Andreas Rüdig

Gothic Lolita

Gothic Lolita ist ein aus Japan stammender Kleidungsstil, der sich an viktorianischer Kinderkleidung orientiert und in verschiedene Stile aufzuteilen ist. Der Begriff Gothic Lolita wird oft fälschlicherweise für die zahlreichen Lolitastile verallgemeinert, bezeichnet aber nur ein Genre der Kleidung.
Lolita ist ein Modestil, der vor allem bei Mädchen und jungen Frauen in Japan, aber auch hierzulande beliebt ist und sich durch Rüschen, Spitze und bauschige Röcke auszeichnet, die durch einen Petticoat abstehen. Die Röcke oder Kleider reichen gewöhnlich bis zu den Knien und erinnern an Kinder- oder Trauerkleidung des Rokoko oder des 19. Jahrhunderts. Dazu werden romantische mit Rüschen oder Spitze besetzte Blusen, Kniestrümpfe oder Söckchen getragen. Zum Lolita – Schuhwerk gehören „Mary Janes“ (kindliche Spangenschuhe) oder Plateauschuhe. Die Haare werden zu einem Pony in der Stirn frisiert und als Kopfschmuck dienen spitzenbesetzte Bänder, Bonnets (Häubchen), künstliche Blumen oder schief sitzende Mini – Zylinder. Auf den restlichen Zubehör läßt sich aber ebenso verzichten wie auf die Kopfbedeckung: Mit Spitze oder Rüschen besetzte Rege- oder Sonnenschirme, kleine Handtäschchen, Fächer, Kuscheltiere oder kleine Puppen sind begehrte Accessoires.
Es gibt viele verschiedene Stile: „Gothic Lolita“ bezeichnet den Lolitastil, den Mana oft verwendet. Er wird düster mit dunkler Kleidung wie schwarz, dunkelblau oder weinrot, oft in Kombination mit einzelnen weißen Elementen (wie etwa Spitzenborten) gehalten. Einige weitere Stile sind unter anderem „Sweet Lolita“ (Kleidung unter anderem in weiß, rosa oder hellblau, Stoffe mit Blumen- oder Obstmustern), „Classic Lolita“ (unter anderem Kleidung in dunklem grün, bordeauxrot, beige / antikweiß), „Shiro Lolita“ (komplett weiße Kleidung) und „Kuro Lolita“ (komplett schwarze Kleidung).
In Japan gibt es diese Moderichtung seit dem Beginn der 1990er Jahre. Als Beginn kann man die Gründung des Labels „Baby the Stars Shine bright“ 1988 ansehen. Diese war auch eine Folge des damaligen Visual – Kei – Booms.
Der Name Lolita ist in diesem Fall insofern irreführend, als daß die Mode mit Wladimir Nabakows Romanfigur „Lolita“ relativ wenig zu tun hat. Ebensowenig steht bei dieser Art Kleidung ein Fetisch oder das Bemühen um eine Steigerung der sexuellen Attraktivität im Vordergrund.
International bekann wurde der Gothic – Lolita – Stil durch den japanischen Musiker und Modedesigner Mana. Seit 1999 hat Mana in Tokio und Nagoya eigene Gothic – Lolita – Boutiquen deines Gothic – Lolita – Labels Moi-meme-moitié, die auch Bestellungen aus dem Ausland annehmen. Zudem erscheint vierteljährlich eine Zeitschrift namens „Gothic & Lolita Bible“ mit Fotos, Schnittmustern, Make up – Ratschlägen und Kochrezepten.

Ich werde meine Eltern zu Tode erschrecken. Sie haben mich mit ihren Geboten und Verboten lange genug genervt. Ich weiß auch schon, wie ich ihnen diesen Schrecken einjagen werde. Ich werde mich wie eine Gothic Lolita kleiden.
Hmmm. Ja, ich nehme dieses Kleid. Weinrot ist es, bauschig, mit Petticoat und mit Rüschen besetzt. Die Bluse paßt hervorragend dazu. Dieser niedliche Regenschirm ist zwar etwas teuer; aber ich kaufe ihn trotzdem. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ach so, Kniestrümpfe sind da drüben. Ob die kratzen? Keine Ahnung. Ich werde es ja sehen. Die Plateauschuhe habe ich schon zuhause. Und was nehme ich als Kopfbedeckung? Genau, einen Minizylinder. Und schon ist meine Ausstaffierung perfekt.
Mein Vater hat mich zuerst gar nicht wiedererkannt. „Junge Dame, ich freue mich, Sie zu sehen. Sie sind bestimmt die Freundin meines Sohnes. Ich bin sein Vater. Darf ich Sie nach Ihrem Namen fragen?“ Als er bemerkte, daß er seinen Sohn vor sich hatte, wurde er ganz grün im Gesicht. Sobald er die Toilette erreichte, entleerte er seinen Magen in die verkehrte Richtung.
Als meine Mutter mich sah, bekam sie einen verträumten Blick. „Niedlich,“ sagte sie nur. „Wenn Du heiratest, werde ich endlich den zweiten Sohn im Hause haben...“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.04.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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