Brigitte Waldner

Die Ferien sind laut,


mit 120 Dezibel pro Person.
Wenn meine Nachbarsfamilie im Pool ist,
sind vier bis fünf Personen so laut wie eine ganze Schulklasse,
die keiner einbremst.
Ein jeder schreit, so laut er kann,
sie übertönen Rasenmäher, Kreissäge,
den rauschenden Fluss, den Autoverkehr,
vier Stunden nonstop und länger und mehr,
sie steigern sich höher und breiter hinein,
sie motivieren die Kinder noch lauter zu schrei‘n,
intelligente Menschen würden nicht so laut sein.

Ich ging wo an einem Garten vorbei,
dort war eine Frau mit ihrem Kind,
sie badeten ebenfalls in einem Pool,
das Kind ließ einen Jubelschreib los.
Da hörte ich die Mutter sagen:
„Schrei nicht schon wieder deinen blöden Schreier!“
Das Kind war sofort wieder still.
Das ist eine Familie, die eine Ferienwohnung vermietet.
Als ich klein war, vermieteten wir Ferienzimmer.
Die Gäste sagten, das Kind hört man gar nicht.
Ich war immer still. Ich habe nie geschrien.
Mir wurde auch von klein auf gesagt,
sei ganz leise, wir haben Gäste im Haus.

Ich hab nix dagegen, wenn Kinder mal schreien,
aber vier Stunden an jedem Nachmittag,
von 16 bis 20 Uhr, zwei Monate lang,
wenn nicht zum Zwecke, mich zu mobben,
wenn nicht gerade ein Gewitter stattfindet,
das zeigt, wie wenig intelligent diese Leute sind.
Sie nehmen keine Rücksicht auf andere Nachbarn,
das ist hier vor Ort nicht üblich.
Hier sind alle anderen Kinder leise. Man hört sie nie.
Ich könnte dagegen vorgehen,
es würde vermutlich nichts beruhigen;
wer hört schon auf eine Frau, alleine im Haus (?),
ich tue es aber nicht,
damit alle hören, was das für laute Leute sind.
Sie können weder singen noch tanzen,
betreiben keinen Sport,
das Schreien scheint ihr einziges Talent zu sein.

Selbst das Springen in den Pool macht Lärm,
wenn zwei bis drei Kinder im Minutentakt in den Pool springen,
und die es vormachen, ihre Eltern,
sind das pro Stunde 60 Sprünge, peng, peng, peng….
Und wenn sie nur 50 schaffen,
so sind das 200 Sprünge binnen eines Nachmittags.
Sie üben nicht Köpfler mit Schraube oder Salto,
gebückt, gehockt, gestreckt, gepflegt,
sie springen nur "Arschbomben".
Das kann jeder. Das braucht man nicht zu üben.
Schreien, springen, schreien, springen,
drei schreien, einer springt…

Wie kann man so dumm sein und das vier Stunden lang machen
und das als Eltern daneben aushalten und mitmachen,
ohne sie zu einem vernünftigen und kreativen Verhalten anzuleiten?
Was soll ein Kind dabei lernen?
Das sind verplemperte Ferien!
Was soll ein Kind schon von Eltern lernen,
die selber nichts können, außer rauchen, trinken, dummes Zeug reden,
den anderen Menschen Übles nachreden, Kinder aufhetzen
und sich für alle Arbeiten im Haus und außer Haus Personal leisten
mit Geld, das ihnen halt irgendwie leicht zufällt?
Da solche Nachbarn aber meist bis mittags schlafen,
haben ihre Opfer bis dahin eine herrliche Ruhe.
Zum Lichtblick wird der Vormittag,
um daraus Kraft zu schöpfen,
das wilde Geschrei am Nachmittag wieder aushalten zu können.

© Brigitte Waldner

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.07.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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