Francois Loeb

H erneut

Erneut geistert das H als Wider-Läufer in der neuesten Wochengeschichte aus meiner Feder herum! Was es diesmal treibt hIer erlesen zu erlesene
H
In letzter Zeit sehe ich vermehrt Personenwagen, die aufpoliert und gepäppelt ein H auf ihrem Nummernschild tragen. Deren Fahrerschaft, nicht mit Vaterschaft zu verwechseln, die mit polierter Glatze unter der gesprenkelten Batschkapp mit heruntergezogenem Sonnenschild ihr fröhliches Dasein mit ihrem Steckenpferd fristen. Ich frage mich, was das alles soll. Mehr und mehr verlangen meine Neugier-Synapsen gierig nach Aufklärung. Doch Freunde am Stammtisch dazu zu befragen wage ich nicht, denn dann würde ich wohl als depperter Depp, als absoluter Ignorant gelten.
Doch die Frage lässt mir keine Ruhe. Stelle mir vor, wie es wäre, wenn ich zu einem Frage-Quiz im Fernsehen, wenn auch bei einem Nebensender, eingeladen und genau über dieses vermaledeite H abgefragt werden würde. Wie sässe ich da. Als Allgemeinwissen-Verweigerer. Kruder Dummkopf. Das kann ich einfach nicht, auch als Hypothese ohne Hypotenuse, auf mir sitzen lassen. Muss, bevor mir die Frage den Schlaf des Gerechten raubt, eine Antwort finden. Schon seltsam, dass mein wacher Geist solchen Petitessen nicht gewachsen ist. Könnte statt Hypothese selbst mit Hypotenuse möglicherweise Hypnose helfen? Muss mich umsehen. Einen vertrauenswürdigen praktizierenden Praktiker finden. Was bei der gegenwärtig um sich greifenden Scharlatanerie eine Aufgabe für sich darstellt. Die bestimmt selbst der griechischen Götterschaft mehr als der Raub der Sabinerinnen deren ungerechten Schlaf, betrachte ich das jetzige Weltgeschehen, rauben würde.
Wie nur auf des Rätsels Lösung kommen, ohne mich zu blamieren. Schlimme Blamage einzufangen? Entscheide mich für ein seriöses Institut, das Hypnose-Möglichkeiten wie folgt beschreibt: ‚Echte Therapeuten können mit Hypnose viel bewirken.‘ Also trotz des Stundensatzes zwischen 80 und 120 €, je nach Schwere des Falls, zusagen. Bei mir, wenn ich mein bisheriges Leben betrachte, bestimmt im obersten Schwerenöter-Bereich liegend. Dementsprechend zwölf 10er Scheine aus dem Sparschwein fischen, um endlich Ruhe zu finden und nicht elendiglich in der Schlaflosigkeit zu ertrinken. Mache mich nach versuchter telefonischer Anmeldung auch ohne Termin freudig auf die Socken. Besonders, weil die Stimme der Warteschlange so frisch und sympathisch klingt. Die H-Frage dürfte den Wissenschaftlern Wissensdurst entlocken. Dafür habe ich meine roten Socken angezogen, die aus einer früheren Liebschaft strickend den Weg zu mir gefunden haben.
Die Praxis im Hinternebenhaus der Universität ist im Untergeschoss angesiedelt. Ein Behandlungsstuhl, der kippbar ist, befindet sich im kleinen Kellerraum. Klar, denn wer in den Keller seines Unterbewusstseins steigen will, ist hier im perfekt passenden Ambiente am richtigen Ort.
Setze mich. Eine Roboterstimme stellt sich als KI-Hypnotiseur sächlichen Geschlechts vor. Befragt mich nach meinem Begehr. H antworte ich mit Unterstappelung, denn aufdringlich will ich nicht erscheinen. Werde gebeten, mich auf das Helle der meinem Kopf übergestülpten Linse zu konzentrieren. Falle gleich in eine Art Tiefschlaf. Erkenne am eingeblendeten H unmittelbar weitere Buchstaben. H- I S T O R I C! Mit dickem Ausrufezeichen. Also geklärt! Weshalb war das Wissen in meinem Unterbewusstsein gefangen, stelle ich die Frage dem sächlichen Roboter, der mir gleich die Antwort scharf wie ein Messer entgegenschleudert:
„Die in ihrem Untergrund liegende Angst widerspiegelt sich tief in Ihrem Inneren. Sie befürchten, dass bald auch Menschen, Sie inkludiert, dieses H ab einem bestimmten Alter gut sichtbar tragen müssen, um damit der Umgebung deren Begrenzungen aufzuzeigen…“
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Egotatour
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Diretissima zur
Diktatorialen fiesinalen
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Knechten mit
Unrechten
Rechten.
Verhindern
Bevor zu spät
Mit Bürgerrechten
Klare Kante zeigen
Undemokraten mit roter
Karte vom Platz verweisen.
Herzlichst
François Loeb
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Der Liebe kann man immer und überall begegnen, auch donnerstags; sie kündigt sich nicht an.

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