Tot. Toooot! TOOOT! Rettek sah mich prüfend an. Er würde jetzt doch keinen Rückzieher machen? Nein, er würde nicht. Das könnte er nicht. Tot! Mach ihn TOT! Rettek sah mich etwas unsicher an. Ich nickte ihm unmerklich zu. Er sollte es tun. Töten. IHN. Der sollte ja nie wieder kommen. Ich hasste ihn! Tot! TOT! Er hatte mich fast um den Verstand gebracht. Mir den Schlaf geraubt. Mich zur Verzweiflung getrieben. Hatte mich so wahnsinnig gemacht, dass ich, wenn nicht an ihm, dann fast an einer Überdosis an Paracetamol und irgendwelchen 'Bombertabletten' gestorben wäre. 'Bombertabletten', die rezeptpflichtig, eigentlich für die kaputte Hüfte meines Nachbarn gedacht waren. Um ihn zu vergessen, hatte ich diese genommen. Nur deswegen. Wegen ihm. Und all das hatte ihn nicht vertrieben. Er sollte verschwinden. Nie wieder wollte ich ihn haben. Selbst meinem ärgsten Feind würde ich ihn nicht wünschen. So etwas grausames wünschte man niemanden. Nur ihm selbst, ja, dem hätte ich sich selbst gewünscht. HA! Er würde leiden, so wie ich leiden musste. Er würde auch Wochen nicht schlafen, nicht essen, geschweige den Leben können. Mindestens zwei Wochen. Voller Qualen, voller Leid. Nein, drei, vier, ein ganzes Leben wünschte ich ihm mit sich! Er würde genauso versuchen sich selbst mit Alkohol zu betäuben. Sich auch so vollschütten, dass er nichts mehr spüren könnte. Genauso wie ich. Weil ich keinen anderen Weg mehr sah. Weil er mich so intensiv traf. Mich immer noch trifft. Mich einfach nicht loslässt. Ich völlig verzweifelt und am Ende meiner Kräfte bin, wegen ihm. Nur IHM. Wegen ihm so leiden musste. Und noch immer muss. Jeder Atemzug, jeder Herzschlag, jede Bewegung. Nichts war mehr möglich ohne ihn. Tod! Rettek stieß zu. TOD! Er stieß erneut zu. Kräftiger. TOD TOD TOD ! Er wurde schneller. Seine Hand zitterte nicht einmal. T Ö T E ! Ein letzter Stoß, er hatte ihn getötet. Einfach so. Mir zu liebe. Und dann, dann war es endlich vorbei. Endlich hatte ich wieder Ruhe vor ihm. Ich war wieder zu Hause. Entspannt lag ich auf meiner weichen Couch, aß genüsslich ein Stück Kirschkuchen und trank meinen leckeren, heissen Kaffee. Ohne ihn. Diesen Schmerz.
Vorheriger TitelNächster TitelAn dieser Stelle möchte ich meinem Zahnarzt Dr Rettek von ganzem Herzen danken!
Danken, dass er mich nach über zwei Wochen voller Qualen von meinem Schmerz befreit hatte. Nach zwei Notzahnärzten, nach Anstauung von Flüssigkeit unter der provisorischen Blombe und die dadurch entstandene, unmöglichen Nasenebenhöhlenentzündung und diesen ekelhaften grippalen Infekt - zu dieser sommerlichen Zeit - traf ich endlich auf ihn, meinen Retter, Dr Rettek.
Danke!Mea Klein, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.05.2007.
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