Brigitte Waldner

Stundenlang fahren keine Autos,

kein Motorbike, kein E-Bike und
es gehen keine Fußgänger.
Es herrscht Idylle im ländlichen Wohngebiet,
wie wenn es in Vollnarkose läge.
Kaum lässt man die Katze aus dem Haus,
weil man sie sicher glaubt,
beginnt die Straße laut zu werden.
Sie füllt sich mit LKWs,
die Baustellen beliefern
und diversen anderen Kraftfahrzeugen.
Es werden immer mehr.
Man fragt sich, was die alle hier zu tun haben.
Und es ist nicht jeden Tag gleich.
Kein Tag gleicht dem anderen.

Man denkt, bei so viel Verkehr
und so wilder und lauter Raserei
wird die Katze schon nicht auf die Straße laufen.
Sie lässt sich nicht mehr einfangen,
läuft direkt hin und sitzt schon auf dem Asphalt.
Sie hat einen großen Garten mit Dschungel und Licht,
was sucht sie auf der Straße?
Sie muss sie überqueren, sie will auf das Feld,
dort warten auf sie Mäuse.
Das Futter zuhause verweigert sie,
obwohl man ihr alles bieten kann.
Sie müsste auf dem Feld bleiben,
ihre Maus dort verspeisen,
dann würde ihr nichts passieren,
aber sie will sie heimbringen und zeigen.
Bei ihrer Rückkehr mit oder ohne Maus
wird sie mit Wucht von der Straße geschleudert,
gegen die betonierte Gartensäule,
es hört sich an wie eine Explosion,
an der die Katze zerschmettert,
sie implodiert innerlich und zermatscht,
sie kann den Unfall ein paar Stunden überleben.
Es passiert immer wieder in der 30 km/h Zone, im Wohngebiet.

Dem Lenker macht es Spaß,
einer jungen Katze das Leben zu nehmen.
sonst würde er nicht mit Vollgas auf sie zugefahren,
extra schneller, damit er sie ja erwischt.
Er hätte bremsen können, weil hinter ihm kein Auto war.
Er ist nicht einmal vom Gaspedal gegangen.
Bravo, gratuliere, es ist ihm endlich mal wieder gelungen!
Wie oft wird er nur probiert haben,
wo es um Bruchteile von Sekunden nicht klappte?
Vor dem Unfall … eine sonnige Idylle,
nach dem Unfall … Totenstille !
Die Nachbarn freuen sich darüber,
wieder eine weniger,
sie lachen hämisch, wenn sie vorbeigehen,
der neu zugezogene vorbestrafte Holländer
könnte sich seine hämischen Grinser sparen,
er sieht aus, wie ein Affe mit Glatze.
Sie lachen Besitzer schadenfroh aus.
Es ist ja nur eine Katze.
Es gibt eh so viele Katzen.
Hol dir eine neue. Es war ja nur ein Unfall und nicht Absicht.
Naiver und herzloser geht es nicht mehr.
Warum sperrst du die Katzen nicht ein?
Solche dumme Sätze muss man sich anhören.
Zu intelligenteren fehlt es ihnen an Intelligenz und Empathie.
Sie wissen, wer der Täter war, der Fahrerflucht beging.

Der Katzenmörder weiß es auch.
Ich weiß es auch, weil ich es gesehen habe,
es stellt sich heraus,
es ist ein Neffe von einem Polizisten,
dem der Unfallwagen gehört,
gegen den man nicht vorgehen kann,
der auf einen sowieso immer schon einen Pick hat,
wo man nicht einmal weiß, warum, vermutlich aufgehetzt,
abgesehen davon, dass er geistig beeinträchtigt ist,
wofür er nichts kann. Er hat sich die Eltern nicht ausgesucht.
Einen Führerschein hat er
und einen Kastenwagen auch. Eine Firma auch,
wenn auch im Konkurs.
Sie befürchten, man habe Beweise.
und ginge mit Anwalt gerichtlich gegen sie vor,
weil die Polizei nicht zuständig ist.
Sie halten in den folgenden Tagen ihre Autos
direkt vor dem Garten an. Sie schauen sich die Lage genau an,
vor allem die Lage der Überwachungskameras.
Es gibt keine Bremsspuren.
Sie fragen, welche Beweise man habe,
und was man unternehmen wolle.
Man kann sie nicht vorlegen, obwohl man sie hat,
da man schon weiß, was folgen wird.

Man wird in Täter-Opfer-Umkehr-Technik telefonisch
gezwungen zu sagen, dass der Katzenmörder unschuldig ist.
Man war so naiv und hat den Hörer abgehoben,
statt dass man es hätte läuten lassen.
Man wusste ja nicht, wer dran war.
Man hatte Hoffnung, dass der Täter den Sachschaden zugibt und begleicht.
Aber das ist nicht passiert. Man irrt sich eben immer,
man kann nicht so schlecht denken, wie andere handeln.
Das Telefonat stellen sie laut vor weiteren Zeugen, man hört es,
und sie schneiden es eventuell mit und wenden es später gegen das Opfer an,
vielleicht manipulieren sie den Mitschnitt sogar, um weitere Schritten gegen Opfer einzuleiten.
Sie verfolgen bevorzugt in falscher Richtung.

Man wird ein Leben lang misshandelt und das ganze Leben zerstört,
deswegen hat man keine Familie,
und man wird weitere Probleme kriegen bei nächster Gelegenheit,
weil man sich wieder einmal getraut hat, den Mund zu laut aufzumachen.
Sie gehen alle auf einen los, aber nicht auf den Täter, sondern auf das Opfer.
Man ist Oper und wird massiv eingeschüchtert, telefonisch.
Dann ist man noch so dumm und wählt bei der nächsten Wahl gültig.
Das einzige, was man machen kann, ist, sich Genugtun zu verschaffen,
indem man ungültig wählt oder eine Randpartei, die keine Chance hat,
denn man will sich an den Tätern ja nicht selber die Hände schmutzig machen.
Sie haben nichts anders vor, als ein Opfer hinter den Mauern verschwinden zu lassen,
weil sie es weghaben wolllen.
Man muss sehr gut auf sich aufpassen, sonst wird man auch geschleudert, wie die Katze.
Man wünscht ihnen ein langes Leben
mit möglichst einer Gelegenheit, darüber nachzudenken,
wie sie die Leben von anständigen Menschen
und wehrlosen Katzen wohlwissend rücksichtslos zerstören.

Wenn einer sagt, der Westen ist schlecht,
hat er gar nicht so Unrecht,
im Osten verschwindet der Täter, im Westen das Opfer.
Im Osten wird ein Täter bestraft, im Westen läuft er frei.
Im Westen ist eben alles andersrum, als im Osten, aber deswegen nicht besser.
Die Sonne geht im Westen unter und im Osten auf.
Im Westen wird sie nie aufgehen und im Osten nie unter.
Das wird man noch in 500 Millionen Jahren nicht ändern können.

Text und Foto:© Brigitte Waldner

 

Freddy *1.11.2022 bis +21.7.2023 Das Foto ist vom April 2023.

Bild zu Stundenlang fahren keine Autos,

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.07.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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