Lothar Krist

Die Türen (The Doors)

Die Türen (The Doors)

(Ein Acid-psychodelisch-schwanger angehauchter, drogenpestiger Gedicht- und Prosa-Bastard.
Wirklich nur für echte Doors-Freaks, die mit den Texten, vertraut sind! Und, bitte, den Film „The Doors“ mit Val Kilmer vorher ansehen. Die Gedicht-gichtige Geschichte handelt von der „nachgemachten“ Hexenhochzeit mit den vielen Kerzen. Danae und ich, wir hatten viel Spaß dabei. Bis zum Ende. Und natürlich solltet Ihr wissen, wer „The Doors“ überhaupt bis Heute sind. Und dann, dann sinnverschwimmen zuletzt noch zwei unterschiedliche, doch gleiche Begriffe.)

Ich habe Blut getrunken mit ihr, so rotes Blut. Straßen, so unsagbar weiß spiegelten sich aus dem Splitter Spiegel. Vernunft. Unvernunft? Was, bitte, ist schon Was? Kerzenlicht verflackert Haut. Jimi warf sein Timbre drein und verseuchte einen Morgen. "Durchbrechen auf die andere Seite", und wir brachen durch.

Danae wirft jetzt Bomben der Liebe in das blaue Licht. Sie tanzt Glitzergefunkel, so zittriges Glitzergefunkel nahe den Türen. Ich habe die Inseln gesehen, so leuchtendes Grün, phosphoreszierend zwischen dem Dunkelblau eines Meeres und einem Überhimmel, auf der anderen Seite.

Doch dort waren nur die Toten, die verzweifelten, einsamen Toten von Gestern am Heute. Ich trank noch den Nektar aus den Flaschen, ertränkte des Weiß´ so keusches Gaumenrau. "Liebe seine Dunkelheit" singt sie im schummrig zarten Lichterblau, und ich liebe. Bomben der Liebe fallen durch der Seelen Küchen und zerbrechen den Blick. Ich aber träume große Flocken, so große Flocken von Schnee, die verschmelzen auf Haut. Ich giere.

Ich giere entlang an Bord eines im Orgelgeklimper kristallierenden Schiffs und genieße die Bewegung eines endlich alt gewordenen zwanzigsten Jahrhunderts. Gegen das letzte Drittel geboren. Jung. So viel jünger, wie ich. So Mond von Alabama verhüpft kleines, zartes Mädchen an meiner Whisky-Bar. Ich erzähle ihr die Geschichte vom Sterben, vom Tod, die Geschichte meines Traums. Sie fragt: "Welchen Horror des Lebens reitest du?"

Doch ich flog auf der ewigen Lüge vom Tod und setzte die Nacht ins Feuer. Komm, Baby, brenn mich, verbrenn meine Haut und lass uns im Himmelsengelwolkenbett vergleiten. Ich zündelte mit den Fingern am Leben. Orgeln entglitten dem Feucht einer Zwischenwelt. Ich sah den Schnitt, den nicht vertrocknen wollenden Schnitt Blut am Handballen. Blut, das in Tropfen fiel in Glas von weißem Wein. Meinem Glas. Ihrem Glas, das ihre. Ich verfalle den Erinnerungen. Trinke noch ein Mal. Und dann nur noch aus ihrem Glas. Der Teufel feiert Hochzeit. Viele, so viele Kerzen flackern. Ich fühle.

Ich fühle Ray auf seiner Orgel, wie er den Wahn vom Leben tiert. Meine Finger ertrinken. Danae fragt nicht mehr, welchen Horror ich reite. Sie schwankt, wie ein hoher Baum im Sturm, den Tanz von Feuer und Lust, während John dem Tag entgegen treibt. Und dann bin ich der Mann, der von Hinten kam, ... und ein kleines Mädchen verstand. Wir verfallen dem Sound und der Mann, der von Hinten kam, verstand die Welt nicht mehr, aber er war der Mann, der von Hinten kam und leckte das Salz aus der Höhle unter dem rechten Schulterblatt. Irgendwie verstand er dann doch. Ich geile.

Ich geile. Ich enteile. "Ich sehe auf dich" und du siehst dem Spiegel ins Gesicht. Dem Spiegel an der Wand. Und du siehst mich. Augen, die verkeilen sich, und der Rhythmus treibt. Robby treibt den Mann von Gestern an, den Mann, der von Hinten kam.

Zu spät. So spät am Ende der Nacht. Ich verweile im Sound vom Ende der Nacht und nehme eine Reise. Eine Reise ins verfließende Nichts. Langsam treibe ich im Sound und Danae verstöhnt mit dem Gesicht an des Spiegels Wand. Das Fett ihrer Haut verschmiert den Spiegel. Ich stoße den Spiegel mit ihr und fließe hinein, mitten hinein in den Verschmelz von Haut, Fleisch, verbogener Nase. Wangendoppelbild. Lachen überkommt mich so angestemmt ans bildhafte Leben, beritten einer vergleitenden Nacht den Stempel zu stehlen. Danae stöhnt. Ich auch. Ich aber, ich treibe.

Ich treibe im Sound. Ich vertreibe der Zeit ihr Sein, vielleicht ihren Sinn. Will fangen eine endlose Nacht und nehmen das Leben, wie es kommt. Nimm es leicht, Baby, nimm es leicht. Nimm es, wie es kommt, und trinke, trinke den Saft des Lebens. Ja, nimm ihn, verwahre den letzten, verwahre auch meinen allerletzten Tropfen Leben in deinem Leib. Auf ewig. Trink. Oh Muschi trink! Nimm ihn leicht, denn das Ende naht. Ich halte.

Ich halte zart. Halte so zart in eiserner Hand den Kopf und lege meinen Kopf in den Nacken und genieße. Ich wandle. Ich fließe. Ich wandle entgegen dem Ende. Ende der Liebe. Ende der Verzuckung. Ende der Verzückung vom Leben, und schaue in große, wild vergenießende Augen, wilde, weibliche Genießer-Killer-Augen, während ein so letzter Tropfen meinen Körper verlässt.

Verloren in einer Romantik, einer Romantik von Wildheit von Schmerz. Ich warte verzweifelt, verzweifelt auf den Regen und treibe so on "the End". Ich reite die Autobahn in den Westen und tiere den Drachen Leben. Jimi versanftet weich in "der Westen ist doch das Beste", doch ein zynischer blauer Bus verflieht ins Nirgendwo, wo das Böse wartet. Ich will gar Nichts von wissen. Ich ahne genug.

Ich ahne. Ich ahne so schon genug. Denn ich ahne lieber den Schmerz und fliege Finger über dichtes Haar. Ich erstreichle Sehnsucht und grabe tief. Grabe tief in der Wohllust, im Schmerz. Vergrabe tief die Fingerspitzen in einer Kopfhaut, kralle die Nägel darein, und ahne entgegen der Sehnsucht von Liebe, ... dem Schmerz. Ich presse ganz fest diesen Rest. "´cause the rest is the best." Ich liebe.

Und fühle, fühle, fühle, fühle und fühle, wie auch der letzte Tropfen leugnet mein Ich.

"O Zeit, o du Seele von Seele von Heute, du Danae, du Mein, du Weichheit im ersten Morgenlicht, lass schwimmen mein Ahnen ins Nichts und setze die Nacht erneut in Flammen. Lass brennen, lass uns verbrennen an deinen Hautatomen durch, mitten durch diese ganze Erde nach China."

Jimi wusste, warum er den Weg des Wassers ging. Er wollte nicht mit uns spielen
unser verlorenes Spiel durch die Erde durch nach
China.

Und auch sonst war ihm das Leben zu Viel.
Zu viel
China.

Ich sehe mein Blut auf den Hüften, den Schultern, ja, auf den Brüsten im gesplitterten Spiegel.

Danae.

Mein Handballen blutet noch immer.

Ich giere. Ich fühle. Ich geile. Ich treibe. Ich halte. Ich ahne. Ich liebe. Ich tiere. Und frage mich langsam: Was für ein Blut ist Das?

Doch der Wahnsinn regiert ab nun diese Welt.
Aber ich will doch nur leben.
Leben und lieben.
Nur leben und lieben!
Sonst nichts.
Eine Sehnsucht stillen!

Ihr doch auch?
Oder?
Oder Etwa nicht?
Warum gehen wir nicht endlich alle gemeinsam durch Jimis so weit offene Türen?

Verdammt! Was habe ich da angerichtet? Was macht da dieser so blutige
Splitter Spiegel?

Danae! Hey, Danae, WAS ist mit Dir?

© Copyright by Lothar Krist (25.1.2002 im Smaragd)

Geschrieben einen Tag nach dem „Doors-Film“ von Oliver Stone im Fernsehen, bzw. nach dem Sex danach am nächsten Tag. Und was das Irre an der ganzen Sache war, sie hat dann hinterher auf einmal wie eine Schlosshündin geweint. Und dann hat sie mir gebeichtet, es war so gegen vier Uhr in der Frühe, dass sie nun schnell „nach Hause“ müsste, dann schnell fertig packen, und gegen elf Uhr dann geht der Flieger ab nach Frankfurt und von dort ein weiterer Flieger dann nach Sidney, Australien, wo sie ab nun total unglücklich verheiratet wäre. Sie hätte bloß auf vier Wochen ihre Familie hier in Linz besucht. Und dann wäre ihr am vorletzten Tag dieses Unglück passiert. Sie hätte mich kennen gelernt und sich gleich in mich verliebt.

Und ich muss ehrlich zugeben, ich mich auch. Schon die Nacht vorher ist nicht ohne gewesen. Seit Langem mein bester Fick. Und dann haben wir nach dem Doors-Film diese Filmszene nachgebaut. Wir haben über zwanzig Kerzen angezündet, überall im Raum verteilt. Wir haben dann bis gut um vier Uhr in der Frühe nur Doors-Musik gespielt, sind dabei auf dem Boden herum gekrochen, wie im Film, und haben uns dabei geliebt.

Verdammt! Sie hat so verdammt gut „gespielt“. Ich war so etwas von happy. Ich habe die Scheiße nicht gespürt. Was für eine tolle Schauspielerin?!

Ich war seit dem WTC, also dem 11.9.2001, im Dichter-Zölibat. Ich habe mir damals gesagt, jetzt gehe ich bis Weihnachten ins Zölibat, weil jetzt muss ich schreiben, schreiben, schreiben! Dieses WTC habe ich vorher geschrieben! Und viele andere so böse Sachen auch. Es gibt ab nun keine Hasen mehr! Die Kunst geht vor! Hahahaha! Geil!

Und dann hat es fast bis Ende Jänner 2002 gedauert, also das Zölibat. Ich war ja so Etwas von „reif“!

Und da habe ich mir dann danach gesagt: Göttin Gaia will noch nicht, dass du schon wieder so eine Erdin liebst. „Neben mir.“ Aber sie ist ja ein tolles Weib! Sie hat mir eine Auszeit erlaubt, sie hat gewusst, sonst wird es eng. Ein Mann hat ja leider mehr, als bloß ein Ich!

Nun ja, egal! Ich habe mir nur gedacht, dass mancher Leser, manche Leserin vielleicht auch, ein wenig wissen möchte, wie so eine irre dämliche Geschichte entsteht?

Ich liebe Euch Alle! Aber Göttin Danae, also Göttin Gaia, dieses so irre geile Weib aus dem Nichts, unsere so liebe Mutter Erde, liebe ich noch viel, viel mehr!

Da verliebe ich mich, und diese Danae reist einfach nach Hause ab. Da musste ich sie doch am nächsten Tag, noch so voller Gefühle, ... zuletzt ..., zumindest beim Schreiben ihrer Geschichte, irgendwie umbringen, … oder etwa nicht?
Ggggggggrrrrrrrhhhhhhh!

Die Geschichte heißt eigentlich
Die Türen (The Doors) versus Der Splitter Spiegel“

 

 

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Lothar Krist).
Der Beitrag wurde von Lothar Krist auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.08.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Lothar Krist als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Wie das Meer ist unsere Liebe von Anschi Wiegand



Wir alle wünschen uns einen Menschen, der uns liebt, dem wir vertrauen können und der da ist, wenn wir ihn brauchen - und für den auch wir da sein wollen, wenn er uns braucht. Dieser Wunsch scheint für viele unerreichbar, fast schon eine Illusion, doch für manche von uns ist er Wirklichkeit geworden. An dieser Wirklichkeit müssen wir jedoch immer wieder neu arbeiten, damit sie uns erhalten bleibt. Dieses Büchlein soll den Leser mitnehmen auf eine dankbare Gedankenreise, die deutlich macht: es ist möglich, Hand in Hand durchs Leben zu gehen, wenn dies wirklich beide Partner wollen. Es nimmt mit in erlebte Gefühle, die Liebe spürbar werden lassen. Und wenn wir dieses Büchlein weiter geben, ist es ein kleines DANKE an die, denen es mit uns gemeinsam gelungen ist, Liebe Hand in Hand zu erfahren... (Angela Gabel)

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Unheimliche Geschichten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Lothar Krist

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Kollateralschaden der Liebe von Lothar Krist (Krieg & Frieden)
Lena von Christopher O. (Unheimliche Geschichten)
Das Gespenst von Christiane Mielck-Retzdorff (Lebensgeschichten & Schicksale)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen