Körper derart das er befürchtete die Zeit in Agahrta nicht durch zu halten. Er würde sich beeilen müssen diesen Ort so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Er fiel in einen unruhigen Schlaf aus dem er von einer jungen Dame freundlich geweckt wurde die ihm auch eine Schale mit frischem Obst hingestellt hatte. Nachdem er sich angekleidet hatte, er schenkte dem Obst keine Beachtung, führte ihn ein Novize der seine Sprache beherrschte  in das Innere der roten  Pyramide.
Als er die Halle des Wissens betrat war er erneut  überwältigt von dem Anblick der sich ihm darbot  und konnte sich der Faszination nicht entziehen die das Innere der Pyramide auf ihn ausübte.  Vor den  Innenwänden erhoben sich mächtige Röhrenregale die sich bis zur Spitze erhoben. In ihnen befanden sich Papyrusrollen aus allen Zeitepochen. Vor den Regalen sorgte ein Rollgerüst für Zugang auch zu den oberen Etagen. Aber das faszinierendste war die Plattform die sich in etwa zweidrittel der Gesamthöhe darbot. Auf ihr stand eine goldene Barke  in der sich die 360 verschwundenen Bücher Henochs befanden. Diese Bücher sollen das Ergebnis von Henochs Reise durch alle sieben Stufen des Seins wiedergeben. Er soll der einzige Mensch gewesen sein der bis vor das  Angesicht Gottes getreten ist und Gespräche mit Engeln und Erzengeln geführt hat. Ihm wurde das gesamte Wissen des Universums vermittelt und die letzten Geheimnisse soll ihm der Herr der Herrscharen sogar selber offenbart haben. Die Bücher sollen sich von selbst während seiner Gespräche geschrieben haben und unzerstörbar sein. Sie würden wenn sie heute an das Licht der Öffentlichkeit getragen würden  zu Recht als das achte Weltwunder gelten. Er bestieg das Gerüst und der Novize folgte ihm. Er durchschritt die Regale und lies sich die Beschriftungen übersetzen um Hinweise zu finden auf ein Ritual das es ihm endlich ermöglichen würde eine Gefährtin der Nacht zu erschaffen. In alten Papyri aus Ägypten wurde er fündig. Dort wurde in einem geheimen Totenbuch ein Ritual beschrieben das es Toten wieder ermöglichte ins Leben zurück zu kehren. Genau das was er suchte. Schnell schrieb er sich den Text ab den er problemlos übersetzen konnte. Er versuchte auf die Plattform zu gelangen um einen Blick auf die Bücher Henochs zu werfen was ihm aber durch den Novizen strengstens untersagt wurde.
Obwohl er seine telepathischen Fähigkeiten voll einsetzte gelang es ihm nicht den Willen des Novizen zu brechen. Er führte ihn zurück in seine Gemächer um kurze Zeit später von Adama zu einer Privataudienz eingeladen zu werden. Adama lies durchblicken das er um alle  Geheimnisse wusste die ihn umgaben,  aber es nicht seine Aufgabe wäre einzugreifen. Er verabschiedete ihn freundlich und Judas kehrte mit einem Gefühl der totalen Verwirrung seinen Rückweg an.
Michael endete mit seinen Erzählungen für diese Nacht und sagte er bekäme im Moment wenig Schlaf da ihn eine weitere Aufgabe noch in Atem hielt. Er könne ihm darüber aber erst am Ende des Interviews darüber berichten um sicher zu stellen  das er (Robespierre) seine weitere Aufgabe verstehen würde. Vielleicht könne er ihm auch helfen diese recht schwierige Angelegenheit zu lösen um Stoff für eine neue Geschichte zu bekommen. Robespierre bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen und  Michael verschwand in der Dunkelheit der Nacht. Er aber kehrte zurück in sein Hotel. Dort bekam er durch den Nachtportier mehrere Nachrichten übermittelt. Das Büro seines Arbeitgebers hatte sich gemeldet und gewährte ihm noch weitere fünf Wochen für die Fertigstellung seines Interviews. Auch Sarah hatte ihm einen Brief zukommen lassen in dem sie ihm mitteilte das die amerikanische Universität sich gemeldet hat und ihr in drei Wochen die ersten Aufnahmen von Pi-Ramses durch Haarp zukommen lassen würde. Sie wäre schon sehr gespannt und würde ihn schon jetzt vermissen. Er eilte auf sein Zimmer um die Bänder die er aufgenommen hatte in seinem Laptop nieder zu schreiben. Er arbeitete bis in den frühen Morgen bevor er erschöpft einschlief und erst am nächsten Nachmittag erwachte.
 
Er ging hinunter in die Hotelbar um einen Cafe zu trinken als plötzlich Daniel Sarin auftauchte. Daniel fixierte ihn kurz mit festem Blick um ihn dann mit einem Lächeln zu begrüßen. „ Ich freue mich Sie zu begrüßen Robespierre, wie ist es ihnen ergangen? Was macht ihr ominöses Interview? Haben sie schon eine Leseprobe für mich?“ Robespierre überlegte kurz, ganz geheuer war ihm  dieser Daniel nicht. Er hatte im Internet Recherchen über seine Familie getätigt die ihm ein wenig Aufschluss über seine Familie gaben. Seine Familie stammt aus dem heutigen Iran und zählte dort schon seit vielen hundert Jahren zu den Reichsten und Mächtigsten des ganzen Landes. Seine Schwester lebt seit vielen Jahren in den Vereinigten Staaten und ist mit verschiedenen Firmen fest im Land integriert. Daniel ist Inhaber eines  bekannten Musiklabels und Event Veranstalter von großen Musikveranstaltungen. Robespierre vermutet dies sei nur der Deckmantel für seine sonstigen Aktivitäten. Er beschloss ihm erst einmal nur den ersten Teil des Interviews zu geben und seine Reaktion abzuwarten. „ Was für ein Interesse haben sie eigentlich an dem Interview Daniel?“ „ Sagen wir mal so Robespierre, ich hege für Ihren Interview- Partner durchaus brüderliche Gefühle. Siehst du ich vertrete eine sehr alte und mächtige Organisation die es als ihre Aufgabe betrachtet die Menschheit zu beschützen vor allen Gefahren die sich durch die Verbreitung von altem geheim Wissen ergeben könnten . Wir lieben die Menschen den es Sind unsere Geschöpfe und wir die Wächter haben es auf unsere Fahnen geschrieben der Menschheit nur Stückweise die Geheimnisse der Atlantischen Hochtechnologie zu kommen zu lassen um sie selbst vor sich zu schützen denn dieses Wissen in den falschen Händen würde zu einer vorzeitigen Vernichtung der gesamten Menschheit führen und  das sogenannte Amargeddon heraufbeschwören, wir gaben den Menschen ihren freien Willen, wir lehrten sie alles bis zum heutigen Tage ,wir werden auch weiterhin unsere Hand schützend über sie legen. Wenn wir der Meinung sind  das dieses Interview der Menschheit Schaden würde, währen wir bereit für die Nichtveröffentlichung zu bezahlen, viel zu bezahlen, und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Veröffentlichung zu verhindern. Ich bitte sie bis zum Ende ihres Interviews mit niemanden  darüber zu sprechen oder es anderen Personen zu zeigen. Auch nicht mit ihrer neuen Freundin Sara. „Sie wissen von Sara?“ „Ja Robespierre, es gibt nicht viel was sich unserer Kontrolle entzieht. Haben sie vielleicht schon eine Leseprobe für mich?“  Robespierre bejahte und eilte in sein Hotelzimmer um den ersten Teil auf einem Stick zu speichern. Dieser Typ machte ihm Angst und gleichzeitig übte er eine Faszination auf ihn aus der er sich schwer entziehen konnte. Er würde ihm den Stick übergeben aber sich bei Michael über ihn erkundigen, vielleicht kannte er ihn ja. Nach der Übergabe  verabschiedete sich Daniel freundlich und eilte ins Cafe um Michael zu treffen. Michael ergriff seine Hand um ihn freundlich zu begrüßen dabei sah er ihm eindringlich in seine Augen. Er sieht müde und erschöpft aus dachte Robespierre. „ Mein Lieber, es tobt im Moment ein Kampf hinter den Kulissen der Weltgeschichte der auch meine Kräfte im Moment übersteigt. Ich benötige deine Hilfe bevor ich das Interview mit dir fortsetzen kann. Wie du vielleicht weißt wird im Moment im Nahen Osten genauer gesagt in Dubai ein gigantisches Hotel-Projekt von mir realisiert es wird nach meinen Plänen gebaut. Ich habe es Genesis getauft (Schöpfung). Wie du der Weltpresse vielleicht schon entnommen hast wird dies das erste Hotel der Welt sein das als  Energie spendenden Oase fungiert. Seine Pyramidenform  zieht  die Energie der Sonne an und leitet sie in das Innere des Hotels um sie im oberen Drittel an die Gäste wieder abzugeben. Selbige haben dadurch einen Erholungseffekt in einem Tag der sonst drei Wochen Zeit beanspruchen würde. Ich möchte auch nicht weiter ins Detail gehen da du sie sicherlich gelesen hast. Worum es mir eigentlich geht ist der Tag der Eröffnung des Genesis-Projekts. Um meine Beweggründe nachzuvollziehen zu können muss ich bei Albert Einstein eines seiner Zitate leihen: Wenn es dir möglich wäre hundert Prozent deines Gehirns zu nutzen wärst du nur noch Energie und bräuchtest keinen Körper mehr. Energie=Licht=Lichtgestalt= Engel. Einstein gab hiermit einen Hinweis für was er die Menschen hält nämlich Mischwesen deren Körper von den Affen abstammten und ihre Seele den Engeln
entliehen wurde. Meiner Meinung irrte Einstein, der Satz  müsste heißen:  Wenn du auf hundert Prozent deiner Seele zugreifen könntest wärst du nur noch Energie und bräuchtest keinen Körper mehr. Engel sind kleinste Teilchen des Göttlichen Ganzen. Um  hundert Prozent Zugriff auf die Seele zu erlangen sind fünf sogenannte Schlüssel von Nöten. Vier materielle und einen feinstofflichen der sich materialisiert sobald du über die anderen vier verfügst. Die Ersten vier Schlüssel symbolisieren die Elemente Luft Wasser Feuer und Wasser. Der fünfte Schlüssel das fünfte Element ist der göttliche Aspekt der alles ein und uns zurückführt zum „Ursprünglich Göttlichen“, und nun kommen wir zu dem Punkt wo du ins Spiel kommst. Einer dieser Schlüssel symbolisiert das Feuer. Er befindet sich nach meinem derzeitigen Kenntnisstand in England. Es handelt sich um Excalibur, das göttlich geschmiedete Schwert,  Schwert Arturs König von England, das Schwert das ursprünglich ein Geschenk Gottes an seinen Sohn Michael war.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.04.2011. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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