Heike K.

1,5 m Schlaghosen und Holländerschuhe

 

...wie bedrohte ich die DDR

 

für mich


Neuerdings gibt es die DDR nicht mehr.

Also, ich meine, Arbeitsspeicher haben wir noch genug, nur genug DDR haben wir nicht mehr.

 

Doch, einen Teil des Verlustes bedaure auch ich sehr, war der Frieden im Land, wenn auch erzwungen, doch zu spüren, und der innere Frieden auch.

 

Aber Bedrohungen hatten wir noch und nöcher, vor allem von innen her. 

 

Auch ich stellte eine solche Bedrohung manchmal dar. Die Gründe waren vorzugsweise die West-Pakete und die Besuche meiner Verwandten hier in unserem Land, die aus dem goldenen Westen meine ich.

 

Weitere Bedrohungen durch meine Person waren:

eine 1,5 m weite Schlaghose, ein Paar Holländerschuhe (ich war die Erste in Hütte mit solchen und dann noch roten Holzpantinen) und Wimperntusche aus Schuhcreme ganz in schwarz. 

 

Folgende Erklärungen mit Hammer/Sichel/Ährenkranz gab es gratis dazu:

 
  1. Holländerschuhe, wenn auch die rote Farbe des Sozialismus führend, sind ebenso ein Symbol des Klassenfeindes und gehören nicht ins Straßenbild.

 
  1. Schlaghosen in dieser Weise gehören dem Feindbild des Kapitalismus an und zelebrieren eine Mode, die nicht zum Sozialismus gehört.

 
  1. Wimperntusche gehört nicht ins das bescheidene Bild eines sozialistischen Bürgers, sondern zur äusseren Fassade des kapitalistischen.

 

Nun, aufgrund dieser umfassenden Aufklärung vertagten wir weitere Diskussionen und prangten doch in unserer oben beschriebenen Schönheit. Wenn auch klassenfeindlich.


hekew

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Heike K.).
Der Beitrag wurde von Heike K. auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.12.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Heike K. als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Die starken Engel von Peter Kurka



Das Buch handelt von den Alltagssorgen der Kinder. Eine Fee, eine Elfe und die Engel helfen bei der Bewältigung der Probleme. Die Kinder werden im Traum auf magische Sterne geleitet. Auf den Sternen erleben sie fantastische Abenteuer. Sie treffen dort auf lustige Bewohner und einige Tiere. Nach dem Besuch der Traumsterne sind die Kinder wie verwandelt. Sie sind jetzt glücklich und zufrieden. Ihre Probleme sind am nächsten Tag gelöst.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Mensch kontra Mensch" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Heike K.

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Verwandtes Hausbuch von Heike K. (Krieg & Frieden)
Der Auftrag an die Tschihadisten von Paul Rudolf Uhl (Mensch kontra Mensch)
Pilgertour I. von Rüdiger Nazar (Autobiografisches)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen