Lothar Krist

Ein deutsches Wort nur

Ein deutsches Wort nur

Ich höre gerade die geilste Musik meiner Zeit. Ich habe gerade meinen ersten Joint geraucht. Das beste Kraut seit Langem, obwohl das alte Kraut, von der selben Quelle, auch nicht schlecht gewesen ist. Ich schwebe gerade irgendwo in einem so dichten Dichteruniversum herum. So nach total hinig klingende Worte vernichten sich schon selbst, ehe ich sie zu fassen kriege. (Eine falsche Betonung bloß, und der letzte Satz gerät zum Desaster.)

Mein Dichterwolf ist hungrig nach einer Geschichte, nach irgendeiner Geschichte, nach irgendeinem auch noch so hinigen Gedicht, so eine kleine Maus nur, würde ihm auch schon reichen, um seinen ärgsten Hunger zu stillen. Gggggrrrrrrrhhhhhhh!

Da nähert sich ein laut Geschrei. Das hört sich nach einem wilden Herumgeraufe an. Da meint der dichte Dichter in mir: Das sehen WIR Zwei UNS an!

Das Geschrei kommt näher, … und wird irgendwie von Gestik, von Herumgewirbel und so von Schritterl zu Schritterl auch verständlicher.

Die Vier streiten ja gar nicht. Die unterhalten sich bloß. Die schreien halt dabei mehr. Das ist bloß eine andere Kultur, die WIR bloß begreifen lernen müssen.

Wenn sie bloß Alle nicht das Messer so leicht stecken hätten.

Also, ich habe Abends immer mein Fenster zur Straße offen, so bald es warm genug ist. Ich habe leider keinen Balkon. Meine Wohnung liegt an einer des Nachts kaum benutzten Durchzugsstraße. Und ich schlafe hinten. Zweihundert Meter nach Links gibt es auf beiden Seiten O-Bus-Haltestellen. Also vor meinem Fenster, da ist immer etwas los. Diese Geschehnisse haben mich schon zu mancher Geschichte inspiriert, oder sich sonst irgendwie zu einem Versilein geschlichen.

Und heute war es wieder einmal ganz schlimm. Ich bat unsere Mutter Erde wieder einmal:

Bitte, Du liebe Mutter Erde, Du, ich habe nicht mehr lange zu leben, wie DU weißt, also bittttte, lass mich spät Abends noch einmal ein deutsches Wort hören, da draußen vor meinem Fenster! … abgesehen der deutschen Worte von manchen meiner Nachbarn.“

Ja, ich weiß, jetzt mag mich wieder Keiner, und eine Keine wohl schon gar nicht.

Und diese scheiß Nazis lieben mich! Doch ICH EUCH überhaupt nicht. Wegen Euch vollkommen vertrottelten, einer abgelebten, Nichts als Massenmord hinterlassenden Idiotologie Anhängenden von Heute, DARF ich dichter Dichter von Heute nicht so schreiben, wie die Wahrheit nun einmal ist. IHR Extrem RECHTEN, IHR geht MIR ALLESAMT auf den Wecker! Und IHR Extrem Linken auch! Auf jeder Seite wohl so zehn Prozent von inzwischen schon so Voll-GEN-Deppen. Und Das weltweit! Eine idiotologisch heute schon irgendwie vollkommen entartete Gedanken-Gebäude-Katastrophe!

Aber ich, verdammt, ich möchte vor meinem Tod, bitte, noch einmal ein deutsches Wort vor meinem offenen Fenster hören. Ich werde im Himmel von Unserer Mutter Erde für Eure so idiotologisch verborten Seelen beten.

Verdammt! DAS wird nicht helfen!
Und ich weiß auch, wieso?

 

Copyright by Lothar Krist (29.06.2023 von 19.30 bis 23.45 Uhr)

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.06.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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