Heinz-Walter Hoetter

Der Superkater Ali Bee

 

 

Es lebte in einer schönen Kleinstadt irgendwo in Niederbayern ein Kater, der eines Tages beim Herumstreunen auf einer nassen Wiese ganz plötzlich von einem Blitz getroffen wurde. Seit diesem eigentlich tödlichen Ereignis merkte er, das die Energie des Blitzes ihn mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet hat, die er auf jeden Fall vernünftig einsetzen wollte.

 

Übrigens hieß der Kater im wirklichen Leben Ali Bee, aber dieser Name gefiel ihm überhaupt nicht und deshalb suchte er nach einen neuen.

 

Nach langem Überlegen nannte er sich schließlich Katman, der von nun an weder den Armen noch den Reichen helfen wollte, sondern den ganz normalen Bürgerinnen und Bürgern mit all ihren Problemen, von denen sie gequält wurden.

 

Er musste allerdings zuerst herausbekommen, welche Probleme der Durchschnittsbürger so hatte, was gar nicht so einfach war.

 

Doch bevor er zu Tat schreiten wollte, schlich er vorsichtig ins Haus seines Frauchens, weil er plötzlich Hunger bekam.

 

Der Fressnapf stand, wie immer, schon bereit und Katmann machte sich über die leckere Katzennahrung schmatzend her, bis das Futter ganz weg war. Anschließen trank er noch ein paar Schluck Wasser und putzte dann in aller Ruhe sein Fell.

 

Aber Katmann dachte darüber nach, nie wieder aus einem blöden Napf zu fressen, weil er das als Superkatze jetzt einfach nicht mehr nötig hatte und außerdem diese Art des Fressens sowieso sehr demprimierend fand.

 

Also wollte er in Zukunft sein Fressen selbst machen und benutzte dazu seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, die alles per Gedankenkraft in sekundenschnelle real werden ließen.

 

Nachdem der Kater Ali Bee, der sich jetzt Katmann nannte, genug geschlafen hatte, wie er dachte, wollte er sich nun in den Kampf stürzen und den Bürgerinnen und Bürgern in Stadt und Land helfen.

 

Aber er schlief komischerweise wieder ein und träume von bösen Hunden, die ihn durch die Straßen der Stadt hetzten und totbeißen wollten.

 

Auf einmal wurde Katmann durch einen harten Schlag mit einen Teppichklopfer aus seinen Träumen gerissen. Sein Frauchen stand direkt vor ihm und schrie ihn mit lauter Stimme an: „Du verflucher Dreckskater! Was hast du hier auf meinem Bett zu suchen? Hab' ich dir das nicht verboten? Das letzte Mal hast du auf meine Decke gepinkelt, du inkontinentes Viech! Hau' ab und gehe nach draußen! Mach da dein Geschäft!“ Dann zog sie dem Kater noch eins über.

 

Aua, das tat richtig weh!“, miaute der Kater und erinnerte sich unter Schmerzen an seine übernatürlichen Fähigkeiten, die er durch einen unerwarteten Blitzschlag erhalten hatte.

 

Er konzentrierte jetzt all seine Kräfte auf das völlig verblüffte

Frauchen, die schon wieder mit dem Klöpper zuschlagen wollte, weil er immer noch nicht von ihrem Bett runtergegangen war.

 

Dann passierte es, ganz ohne Vorwarnung.

 

Sein Frauchen sank plötzlich nach und nach mit einem furchtbaren Aufschrei in sich zusammen und wurde zu einem fast einen Meter hohen Berg Katzenfutter, auf deren Dosen das Etikett „Kittekatt“ prankte.

 

Diese alte Schrulle hat es verdient, weil sie mich immer schlecht behandelt hat in den vielen zurückliegenden Jahren. Außerdem habe ich Futter genug für die nächste Zeit, um mich draußen in der Stadt ohne Probleme durchzuschlagen.

 

Dann beschloss Katmann endlich ein richtiger Superheld zu werden, weil das besser ist, als nichts zu tun, so dachte er jedenfalls und verschwand draußen in der Nacht, wo in der Dunkelheit alle Katzen gleich aussehen, nämlich schwarz.

 

 

(c)Heinz-Walter Hoetter

 

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Heinz-Walter Hoetter).
Der Beitrag wurde von Heinz-Walter Hoetter auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.02.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Heinz-Walter Hoetter

  Heinz-Walter Hoetter als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Hunde lärmen nicht, sie bellen nur: Gedichte, Witze, Aphorismen, Glossen, [...] von Olaf Lüken



Trotz aller technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ist die Sehnsucht vieler Menschen nach einer intensiven Beziehung zu einem Hund ungebrochen. Kinder, die mit Hunden aufwachsen, gewinnen in ihrer körperlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung. Herrchen und Frauchen sind glücklicher, gesünder und emotional stabiler. Hunde schützen uns vor Altersdepression und Vereinsamung. Olaf Lüken gibt den Hunden oft menschliche Gestalt und lässt sie als Beutegreifer und Schmusehunde auch mal unflätig erscheinen. Ein Lesegenuss für Leserin und Leser.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Tiergeschichten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Heinz-Walter Hoetter

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Herrn Müller's falscher Verdacht von Heinz-Walter Hoetter (Sonstige)
Tatsachenbericht (gerettet) von Margit Kvarda (Tiergeschichten)
Word Trade Center von Bea Busch (Satire)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen