Katja Baumgärtner

Ich tanze mit dir in den Himmel hinein

Ich tanze mit dir in den Himmel hinein

 

 

 

Klara lernte früh tanzen. Sie fing mit vier Jahren an. Es war Ballett, was sie jeden Tag trainierte. Es war schon viel für ein junges Mädchen während der Schulzeit am Ball, mit Tanzen zu bleiben. Sie war bei der Sache. In der Schule war sie gut. Klara hielt sich ran. Nach der Schule aß sie zu Mittag mit ihrer Mutter und machte gleich danach ihre Hausaufgaben. Dann ging sie im Tanzsaal tanzen. Da war ein großer Spiegel, um sich beim Tanzen zu sehen und zu wissen, wo es hakte. Das Mädchen konnte nicht jederzeit in den Raum, da er wegen Unterrichts belegt war, So übte sie mindestens 2 Stunde entweder im Tanzraum oder zu Hause.

Einmal trat Klara mit anderen auf. Es waren lauter Kinder und Jugendliche, die ebenfalls tanzten. Sie tanzten alle klassisches Ballett. Bei der Aufführung Der Nussknacker bekam Klara, als sie alleine auf der Bühne am Schluss stand, heftigen Applaus. Sie beugte sich stolz herunter. Den Fehler vertuschte sie während des Tanzen und überspielte ihn. Sie war mit dem Auftritt zufrieden. Die Leute standen auf und klatschen und klatschten. Ihre Mama und ihr Papa riefen Bravo. Klara sah sie hinter der Bühne vor dem Auftritt im Publikum schon sitzen. Klara freute sich, ihre Eltern zu sehen, die das Kind umjubelten. In der Zeitung wurde das Tänzerteam sehr gelobt. Es stand etwas von Klara gesondert im Artikel drinnen. Sie wurde als Nachwuchstalent bezeichnet. Ein Bild zeigte wie das gesamte Team sich gerade nach der Aufführung verbeugten. Die Kritiken fielen ziemlich gut aus. Klaras Eltern schnitten den Zeitungsartikel aus. Er wurde in Klaras Fotoalbum geklebt.

Klara war mittlerweile 16 alt. Sie lernte für die Schule und trainierte nach der Schule hart Tanzen Sie ging auf das Gymnasium. Sie hatte weniger Zeit zum Tanzen. Sie wollte nach dem Abitur erst einmal reisen. Ob sie Tanz studieren würde, blieb ungewiss. Sie sang auch unheimlich gern und hoch.

Klara lernte in ihrer Schule Noah kennen, in dem sie sich unsterblich verliebte. Es ging alles gut. Klara tanzte nicht mehr so viel, sondern sie ging lieber mit ihrem Freund Noah aus.

Als beide eine Nacht im Bett verbrachten, war es um Klara geschehen, sie konnte ohne Noah nicht mehr sein. Sie sagte noch Noah, wie schön es gewesen sei. Sie vernachlässigte ihr Tanzen, die Mutter mahnte, sie könne doch Musical studieren, da sie doch auch so schön singe. „Mama, lass mich meinen Weg gehen. Morgen ist auch noch ein Tag!“ und schon war Klara aus dem Haus mit kurzen Rock und einem ausgeschnitten Top mit kurzer Lederjacke. „Klara! Denk ans Abi. Du kannst Musical studieren! Zerstöre es Dir nicht, kurz vor dem Ziel!“ Klara hörte nicht und ging jeden Abend weg. Noah nahm sie mit ihrem Roller mit. Klara setzte sich auf dem Gepäckträger und dann fuhren sie wieder in einen Club.

Doch plötzlich kam Noah nicht mehr, Klara abends abzuholen. Das Mädchen trauerte und weinte in sich hinein. Ihre Mutter setzte sich zu ihr und streichelte Klara den Rücken. „Der kommt wieder. Er macht doch dieses Jahr Abitur. Er muss sicherlich lernen, Klara!“ Irgendwie war ihre Mama erleichtert, und doch sorgte sie sich um ihre Tochter. Die Mutter hoffte insgeheim Klara würde wieder mehr lernen und singen und tanzen üben. Aber es geschah nichts dergleichen. Klara saß nur noch in ihrem Zimmer, für die Schule machte sie nur noch das Notwendigste. Im Tanzen und Singen legte sie eine Pause ein.

Schon sah Klara Noah einmal auf dem Schulhof. Sie beobachte nach dem Unterricht, wie Noah ein Mädchen küsste. Klara ging daraufhin auf Noah zu und knallte ihm eine; „Du Schuft! Lässt mich in der Hoffnung, es ist alles gut und knutscht mit fremden Mädchen herum.“ Die junge Frau war von Klaras Parallelkursen. Klara trat Noah ins Schienbein und spuckte vor dem Mädchen auf dem Boden. Wütend drehte sie sich um und machte sich auf dem Weg zum Tanzsaal. Sie wollte ihrer Wut Dampf ablassen und fing an zu tanzen. Sie wollte die ganze Nacht durch tanzen. An diesem Tag blieb der Tanzsaal frei. Nur sie war da! Klara tanzte. Sie tanzte und tanzte die ganze Nacht durch. Sie war der sterbende Schwan. Die Mutter ließ sie von der Polizei suchen. Keiner wusste wo Klara war. Am nächsten Morgen fand man ihren leblosen Körper im Tanzsaal. Es war der Schwanensee von Tschaikowsky als letzte CD. Auf einem Zettel stand neben dem CD Player gekrakelt: Ich kann nicht ohne dich leben, nur alleine für uns sterben!“

 

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