Steffen Herrmann

Ein interessanter Traum

Ich hatte letztens einen Traum, der mir interessant genug erscheint, um ihn hier vorzustellen.

 

Ich war mit meinen Kindern auf einem Spielplatz. Daneben befand sich ein grosses Herrenhaus, das meinem Bruder gehörte. Er erschien mit seiner Frau auf der Veranda im Obergeschoss und winkte uns zu.

Gut, dachte ich, gehen wir hin.

Ich wunderte mich etwas, dass er ein so grosses Haus bewohnte, weil ich etwas anderes in Erinnerung hatte. Aber diese Verwirrung hielt nicht an.

Wir gingen in das Haus. Es hatte viele Zimmer. Schliesslich kam ich in einer überdachten Veranda an. Sie war unordentlich und voller Bücher. Auf dem Schreibtisch lag ein sehr altes und offensichtlich viel gebrauchtes Buch. Es schien fast auseinanderzufallen. Ich nahm es in die Hand und blätterte darin. Es war voller Anmerkungen.

Da betrat mein Bruder das Zimmer.

«Oh» sagte er, «Das ist ein sehr gutes Buch. Ich lese viel in ihm. Kommt ins Studierzimmer, ich will ich etwas daraus vorlesen.»

Ich ging ins Studierzimmer, alle Kinder folgten. Meine und seine. Das Zimmer war wie ein Klassenzimmer. Vorn ein Pult, davor Tische für Schüler. Die Kinder setzten sich und begannen, ihre Stifte zu spitzen.

Mein Bruder setzte sich ans Pult. «Ich werden hier etwas vorlesen aus diesem Buch.»

«Wieviel?» fragte ich.

«Elf Seiten.»

«Worum geht es?»

«Um den Ukraine-Krieg.»

«Och nein. Darüber will ich nichts hören.»

Er bestand darauf. Ich war nicht einverstanden und ging raus. Draussen im Flur war es aber auch langweilig, deshalb ging ich nach einer Weile zurück.

Die Lesung hatte noch nicht angefangen. Mein Bruder blätterte stumm in dem Buch, die Kinder spitzten weiterhin ihre Stifte.

Es dauerte und dauerte.

 

Dann erwachte ich, aber nicht in die Wirklichkeit hinein, sondern in einen anderen Traum.

Auf dieser Ebene fand ich mich meiner Frau gegenüber und besprach den eben geträumten Traum.

«Es ist völlig klar, dass ich an dieser Stelle aufgewacht bin.» dozierte ich. «Das Traumbewusstsein ist vollkommen damit überfordert, sich elf ganze Seiten auszudenken. Zu diesem Detaillierungsgrad ist es nicht in der Lage. Deshalb musste ein Notausgang gefunden werden und ich bin erwacht.»

Wenig später erwachte ich dann tatsächlich.

 

Wie gesagt, ich fand diesen Traum interessant von seiner Struktur.

Habt ihr auch etwas dergleichen? Dann lasst es mich wissen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.09.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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