Felicia Rüdig

Über den Diakon

Evangelische Diakone üben sozialpädagogische, religionspädagogische und pflegerische Tätigkeiten aus. Sie sind in Kirchengemeinden oder diakonischen Einrichtungen beschäftigt. Was zu ihren Aufgaben gehört? Beispielsweise der Aufbau, Anleitung und Begleitung von Kinder-, Jugend- und Erwachsenengruppen. Oder sie arbeiten im Gottesdienst mit und betreuen Gemeindemitglieder seelsorgerisch. Im Pflegebereich arbeiten sie in der Krankenpflege, Hospizarbeit, mit Behinderten. Außerdem können Diakone kirchlichen Unterricht erteilen. Es gibt viele Schnittmengen mit Religionspädagogen.

Wer nähere Informationen zu dem Beruf sucht, sei an BerufeNet, die berufskundliche elektronische Datenbank im Internet, verwiesen. Dort ist sehr umfangreiches Material - auch zur Arbeitsmarktsituation - vorhanden.

Doch wie auf den Beruf aufmerksam machen? Genau. Machen wir erst einmal eine Meinungsumfrage. Je nachdem, was dabei herauskommt, entscheiden wir.

Kennen Sie den Beruf des Diakons?

Nein.

Möchten Sie etwas darüber erfahren?

Nein.

Können Sie sich vorstellen,  daß Sie selbst oder jemand aus ihrer Familie in dem Beruf arbeitet?

Um Himmels willen - nein!

Und warum nicht? Sie kennen den Beruf doch gar nicht.
 

Na und - dafür habe ich wenigstens einen vernünftigen.

So - welchen denn?

Türsteher in einer Diskothek. Wenn da jemand den Segen von Kloster Kamp bekommt, braucht der hinterher Beistand, und zwar medizinischen.

Solche Antworten haben wir oftmals bekommen. Berufskunde scheint ja nun wirklich niemanden zu interessieren. In einem nächsten Schritt sind auf wir den Leiter des örtlichen Berufsinformationszentrums zugegangen. Wir haben ihn gefragt: Dürfen wir hier Werbung für den Diakon machen? "Nein!" hat der Mann kategorisch  gesagt. Dann müßten wir auch auf Kirchenmusiker, den Pfarrberuf oder den kirchlichen Verwaltungsfachangestellten eingehen. Was sich nach wenig anhört, wäre für uns aber zuviel - also haben wir es sein  gelassen.

Tage der offenen Tür brachten nichts - wer möchte schon Bürohengste beim Bleistiftwettanspitzen zuschauen? Sehr prickelnd ist das nicht. Also ist niemand gekommen.

Unser letzeter Ausweg: Ein Zeitungsgespräch (in Fachkreisen: Interview genannt). Das kurze Ergebnis lesen Sie hier:

Der Fachverband evangelischer Diakone und Diakonissen möchte Werbung für seinen  Berufsstand machen. "Wir möchten Nachwuchssorgen für unsere Arbeitgeber vermeiden. Wir möchten Schüler, Studenten, Umschüler und andere Leute auf den Beruf aufmerksam machen," berichtet Julius Justussohn, Leiter der Duisburger Gruppe. Berufsinformationszentren, Tage der offenen Tür, Marktstände und vieles mehr halfen nichts.

Also hilft die Journaille. Sie kümmern sich um Kinder und Jugendliche. Sie helfen Erwachsenen in der Gruppenarbeit. Sie unterstützen Pfarrer im Gottesdienst oder im Besuchsdienst. Gelegentlich sind Diakone auch in der Kranken- und Altenpflege beschäftigt. "Das sind aber meistens Frauen, also Diakonissen," berichtet Justussohn.


Ich bin geständig: Ich habe nicht nachgeschlagen, wie viele Ausbildungs- und Arbeitsplätze es in dem Bereich gibt. Wohl um die finanzielle Situation von Kirchen wissend wäre es trotzdem angenehm, wenn Kirchengemeinden ihrer sozialen Verpflichtung nachgehen und Diakone (nicht nur gelegentlich, quasi als Feigenblatt) einstellen würden.

So könnten die Kirchenmitglieder und Gemeindeangehörigen, aber auch die interessierte Öffentlichkeit sehen, wofür ganz praktisch ihre Kirchensteuern ausgegeben werden. Nämlich so, wie es sich gehört - für den Dienst mit und am Menschen.

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