Felicia Rüdig

Kolumne: Kirche des Nazareners

Die Kirche des Nazareners ist eine evangelische Freikirche. Sie steht in methodistischer Tradition und ist der Heiligungsbewegung zuzurechnen. Ihre Gründung erfolgte 1908 in Pilot Point, Texas. Die Mitgliederzahl liegt inzwischen weltweit bei etwa 2,17 Millionen, verteilt auf über 150 Länder (Stand: Mai 2014).

In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts trennten sich verschiedene Gruppen von der Bischöflichen Methodistenkirche in Los Angeles aus Protest gegen die ihrer Ansicht nach vernachlässigte Heiligungslehre. 1895 trat unter der Leitung von Phineas F. Bresee erstmals eine Gruppe auf, die sich Kirche des Nazareners nannte. Am 13. Oktober 1908 wurden mehrere Gruppen zur Pentecostal Church of the Nazarene (Pfingstlichen Kirche des Nazareners) zusammengefasst, was als Gründungsdatum der Kirche gilt. Am Weltkirchentag der Kirche des Nazareners 1919 wurde allerdings beschlossen, das Wort Pentecostal aus dem Namen zu streichen, um eine Verwechslung mit der Pfingstbewegung zu vermeiden.

Die erste Gemeinde in Deutschland wurde 1958 in Frankfurt am Main gegründet, 1962 wurde dort auch das erste Gemeindezentrum eingeweiht. In der Schweiz begann die Arbeit in den siebziger Jahren, 1987 wurde die Schweiz ein eigener Bezirk.

1993 wurde der deutsche Kirchenbezirk in Indianapolis von der Weltkirche anerkannt, da sie mindestens 20 Gemeinden, 20 als Älteste ordinierte Pastoren sowie mehr als 1.000 Kirchenglieder hatten, nebst finanzieller Unabhängigkeit von der Gesamtkirche.[2]

In Deutschland gibt es 20 Gemeinden mit ca. 1100 Mitgliedern (2013), die in einem deutschen Bezirk zusammengefasst sind. In der Schweiz ist die Kirche durch zwei Gemeinden mit fünfzig Mitgliedern vertreten. Das European Nazarene College, eine von zwei theologischen Hochschulen der Kirche in Europa, führte bis 2011 Unterricht auf dem Campus in der deutschen Exklave Büsingen am Hochrhein durch. Im Zuge der Dezentralisierung der Schule wurden der Campus geschlossen und später die Liegenschaften verkauft. Die Verwaltung der Schule befindet sich seit 2015 in Linsengericht. Die theologische Ausbildung im deutschen Bezirk findet seit 2013 online und in deutscher Sprache statt. Das Regionalbüro für die Region Eurasien, welche ganz Europa, die Staaten der früheren Sowjetunion, Vorderasien und den indischen Subkontinent umfasst, ist allerdings weiter in Büsingen.

Die Theologie der Kirche des Nazareners entspricht in etwa der konservativen methodistischen Theologie. Stärker betont wird dabei die persönliche Heiligung, Diakonie und Mission.

In der Kirche des Nazareners herrscht liturgische Freiheit. Wie in evangelischen Kirchen üblich, steht im Allgemeinen die Predigt im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Da es die Kirche des Nazareners in einer Vielzahl von Nationen und Kulturen gibt, kann Gottesdienstform und Liedgut zum Teil recht unterschiedlich sein. Einige Gemeinsamkeiten gibt es aber doch. So werden international viele Lieder gesungen, die von Charles Wesley oder Vertretern der Heiligungsbewegung geschrieben wurden. In Deutschland ist das Liedgut allerdings größtenteils zeitgenössisch und deckt sich grob mit dem anderer evangelischer Freikirchen.

In der Kirche des Nazareners gibt es, wie in den meisten anderen evangelischen Kirchen, zwei Sakramente: Taufe und Abendmahl.

Nach der Kirchenordnung der Kirche des Nazareners, dem Manual, ist sowohl die Kinder- als auch die Gläubigentaufe gestattet. In der Praxis findet meist nur die Gläubigentaufe statt, und Kinder werden stattdessen gesegnet. Anders als in vielen Kirchen und Gemeinden ist die Taufe nicht zwingend mit der Mitgliedschaft in der Kirche des Nazareners bzw. einer ihrer Gemeinden hergestellt. Vielmehr geschieht durch die Taufe eine Eingliederung in den weltweiten Leib Christi. Der Getaufte entscheidet selbst, welcher Denomination bzw. Gemeinde er einmal angehören.

(fiktiver Teil=

Ist die Kirche d es Nazareners eine ernstzunehmende Kirche? "Ja, natürlich," muß man sagen, "auch wenn sie vielen uns uns unbekannt sein dürfte."

"Und ich bin Schuild daran,daß die Kirche derzeit kräftig wächst," jammert Christhard Edler Freiherr von Kurpfalz. Seine Freundin Heide-Viola habe ein Thema für ihre Dissertation, also ihre Doktorschrift in Evangelischer Theologie esucht. "Und ich Knalldödel habe sie in unsere Gemeinde in Mülheim / Ruhr - Heißen eingeladen; sie sollte sich die Gemeinde anschauen und dort nach einem Thema suchen, nach methoditischem Gemeindegesang, methodistischer Chormusik, methodistischer Gottesdienstsaalgestaltung oder die Entstehung methodistischer Lesepredigten."

Heide-Viola meinte aber wohl, daß die Themen schon abgegrast seien und wandte sich in ihrer Not anderen methodistischen Kirchen zu. "Die Kirche des Nazareners kennt wenigstens keiner," befand sie - und hatte mit ihrer Dissertation Erfolg.

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