Herr Anton Müller fand eines Tages sein Rad nicht mehr. Bevor er die Polizei hinzuziehen wollte, suchte er deshalb zuerst in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Er hatte auch schon eine ganz bestimmte Vermutung.
Er verdächtigte nämlich den ältesten Sohn seines Nachbarn, mit dem er im Streit lag. Der junge Mann trieb sich nur allzu gerne in der Siedlung herum und machte auch sonst allerlei Unfug.
Herr Müller war sich alsbald persönlich absolut sicher, dass nur der Sohn seines Nachbarn der Fahrraddieb sein konnte. Schon sein Gang war der eines Raddiebes. Er sprach auch wie ein Raddieb und sein ganzes Verhalten entsprach eben dem eines Diebes, der gerne Fahrräder klaute.
Doch es kam anders.
Am nächsten Tag erhielt Herr Müller plötzlich einen Anruf von seinem Wirt, der ihm mitteilte, dass er seinen Drahtesel im Rausch beim letzten Wirtshausbesuch vergessen hätte und einfach zu Fuß nach Hause gegangen sei. Er möge es doch bitte schnellstmöglich abholen, bevor es vielleicht noch jemand stiehlt.
Herr Müller zog sofort los und kam der Bitte seines Wirtes umgehend nach.
Auf dem Rückweg nach Hause begegnete ihm rein zufällig der Sohn seines Nachbarn, den er fälschlicherweise als Raddieb verdächtigt hatte. Plötzlich hatte Herr Müller auf einmal eine ganz andere Meinung von ihm.
Schon sein Gang war jetzt nicht mehr der eines Raddiebes. Er sprach auch nicht wie ein Raddieb und sein ganzes Verhalten entsprach ganz und gar nicht dem eines Diebes, der besonders gerne Fahrräder klaute.
ENDE
(c)Heinz-Walter Hoetter
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.01.2019.
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