Christian Scheffel

Airfighter: Freund oder Feind?

Vorwort:

Die folgenden Ereignisse spielen unmittelbar nach der Geschichte „Die globale Vernichtung“, in der General Brunt, der im Folgenden in Rückblenden auftauchen wird, in Area 51 einen Graviton-Emitter konstruieren lassen hat, mit dessen Hilfe er Meteoriten gezielt auf der Erde einschlagen lassen konnte, um die Weltmächte zu erpressen; laut Brunt stünden überall auf der Welt schon seine Leute bereit, um in seinem Namen die Befehlsgewalt zu übernehmen.
Bei Airfighter handelt es sich um ein High-Tech-Flugzeug, das vom sogenannten Airfighter-Team (Chris Hawk, Jessica Ricks, Bill Brown und Juan Gutierrez) geflogen wird.
Diese Geschichte leitet eine ganze Storyline ein, deren Auftakt zunächst in Washington spielt.
Im weiteren Verlauf der Storyline wird die Handlung wieder in den fiktiven Ort Green-Stone-Town verlegt, in dem die „Airfighter“-Stories hauptsächlich spielen.














Freund oder Feind?

1 –

Das Weiße Haus in Washington D. C. Die Bäume, die vereinzelt auf dem grünen Rasen stehen, sind noch kahl, aber der strahlend blaue und absolut wolkenfreie Himmel sorgt für einen angenehmen und herrlichen Frühlingstag.
Hoch über Washington patrouilliert Airbase_Alpha vor dem Hintergrund des blauen Himmels. In der Einsatzzentrale dröhnt ein schriller Alarm. Der Stationscaptain teilt über Funk den Sicherheitskräften mit: „Ein unidentifiziertes Geschwader ist soeben mit Hyperschallgeschwindigkeit in den Luftraum Washington D. C. eingedrungen!”
Aus einem der drei Pylone der gewaltigen Airbase schießen sogleich mehrere Abwehrjäger heraus. Unter den Jägern befindet sich auch Airfighter, in dessen Cockpit Jessica sitzt.

Im Inneren des Weißen Hauses kommt bereits ein Trupp von Sicherheitsbeamten mit Kommunikations-Headsets herbei gestürmt — unter ihnen befindet sich Juan. Von irgendwoher ist Chris Stimme zu hören: „Los, los, los!!”
Chris steht am Ende des Flures und winkt den Sicherheitstrupp herbei. Hier teilt sich der Trupp auf: ein Teil eilt mit Chris in diese Richtung weiter, während der andere Teil mit Juan zurückbleibt.
Juan: „Wir sichern diesen Bereich!”
Chris nickt, indem er ins Headset spricht: „Beziehen jetzt Stellung!”

In der Innenstadt fegt eine Polizeistaffel mit heulendem Blaulicht durch die Straßen: überall sind die Autos kreuz und quer zum Stillstand gekommen und halten die Passanten wie erstarrt inne, als die Polizeistaffel vorbei gedonnert kommt. In einem der Dienstfahrzeuge sitzt Bill hinter dem Steuer.

Vor dem Hintergrund des blauen Sommerhimmels rast eine Rakete frontal auf Airbase_Alpha zu und schlägt brutal in diese ein. Die Panzerglasfensterscheiben zerplatzen mit einem lauten Schlag, und zahllose Glassplitter fegen im Luftstrom nach draußen. Zugleich schlagen noch drei weitere Raketen in Airbase-Alpha ein, so dass die gesamte Airbase in einem donnernden Schlag auseinander fliegt. Aus dem lodernden Inferno am blauen Himmel werden etliche tonnenschwere Metalltrümmer heraus geschmettert, die dunkel rauchende Flammenbälle ausspeien. Dazwischen manövriert Jessica mit Airfighter durch die Trümmer hindurch, die wirbelnd durch die Luft fegen. Im Innern des Cockpits steht Jessica der Schweiß auf der Stirn, indem hinter der Cockpitscheibe einzig das Flammeninferno zu sehen ist, das Airfighter sichtlich völlig umschließt!

Bill und die Polizeistaffel donnern mit Blaulicht und unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Sirenen durch die Straßen von Washington D.C. Da verdeckt ein großer Schatten den Sonnenschein auf dem Asphalt. Schlimmes ahnend, blickt Bill hinter dem Steuer seines Streifenwagens nach oben: er reißt seine Augen weit auf, indem sich seine Pupillen verkleinern. Von oben stürzen die gewaltigen Trümmerbrocken von Airbase_Alpha vom strahlend blauen Himmel herab!
Bill: „Oh, Scheiße!”
Seine Stimme erstickt fast.
Da werden fünf der Streifenwagen inmitten der Kolonne augenblicklich unter einem der Trümmerbrocken begraben — ein donnernder Aufschlag betäubt die Trommelfelle. Sogleich schlagen weitere Trümmerbrocken in den Asphalt ein, so dass die Straße teilweise zu Teerwällen aufgerollt wird! Etliche der Streifenwagen werden in die Luft katapultiert, überschlagen sich im Fluge und landen dann auf dem Dach oder auf der Seite und schleifen noch einige Meter weiter über die Straße. Überall schlagen weitere Trümmer ein, die die Streifenwagen teilweise noch im Fluge zerschmettern.

Juan patrouilliert mit seinem Security-Trupp in dem Flur im Weißen Haus, als er draußen auf der anderen Seite der Fensterscheibe eine der angreifenden Flugmaschinen sieht, die sich laut aufheulend herabstürzt.
Juan brüllt seinem Trupp zu: „Wir werden bombardiert!”
Da schlägt auch schon eine Automatik-Schussfolge durch die Fenster hindurch in die Wände ein, und eine dichte Glassplittersalve fegt durch die Ansicht. Juan wird durch die Wand hindurch geschmettert.

Chris rennt, dicht gefolgt von seinem Trupp, zu der großen Tür am Ende des Flures, in dem er sich gerade befindet.
Chris ruft in sein Headset: „Juan, melde dich! Juan?!”
Indem Chris noch schneller auf die Tür zu rennt, winkt er seinem Trupp nach hinten, sich zu beeilen. Mit einem festen Tritt reißt Chris die Tür aus ihren Angeln. Dahinter bietet sich der Anblick des Büros des Präsidenten. Dieser hat hinter seinem großen Schreibtisch mit dem Rücken zu Chris gestanden und dreht sich augenblicklich um: Es handelt sich um einen hochgewachsenen, relativ schlanken Mann; er ist glatt rasiert und hat bereits graues, aber noch dichtes Haar. Gerade öffnet er seinen Mund, um etwas zu sagen, da schlägt von hinten eine Rakete ins Büro ein und detoniert. Chris wird rückwärts wieder in den Flur hinaus geschmettert, während vor ihm die Wand zwischen Flur und Büro zerbirst.

2 –

Chris, Jessica, Bill und Juan reißen gleichzeitig ihre Augen auf und fahren hoch.
Alle vier stehen in metallenen Nischen mit futuristisch wirkender Hightech-Ausstattung. Jeder von ihnen trägt ein Headset mit virtueller Laserbrille. Außerdem tragen die Vier fingerhutähnliche Übersätze auf ihren Fingern, von denen je ein Kabel pro Finger in die metallene Kontrollwand führt. Auch an den Köpfen der Vier sind mehrere Leitungen befestigt, die zu Monitoren führen, die offensichtlich die Gehirnaktivität überprüft haben.
Juan: „Wow! Mann, das war ja… — wow!”
Bill: „So kann man das auch nennen!”
Chris grinst: „Wozu gibt\'s noch Kinos?”
Jessica: „Hey, ihr Loser — ich war jawohl die einzige, die das überlebt hat!”
Juan: „Du hattest ja auch Airfighter — das war ja wohl unfair!”
Chris: „Außerdem könnte man darüber streiten, ob du wirklich überlebt hast oder doch eher Juan und ich!”
Bill, gespielt protestierend: „Ich bitte dich! Du warst direkt in der Detonationszone einer Rakete, und Juan ist durch eine Wand geflogen – im Übrigen verfolgt von einer Glassplittersalve!”
Juan: „Danke, ich hatte es doch gerade wieder verdrängt!”
Chris: „Ja, schon — aber das war wohl nicht das erste Mal; und wir leben ja immer noch!”
Jessica: „Alles nur Angeberei!”
Die Vier werden unterdessen von ein paar Offizieren von den angeschlossenen Kabeln befreit und anschließend aus dem dunklen Hightech-Labor hinaus in einen ebenfalls metallenen Gang geführt, der auch über keinerlei Fenster verfügt. Über einen Aufzug gelangen sie in eine Einsatzzentrale: diejenige von Airbase_Alpha.
Captain Doherty tritt Chris, Jessica, Bill und Juan entgegen.
Doherty: „Der Präsident hat weiterhin höchste Alarmstufe bei der inneren Sicherheit angeordnet. Es finden interne Untersuchungen statt hinsichtlich zu vermutender Verschwörer.”
Jessica: „,interne Untersuchungen´ bedeutet...”
Sogleich ist Chris in der Ansicht: „… der CIA!”
Bill blickt abrupt zu Chris.
Chris kneift die Augen ein wenig zusammen.
Captain Doherty: „Korrekt, Commander. Colonel Stevens vom CIA wird Sie hier auf Airbase_Alpha instruieren, was den momentanen Status der Ermittlungen und die weitere Vorgehensweise angeht!”
Chris dreht sein Gesicht jetzt zu Bill, um dessen Blick zu erwidern, der nichts Gutes erahnen lässt.


3 –

Eine Militärmaschine dockt an einem der großen Pylone von Airbase_Alpha an.
Die Schleusentüren öffnen sich gleitend, und ein Mann in schickem, schwarzen Anzug tritt mit zielstrebigen Schritten heraus. Er hat braunes, nicht ganz kurz geschnittenes Haar. Er geht den metallenen und fensterlosen Gang zum Stationsaufzug entlang. Der Mann betritt den Aufzug und dreht sich um: sein Gesichtsausdruck erscheint regungslos und abwartend, als sich die Aufzugtüren wieder schließen.
Anschließend betritt der Mann den Konferenzraum auf dem obersten Deck von Airbase_Alpha, über den sich die große Glaskuppel erstreckt. Chris, Jessica, Bill und Juan haben bereits am Konferenztisch Platz genommen und blicken dem Eintretenden entgegen.
„Gestatten Sie mir, mich vorzustellen? — Ich bin Colonel Marshal Stevens, Abteilung für nationale und internationale Sicherheitsfragen, Central Intelligence Agency.”
Chris, Bill und Jessica erwidern einen misstrauischen Blick.
Juan mit einem ironischen Grinsen: „Darauf wär´ jetzt aber niemand gekommen!”
Etwas überraschend, antwortet Colonel Stevens ebenfalls mit einem knappen Lächeln.
Juan hebt kurz die Augenbrauen.
Colonel Stevens: „Kommen wir also auf den Punkt!”
Der Colonel versteht es, auf eindrucksvolle Weise das vage Lächeln, mit dem er Juans Kommentar beantwortet hat, beizubehalten, während er mit ernster Stimme fortfährt.
Stevens: „Nach dem Anschlag durch General Brunt, Colonel Stoke und anderen Offizieren des Militärs auf die internationale Sicherheit haben wir damit begonnen, Indizien nachzugehen, die dafür sprechen, dass es noch weitere Angehörige jener Verschwörung gibt.”
Jessica und Bill sehen einander mit Böses ahnendem Blicke an.
Stevens fährt fort: „Zumal General Brunt in seinem an die Weltmächte gestellten Ultimatum davon sprach, dass im Falle der verlangten Kapitulation der Weltmächte die entsprechenden Personen schon bereit stünden, um eine weltweite Militärdiktatur zu etablieren.”
Bill: „Seitdem herrscht höchste Alarmstufe bei der inneren Sicherheit.”
Stevens nickt: „Zu Recht, Lieutenant Brown. Denn infolge unserer Ermittlungen konnten sich bereits einige der Indizien zu handfesten Beweisen manifestieren, so dass wir erste Maßnahmen ergreifen konnten.”
Chris, misstrauisch: „Die ,Maßnahmen´ des CIA sind uns zum Teil geläufig, Colonel.”
Stevens: „Commander Hawk, selbstverständlich weiß ich, wie Sie zum CIA stehen, und ich bin unterrichtet über die Vorfälle aus der Vergangenheit. Allerdings erinnere ich Sie gern an die erfolgreiche Zusammenarbeit von Airfighter-Team und CIA im Falle ,Mohammed Al´Kazim´ Anfang 2004 unter der Leitung meines Kollegen Colonel Hunt. Ich bin mir sicher, Commander Hawk, wir können in dieser Angelegenheit eine ähnlich gute Zusammenarbeit erreichen, zumal es diesmal ja um eine Frage der internationalen Sicherheit geht!”
Chris kneift die Augen etwas zusammen: „Wenn Sie das sagen, Colonel Stevens!”
Stevens zeigt erneut sein Lächeln, das seiner Stimme aber in keiner Weise die Ernsthaftigkeit nimmt — vielmehr suggeriert es sogar ein echtes Vertrauen, dass der Colonel wohl in das Airfighter-Team setzt.
Stevens: „Ich persönlich bin fest von einer erfolgreichen Zusammenarbeit überzeugt! Und Sie haben mein Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und Ihr Urteilsvermögen, meine Dame, meine Herren!”
Chris wechselt einen Blick mit Jessica, Juan und Bill: die vier sind einer Meinung.
Chris dreht sich wieder zu Colonel Stevens: „In Ordnung, Colonel Stevens. Das Airfighter-Team stimmt einer Zusammenarbeit mit dem CIA zu.”
Colonel Stevens zeigt jetzt ein sympathisches, deutliches Lächeln: „Sehr schön, ich danke Ihnen im Namen des CIA. Betrachten Sie sich von jetzt an als dem CIA zugehörig, wobei selbstverständlich Ihre Souveränität als Airfighter-Team erhalten bleibt.”
Bill: „Sie sagten, der CIA habe bereits handfeste Beweise für Mitverschwörer — in den Reihen des Militärs, nehme ich an!?”
Colonel Stevens: „Nicht nur dort, Lieutenant Brown.”
Bill und die anderen zeigen einen böse überraschten Blick.
Colonel Stevens: „Sie werden in Kürze in die Ergebnisse unserer Ermittlungen eingeweiht werden.”
Jessica: „Sind die Ermittlungen ausschließlich vom CIA durchgeführt worden?”
Colonel Stevens: „Ja. Da wir auch die Polizeibehörden als potentielle Mitverschwörer oder zumindest als von solchen infiltriert betrachten müssen, wäre es fatal gewesen, diese in unsere Ermittlungen miteinzubeziehen!”
Bill wirkt entsetzt: er und Chris sehen einander genau in die Augen.
Bill: „Aber die Polizei ist doch ebenfalls im Auftrag der internationalen Sicherheit mit den Ermittlungen nach weiteren Verschwörern betraut worden!”
Erst als Bill aufgehört hat zu reden, lässt sein Blick von Chris ab und wendet sich wieder Colonel Stevens zu.
Stevens blickt Bill fest in die Augen.
Stevens: „Die Polizei tut nur das, was wir ihnen sagen, Lieutenant Brown. Das ist eine unserer Strategien, um eventuelle Mitverschwörer in deren Reihen zu enttarnen!”
Bill scheint wie erstarrt.
Chris, indem er nun Colonel Stevens´ Blick fixiert: „CIA-Methoden halt, nicht wahr, Colonel?!”
Stevens, dessen Augen keinerlei Anstand machen, Chris fixierendem Blick auszuweichen: „So ist es, Commander.”
Juan unterbricht die sichtliche Anspannung: „Und was ist, Colonel Stevens, wenn es sogar in den Reihen des CIA Mitverschwörer geben sollte — ich meine, wo Sie anscheinend ja das Maß aller Dinge in puncto Ermittlungen sind?!”
Colonel Stevens blickt sofort, aber scheinbar nicht überrascht zu Juan; Jessica dreht sich gerade ebenfalls zu Juan.
Stevens: „In diesem Falle, Mister Gutierrez, würde sich das Problem als etwas komplexer erweisen, als wir es bisher eingeschätzt haben.”
Der Klang in Colonel Stevens´ Stimme lässt keine wirkliche Beunruhigung erkennen, wodurch man nun überhaupt nicht einordnen kann, ob man von seiner Aussage beunruhigt sein sollte oder nicht.
Chris, Jessica, Juan und Bill sehen einander mit einem offenkundig unguten Gefühl an.


4 –

Das Büro des Präsidenten der vereinigten Staaten im Weißen Haus:
Präsident Cavanaugh, der genauso aussieht wie in der dem Airfighter-Team gestellten Simulation, bespricht sich gerade mit seinem persönlichen Berater Edward Tanner.
Tanner: „Die Weltpolitik befindet sich an einem Wendepunkt, Mister President. Die folgenden politischen Entscheidungen müssen mit Bedacht getroffen werden.”
Präsident Cavanaugh lächelt ironisch, aber sympathisch: „Politische Entscheidungen sollten stets mit Bedacht getroffen werden, Edward.”
Edward Tanner erwidert das Lächeln.
Cavanaugh: „Aber ich weiß, was Sie meinen, Edward: Die Frage ist, was sagen wir unserem Volk einerseits und welche Maßnahmen andererseits müssen in der Politik ergriffen werden?”
Tanner nickt: „Und außerdem wir dürfen nicht vergessen, dass wir selbst auch eine Variable in der vermeintlichen Verschwörung sind!”
Cavanaugh stellt sich vor sein Fenster und blickt nach draußen: „Wissen Sie, Edward, ich stelle mir in den letzten Tagen immer wieder dieselbe Frage: Bin ich Präsident, um für unser eigenes Volk das Beste zu erreichen, oder bin ich Präsident, um für die Welt insgesamt das Beste zu erreichen — notfalls auch auf Kosten unseres eigenen Volkes?!”
Präsident Cavanaugh verharrt noch für ein paar Sekunden lang hinter der Fensterscheibe.
Dann dreht er sich wieder um zu Edward Tanner.
Cavanaugh hebt seine Augenbrauen fragend, indem er Tanner ansieht.
Tanner blickt dem Präsidenten genau in die Augen: „Die Antwort, Mister President, hängt wohl davon ab, ob Sie Politik machen oder einen Wahlkampf gewinnen wollen!”
Cavanaugh hält seinen starren Blick genau in Tanners Augen noch einen Moment lang aufrecht — dann setzt er zu einem nachdenklichen Lächeln an.

5 –

Bill sitzt vor dem Flatscreen eines Computerterminals: in seinen Augen spiegelt sich Besorgnis wider, und sein Gesichtsausdruck zeigt, dass er anscheinend seine eigene Handlungsweise hinterfragt.
Bill, mit etwas unterdrückter Stimme: „Ich halte es dennoch für meine Pflicht, Ihnen dies mitzuteilen, Captain.”

Captain Carter sitzt am Schreibtisch in seinem Büro des Main Policedepartments of Green-Stone-Town ebenfalls vor einem Computerbildschirm: in der Fensterscheibe hinter dem Captain spiegelt sich der blaue Himmel wider.
Carter: „Ich weiß, dass dies für Sie keine einfache Entscheidung gewesen ist, Bill. Aber Sie wissen ja sowieso, dass Sie mein volles Vertrauen genießen!”
Bill: „Sollte diese Mitteilung meinerseits an Sie durch den CIA entdeckt werden, so wird das Airfighter-Team wahrscheinlich das Vertrauen des CIA verlieren!”
Carter, der Bill auf dem Bildschirm fest in die Augen sieht: „Ja, das ist wahrscheinlich.”
Bill: „Dennoch weiß ich, dass dies die einzig richtige Entscheidung für mich gewesen ist, Captain!”
Bill: „Aber was ist, Captain, wenn es wirklich innerhalb des Policedepartments Mitverschwörer gibt?!”
Captain Carter streicht sich auf dem Bildschirm einmal durch das Gesicht: „In dem Falle, Bill, haben wir ein echtes Problem!”
Bill antwortet Captain Carter mit einem stummen Blick tiefster Besorgnis.
Carter: „Uns bleibt zunächst nur übrig, jede auf unsere Anweisung hin durchgeführte Aktion genau zu beobachten. Mehr können wir wohl im Moment nicht tun — bis uns der CIA offiziell einweiht!”
Carter grinst bei diesen Worten auf sarkastische Weise.
Bill nickt Captain Carter zu, indem die Funkverbindung beendet wird.
Anschließend dreht Bill seinen Kopf auf einmal nach rechts: dort steht Chris direkt neben Bill. Chris zeigt den gleichen besorgten Blick wie Bill und klopft ihm auf die Schulter.

6 –

Inmitten der verlassenen Wüste Nevadas liegt Area 51; es folgt ein Rückblick auf Ereignisse, die bereits einige Wochen zurück liegen:
Blank geputzte Militärstiefel durchqueren mit zielstrebigem Schritt den Felsgang vom Aufzug weg und gelangen auf den großen Metallsteg auf halber Höhe in der riesigen Halle unterhalb des Groom Lake. Die Person auf dem Metallsteg geht zum gegenüberliegenden Ende weiter: es handelt sich um General Brunt, der gerade zur Inspektion in Area 51 eingetroffen ist. Der General geht die große Metalltreppe in die Mitte der Halle hinunter: Alles ist in das blaue Schillern getaucht, das vom Groom Lake herrührt, der sich über der Panzerglasscheibe befindet, die die Decke der riesigen Halle ausmacht.
Es tritt von hinten jemand heran, der den General zu erwarten scheint.
Brunt: „Die Operation verläuft nach Plan.”
Brunt bleibt stehen.
„Es liegt nun im Interesse aller, General, zu klären, ob das Airfighter-Team jetzt miteinbezogen werden sollte.”
Brunt, der kurz mit einem Mundwinkel zuckt: „Wenn es nach mir ginge, sollte das Airfighter-Team mit uns zusammen diese Operation durchführen.”
Brunt atmet kurz durch: „Jedoch ist zu befürchten, dass sie sich eher gegen unsere Pläne stellen würden, als uns zu unterstützen!”
Sie setzen ihren Weg durch die große metallene Halle fort „Dann steht es nun in Ihrem Ermessen, das Airfighter-Team im Interesse der Sicherheit unserer Operation liquidieren zu lassen, General!”
Brunt blickt sofort auf — offenbar seinem Gesprächspartner fest in die Augen: „Nein. Wenn diese Operation erfolgreich verläuft und der Wechsel in den Machtpositionen vollzogen ist, dann wird das Airfighter-Team in Folge der politischen Umstrukturierung unsere Interessen als auch für sich verbindlich betrachten müssen. Denn selbst sie können es sich nicht leisten, sich gegen die Regierung oder gar gegen die Weltmächte zu stellen — und die werden dann ja wir sein!”
General Brunt zeigt ein knappes, zufriedenes Grinsen.
Über ihren Köpfen erstreckt sich die imponierende gläserne Decke, über der sich der blau schimmernde Groom Lake befindet. Durch die Unterwasserströmungen wird das Sonnenlicht in unterschiedliche Blautöne gebrochen, und es kommt zu einem eindrucksvollen Farbenspiel, das sich in ständigem Fluss befindet.

7 –

Airbase_Alpha patrouilliert in ihrer imponierenden Größe vor dem sternklaren Nachthimmel über Washington D. C. Hinter einer der Fensterscheiben sind Chris und Bill zu sehen, die im Team gegen Juan und Jessica Basketball spielen. In der Turnhalle sind die von den Wänden widerhallenden Ballaufschläge sowie die gelegentlichen Zurufe der Vier zu hören.
Noch etwa eine Minute spielen die beiden Zweier-Teams gegeneinander weiter, dann brechen sie das Spiel ab.
Jessica: „Das dürfte als gesunder Sport vor dem Einschlafen dann wohl reichen!”
Juan: „Oh, dann musst du mal mit meinen Jungs aus der Jugendgruppe spielen — die heizen dir erst richtig ein!”
Bill, grinsend: „Na, ja — gegen das Fitness-Training der Polizei ist das gerade auch ein Kinderspiel gewesen!”
Chris: „Aber Jessica hat schon absolut Recht: als Ausgleich vor dem Einschlafen reicht das allemal!”
Die Vier verlassen die Turnhalle in Richtung Umkleide und Duschen.

Während sich Bill, Chris und Juan kurze Zeit später in der Umkleide schon wieder anziehen, ist Jessica noch im Hintergrund unter der laufenden Dusche zu hören.
Chris: „Aber jetzt noch ein bisschen Fernsehen oder so wäre nicht schlecht!”
Bill: „Auf jeden Fall — vielleicht noch mit ein paar Chips!”
Chris: „Grandios!”
Juan: „Jessie und ich stoßen dann später auch zu euch — das dauert wohl noch einen Moment!”
Chris klopft Juan auf die Schulter, indem er und Bill die Umkleide verlassen.
Juan geht zurück zu den Duschen: zwar ist er schon wieder angezogen, aber immer noch barfuß.
Juan: „Jessie, meinst du nicht, du bist jetzt wieder sauber genug?”
Unter der Dusche beginnt Jessica breit zu grinsen, indem ihr das Wasser über das Gesicht fließt.
Erneut hört sie Juan durch das rauschende Wasser hindurch: „Ich meine ja nur so — wäre schön, wenn wir heute Abend noch bei Bill und Chris ankämen!”
Jessica ruft über die Schulter: „Ja, ja — ich bin gleich so weit, Coach!”
Juan, der immer noch barfuß in der Tür zum Duschraum steht: „Alles klar — wollte mich nur vergewissern!”
Juan geht zurück in die Umkleide und trocknet sich seine Füße erneut mit dem Handtuch ab. Dann zieht er sich seine Socken an, indem er hört, wie das Wasser unter der Dusche abgestellt wird.

8 –

Das Weiße Haus erstrahlt im hellen Licht der Nachmittagssonne. Der Zoom wandert durch die Fensterscheibe in das Büro des Präsidenten hinein. In der Fensterscheibe des Präsidentenbüros spiegelt sich der blaue Himmel wider.
Präsident Cavanaugh steht vor seinem Schreibtisch und ist anscheinend gerade im Begriff, zu seinem Telefonhörer zu greifen. Da ist von außen ein dumpfer Schlag gegen die Tür zu seinem Büro zu hören. Cavanaugh dreht sich sofort um. Dann wird allmählich die Türklinke herunter gedrückt, indem zu hören ist, dass offenbar etwas von der anderen Seite an der Tür herunter schleift. Als sich die Tür schließlich öffnet, fällt der reglose Körper Edward Tanners zur Tür herein, in dessen Rücken ein blutüberströmter Einschuss zu sehen ist. Auf der anderen Seite der Bürotür hat Tanner beim Entlangstreifen eine rote, schmierige Blutspur hinterlassen. Auch aus Tanners Mund läuft jetzt noch ein Rinnsal Blut, indem Tanner mit aufgerissenen, reglosen Augen auf dem Boden liegt.
Präsident Cavanaugh ist schockiert und wie erstarrt. Da kommen zielstrebige Schritte in sein Büro herein: es ist Chris, der jetzt über Tanners Körper hinweg steigt. In seiner gesenkten rechten Hand hält Chris eine Pistole mit Schalldämpfer, sein Gesicht zeigt einen eiskalten Blick.
Cavanaugh: „Commander Hawk!?!”
Seine Stimme klingt entsetzt und aufgebracht zugleich.
Dann besinnt sich Cavanaugh wieder und will augenblicklich den Alarm an seinem Bürotisch betätigen. Doch reaktionsschnell ist Chris bereits bei Cavanaugh, reißt dessen Arm wieder vom Bürotisch weg und dreht ihn Cavanaugh brutal auf den Rücken. Mit einem festen Schlag rammt Chris Cavanaugh mit dem Gesicht voran mit dem Kopf einmal auf den Bürotisch und lässt Cavanaugh dann zu Boden fallen. Auf dem Boden hält sich Cavanaugh mit der Hand vor die Nase, aus der das Blut strömt.
Sogleich packt Chris Cavanaugh in den Haaren und reißt ihn brutal wieder hoch, wobei eine weitere Blutfontäne aus Cavanaughs scheinbar gebrochener Nase strömt. Als Chris Cavanaughs Kopf bis auf Hüfthöhe herauf gerissen hat, setzt er dem Präsidenten wortlos und mit nach wie vor eiskaltem Blick die Pistole seitlich an die Schläfe. Cavanaughs Blick ist von Todesangst erfüllt.
Auf den schallgedämpften Schuss hin zieht sich eine Blutspur einmal quer über den gesamten Schreibtisch. Augenblicklich lässt Chris den reglosen Körper Cavanaughs wieder zu Boden krachen und betätigt seinen Watchcomm. Da kommen hinter Chris die Sicherheitsbeamten des Weißen Hauses in den Flur vor dem Büro des Präsidenten gestürmt und rennen mit gezogenen Waffen herbei. In diesem Moment taucht draußen hinter der Fensterscheibe Bill im Airfighter auf, der jetzt mit aktiviertem Luftkissen dicht über der grünen Wiese schwebt. Als Bill sieht, dass hinter Chris die Sicherheitsbeamten das Büro des Präsidenten stürmen und allesamt ihre Waffen ausrichten, wendet Bill mit Airfighter blitzschnell um 180 Grad, während Chris sich hinter den Bürotisch in Deckung wirft. Durch das Zünden eines der Airfighter-Triebwerke direkt hinter der Fensterscheibe wird dieses ein einem donnernden Schlag restlos zerschmettert, und die Glassplittersalve fliegt genau in das Büro des Präsidenten herein, wodurch die in der Tür stehenden Sicherheitsbeamten von den Glassplittern durchbohrt werden. Sogleich springt Chris auf und springt mit einem Satz über den Bürotisch hinweg und zum zerborstenen Fenster hinaus. Überall im Büro sind jetzt Blutspritzer zu sehen, seitdem die Sicherheitsbeamten von der Glassplittersalve getroffen worden sind. Draußen springt Chris aus dem Lauf heraus ins Airfighter-Cockpit hinein, und erneut startet Bill durch, so dass die große Maschine sekundenschnell hoch oben am blauen Himmel verschwindet.

9 –

Bill und Chris sitzen mit entsetztem, fassungslosem Blick vor einem Bildschirm, auf dem sich offenkundig das gerade Gesehene abgespielt hat.
Von hinten senkt Colonel Stevens seinen Kopf zwischen Bill und Chris auf deren Augenhöhe, indem er mit seinen Händen hart auf den Tisch schlägt.
Stevens, hörbar außer sich: „Können Sie mir das vielleicht erklären?!”
Er hat Bill und Chris aus nächster Nähe förmlich angebrüllt.
Die Gesichter Bills und Chris neben dem aufgebrachten Gesicht Colonel Stevens´ zeigen wortloses, nicht verstehendes Entsetzen.

10 –

Die geschlossene Tür zur Umkleide ist soeben geöffnet worden — Juan und Jessica verlassen die Umkleide und betreten den metallenen Gang. Juan läuft nur auf Socken und hält seine Schuhe in der rechten Hand.
Jessica: „Ich weiß ja immer noch nicht so ganz, wie ich deinen Kommentar von vorhin auffassen soll!”
Juan, ganz unschuldig: „Welchen Kommentar denn jetzt bitte?”
Jessica: „… dass es schön wäre, wenn wir heute Abend noch bei Bill und Chris ankämen!”
Juan zieht seine Augenbrauen hoch: „Ach, das meinst du!”
In diesem Augenblick tritt Colonel Marshal Stevens zu Juan und Jessica in den Gang.
Stevens: „Miss Ricks, Mister Gutierrez?!”
Juan und Jessica drehen sich abrupt um: „Ja?”
Stevens steht genau hinter den beiden und blickt ihnen fest in die Augen: „Miss Ricks, wenn es Ihre Zeit erlaubt, würde ich Sie gerade gerne mal sprechen.”
Jessica zögert mit einer Antwort.
Stevens blickt jetzt zu Juan: „Sie könnten der Unterhaltung gerne beiwohnen, Mister Gutierrez.”
Juan lächelt knapp.
Stevens blickt jetzt wieder zu Jessica.
Jessica: „Also gut, Colonel Stevens: ein paar Minuten können wir wohl entbehren!”
Stevens: „Sehr gut, bitte lassen Sie uns nach dort hinten gehen!”
Er weist den beiden den Weg weiter den Gang entlang.
Juan bleibt noch einen Moment auf der Stelle stehen, weil er sich schnell wieder seine Schuhe anzieht und schnürt.
Stevens weist Juan und Jessica in eine Sitzecke am Ende des Ganges, die von Fensterscheiben umgeben ist. Dahinter bietet sich der Anblick des nächtlichen Sternhimmels.
Die drei nehmen Platz in der nach außen hin vom Sternhimmel umgebenen Sitznische.
Marshal Stevens blickt Jessica jetzt fest in die Augen, Jessica erwidert Stevens´ festen Blick. Juan kneift seine Augen misstrauisch und abwartend zugleich zusammen.

11 –

Stevens, hörbar aufgebracht: „Ich warte auf Ihre Erklärung, Commander, Lieutenant!”
Chris und Bill sitzen hinter einem Metalltisch, auf dem die Watchcomms der beiden liegen, die ihnen anscheinend abgenommen worden sind.
Chris, in sprachlosem Entsetzen: „Wir haben dafür keine Erklärung, Colonel.”
Bill, eindringlich: „Das waren nicht wir, die wir da gesehen haben, Colonel!”
Stevens verzieht seinen linken Mundwinkel zu einem halben, sarkastischen Grinsen: „Verzeihen Sie mir bitte, Lieutenant, wenn ich Ihnen das jetzt nicht abnehmen kann!”
Bill: „Colonel, ich versichere Ihnen...!”
Stevens unterbricht Bill barsch, indem sein halbes Grinsen abrupt verschwunden ist: „Lieutenant, halten Sie mich für blöd? — Sie haben mit eigenen Augen die Beweisaufnahmen der Überwachungskamera gesehen!”
Chris blickt Stevens jetzt genau in die Augen: „Wer auch immer das in der Aufnahme war, Colonel Stevens — Bill und ich waren es nicht!”
Stevens atmet kurz durch. Dann schlägt er erneut mit den Händen auf den Tisch: „In Ordnung, Commander Hawk, Lieutenant Brown — dann werden Sie das nächste Mal vor dem Militärgericht die Gelegenheit haben, sich zu Ihrer Verteidigung zu äußern!”
Colonel Stevens nickt den beiden Offizieren neben dem Tisch zu.
Doch reaktionsschnell schiebt Chris seinen Stuhl abrupt nach hinten, wodurch Colonel Stevens hart gegen die Metallwand schlägt. Bill schlägt mit dem rechten Arm einen der Offiziere nieder. Chris stützt sich mit einer Hand auf dem Metalltisch ab und springt mit einem Satz über diesen. Noch im Sprung setzt er einen weiteren Offizier mit einem Highkick außer Gefecht, indem Bill den vierten Offizier im Raum mit einem Tritt zu Boden schickt. Sogleich ergreifen Bill und Chris ihre Watchcomms.
Bill: „Wir müssen das aufklären, Chris!”
Chris: „Ja, aber erst mal bringen wir uns selbst in Sicherheit!”
Chris aktiviert seinen Watchcomm: „Airfighter, dock sofort von der Station ab — wir brauchen eine Abholgelegenheit!”
Airfighter, über Watchcomm: „Verstanden, Chris.”
Bill und Chris schließen den automatischen Türschließungsmechanismus mit einem kurzen Elektroblitz aus ihren Watchcomms kurz und stürmen dann in den Gang hinaus.

Vor dem Hintergrund des Sternhimmels dockt Airfighter von einem der großen Pylone ab und setzt sofort dazu an, die eiförmige Airbase zu umrunden.

Chris und Bill rennen durch den metallverkleideten Gang, indem hinter ihnen bereits die nächsten Wachen aufgetaucht sind und das Feuer auf die beiden Fliehenden eröffnen.
Bill und Chris rennen, was sie nur können, indem links und rechts neben und hinter ihnen die Schüsse in die Metallwände einschlagen!
Da taucht vor Bill und Chris am Ende des Metallganges eine Sitzecke auf.

Im Airfighter-Cockpit sind die Signale Bills und Chris´ auf der Überwachungskontrolle zu sehen sowie, dass sich beide den Fensterscheiben nähern. Der Scan Airfighters zeigt, dass es sich bei den Fensterscheiben um Panzerglas handelt.
Unter dem Gegenschub seiner Antriebsdüsen zieht Airfighter genau auf die Fensterscheiben um die Sitzecke zu und richtet seinen Bord-Energieschocklaser aus.

Auf die Sitzecke zu rennend, sehen Bill und Chris Airfighter draußen hinter der Fensterscheibe im Dunkel der Nacht auftauchen: sein Flugscheinwerfer erhellt die Nacht.
Sogleich blitzt Airfighters Energieschocklaserstrahl auf, und die Fensterscheibe glüht rot.
Die Panzerglasscheibe zerplatzt, die Glasscheiben werden sofort im Luftstrom nach draußen katapultiert und Bill und Chris werden im Rennen ebenfalls vom Luftstrom erfasst und durch den Rest des Metallganges auf die zerborstene Fensterscheibe zu gerissen. Im Hintergrund klammern sich die bewaffneten Sicherheitsoffiziere in Nischen des Metallganges fest. Die zerborstenen Glasscheiben prallen gegen Airfighters Cockpitscheibe und werden im aerodynamischen Strom über die Flugmaschine hinweg gelenkt. Dann öffnet sich die Airfighter-Cockpitscheibe, und Bill und Chris werden gerade über die Möbel in der Sitzecke hinweg katapultiert. Unsanft landen beide in Airfighters geöffnetem Cockpit, indem Airfighter schon wieder hochzieht. Indem sich die Cockpitscheibe wieder schließt, werden die Bordgeschütze von Airbase_Alpha in diesem Moment aktiviert und automatisch auf ihr eingegebenes Ziel ausgerichtet.
Airfighter schießt unter Maximalbeschleunigung senkrecht nach oben — sofort donnern fünf Raketen hinterher, deren gleißender Düsenschweif die Nacht erhellt.

Im Airfighter-Cockpit sieht Bill die Raketen auf der Überwachungskontrolle: das Bild der Raketen auf dem Monitor spiegelt sich in Bills Augen wider.
Bill: „Chris, da kommt schon unsere Eskorte!”
Chris, ohne nach hinten zu sehen: „Ja, sie liegen genau im Zeitplan!”
Airfighter feuert sogleich mehrere Abfang-Dummies ab, die aufgrund ihrer langsameren Geschwindigkeit scheinbar auf der Stelle zurückbleiben. Schon schlagen zwei der Raketen in die Abfang-Dummies ein: aus zwei donnernden Explosionsbällen fliegen nur noch lodernde Trümmerbrocken.
Bill: „Eine der Raketen hat jetzt nahezu konstanten Anflugsvektor!”
Chris: „Sie hält genauen Kurs auf uns!”

Als die Rakete Airfighter gerade erreicht, verlangsamt dieser urplötzlich, und die Rakete schießt ins Leere. Sofort beschleunigt Airfighter wieder, und die zwei übrigen Raketen nehmen die Verfolgung auf. Die vorbeigeschossene Rakete korrigiert ihren Kurs sofort wieder und fegt zurück frontal auf Airfighter zu: Airfighter schießt genau auf die eine Rakete zu, während von hinten die zwei übrigen aufholen.

Im Airfighter-Cockpit blickt Bill gebannt auf die Überwachungskontrolle.
Chris kneift die Augen zusammen; indem er der auf ihn zu rasenden Rakete entgegen blickt. Dann zieht Chris mit Airfighter blitzschnell zur Seite weg, und er und Bill werden gegen die sie festhaltenden Sicherheitsgurte hart in die Pilotensitze gepresst.
Die von vorn auf Airfighter zu schießende Rakete kollidiert frontal mit einer der beiden Raketen, die Airfighter verfolgt hatten — Detonation!
Airfighter vollzieht einen Highspeed-Loop vor dem Hintergrund des sternklaren Nachthimmels. Durch die Cockpitscheiben hindurch sehen Chris und Bill über ihren Köpfen im Verlaufe des Loops die letzte Rakete, die genau auf sie zu schießt.
Sofort wendet Chris Airfighter wieder in die Richtung der herbei schießenden Rakete.
Bill: „Ziel ist anvisiert!”
Airfighter: „Energieschocklaser-Systeme sind aktiviert.”
Gerade ist Airfighter wieder auf seiner Position, da ist die Rakete schon vor ihm.
Chris: „Feuer!”
Noch in derselben Sekunde, in der die Rakete in Airfighter eingeschlagen wäre, trifft der rot glühende Energieschocklaserstrahl Airfighters auf die Rakete und verdampft sie vollständig in einer nur noch mittelstarken Explosion. Durch den aktivierten Schutzschirm werden die glühenden Resttrümmer der Rakete aerodynamisch um Airfighter geleitet beziehungsweise prallen ab und werden in die Luft weg geschleudert.
Chris lässt sich wieder etwas in seinen Pilotensitz zurück sinken, als sich Bill meldet: „Die Überwachungskontrolle zeigt ein Airforce-Geschwader, das sich unserer Position nähert.”

Dicht über Washington hinweg donnert das Geschwader der schweren Militärmaschinen. Der Teer der dunklen und bei Nacht ruhigen Straßen wird durch die zahlreichen Flugscheinwerfer erhellt: darüber bietet sich das im höchsten Maße imponierende Bild der Flugmaschinen, die im Lichte ihrer Nachtscheinwerfer vor dem Hintergrund des Sternenhimmels über die Stadt hinweg donnern.

Im Airfighter-Cockpit moduliert Chris die Schutzschirm-Frequenz Airfighters.
Airfighter: „Schutzschirm-Modulation abgeschlossen — Radarabtastung kann uns nicht mehr erfassen.”
Chris: „Nehmen wir eine Position außerhalb deren Reichweite ein, bevor sie Sichtkontakt haben!”
Bill: „Alles bereit für´s Lifting!”
Sogleich zieht Airfighter steil nach oben aus der Sichtweite hinaus.

12 –

Jessica und Juan sitzen in der Nische Colonel Stevens gegenüber — im Hintergrund ist durch die Fensterscheiben hindurch der Sternhimmel zu sehen.
Colonel Stevens: „Es geht nun einfach um Folgendes.”
Er fixiert jetzt insbesondere Jessica mit seinem Blick.
Stevens: „Ich habe größten Respekt vor Ihnen, Anwältin Ricks, und Ihre Referenzen sprechen für sich!”
Jessica lehnt sich mit etwas skeptischem Blick zurück.
Juan zieht demonstrativ die Augenbrauen hoch.
Stevens: „Es stellt sich nun die Frage, Anwältin Ricks, was wäre Ihnen, wenn es darauf ankommt, wichtiger: Einen ordentlichen Prozess zu führen und dem Volk den Sieg von Recht über Unrecht zu demonstrieren oder...,” Stevens´ ironischer Klang geht jetzt wieder in einen ernsten über, „… oder Dinge, die gar nicht erst in die Öffentlichkeit geraten dürfen, im Verborgenen zu regeln?!”
Jessica: „Was soll das konkret heißen, Colonel Stevens?”
Stevens: „Die Existenz einer weitreichenden, möglicherweise globalen Militär- und Politikverschwörung ist schon problematisch genug — wenn die Öffentlichkeit davon erfährt, dann wird dieses Problem allerdings erheblich größer! Denn woher soll das Volk anschließend wissen, wem es noch trauen kann?”
Jessica wechselt einen besorgten Blick mit Juan.
Stevens: „Sehen Sie, selbstverständlich hat das Volk ein Anrecht auf Information — gerade bei Vorkommnissen solchen Ausmaßes! Allerdings wird dem Volk hierdurch auch klar, wie unwichtig auf der anderen Seite es auch ist, wer an der Macht ist, wenn doch eine organisierte und Einfluss nehmende Verschwörung genügt, um neue Machtstrukturen auf diesem Planeten zu schaffen?! — Und genau dies müssen wir ja seit General Brunts Anschlag auf die Erde befürchten!”
Jessicas Blick zeigt ihre Hin- und Hergerissenheit. Sie wirft Juan ihren Rat suchenden Blick zu. Doch Juan kann ihr nur denselben Blick erwidern. Beide reichen sich eine Hand.
Stevens lehnt sich zurück, und seine Stimme ist jetzt wieder weniger beschwörend: „Sehen Sie, Anwältin Ricks, das ist das Dilemma vor dem wir alle stehen und das Sie für sich klären müssen — denn wir möchten gern auf Ihre exzellenten Fähigkeiten als Staatsanwältin bauen, wenn es nach dem Enttarnen der Verschwörer um deren Verurteilung beziehungsweise die Konsequenzen für unser Land geht!”

13 –

Hoch oben in der Atmosphäre patrouilliert Airfighter. Im Innern des Cockpits bietet sich um Bill und Chris herum durch die Cockpitscheibe hindurch der klare Sternhimmel.
Bill: „Tja, das haben wir richtig gut hinbekommen — hey, wir haben mal so eben den Präsidenten ermordet!”
Chris: „Also, ich kann mich zumindest mal nicht daran erinnern! — Und du?”
Bill: „Negativ — und ich glaube, so ´was würde ich nicht so schnell vergessen!”
Airfighter: „Ich konnte Jessica und Juan an Bord von Airbase_Alpha nicht orten, als wir von dort wegflogen. Da ich euch aber vorher nicht permanent erfasst gehalten hatte, kann ich auch nicht sagen, ob sie möglicherweise weggebracht worden sind.”
Chris: „Okay — dann müssen wir uns etwas einfallen lassen!”
Bill: „Und zu den Beweisaufnahmen, wie wir den Präsidenten ermorden, gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder sind wir gedoubelt oder die Aufnahmen gefälscht worden!”
Airfighter: „Im letzteren Falle hätte der CIA das aber feststellen müssen — denn dann würde der Präsident noch leben!”
Chris: „Es sei denn, Colonel Stevens´ Abteilung gehört selbst der vermuteten Verschwörung an!”
Bill: „Wir brauchen Antworten, bevor wir noch in einen Verschwörungswahn verfallen!”
Chris: „Wozu die gesehenen Aufnahmen durchaus einen kleinen Beitrag geleistet hätten!”
Airfighter: „Gemäß den Flugbewegungen der Airforce-Maschinen sind wir in der Tat unentdeckt geblieben.”
Bill: „Allerdings können wir hier oben auch nicht allzu viel erreichen!”
Chris: „Ich glaube, der beste Ort, wo wir jetzt Antworten oder zumindest weitere Hinweise finden können, ist das Weiße Haus!”
Bill blickt Chris mit großen Augen an — Chris erwidert einen kühnen, entschlossenen Blick.

14 –

In der Sitznische mit Ausblick auf den Sternhimmel blickt Colonel Stevens jetzt Juan in die Augen.
Stevens: „Mister Gutierrez, über Ihre Vergangenheit brauchen wir uns nicht zu unterhalten.”
Jessica fasst Juans Hand noch fester.
Juan: „Wenn Sie das sagen, Colonel Stevens.”
Stevens: „Nein, verstehen Sie mich bitte richtig, Mister Gutierrez. Commander Hawk hat Sie rehabilitiert und Sie ins Airfighter-Team integriert — und ich habe vollstes Vertrauen in die Entscheidungen und das Urteilsvermögen des Commanders!”
Juan: „Na dann!”
Stevens: „Was ich Ihnen sagen will, Mister Gutierrez, ist, dass Sie seit Ihrer Rekrutierung ein verändertes Weltbild haben, nicht wahr?! Die Art und Weise, wie Sie zuvor Ihr Leben geführt hatten, hat nichts mehr mit der gemeinsam, wie sie es jetzt tun. Die Personen, mit denen Sie täglich verkehren, repräsentieren vollkommen andere Werte als diejenigen, mit denen Sie früher umgingen. Eine erfolgreiche Rekrutierung erfordert einen vollständigen Wandel des Weltbildes und der persönlichen Werte einer Person. Das ist eine beachtliche Leistung! Und ein solcher Wandel kann auch nur aus Überzeugung vollzogen werden. Daher ist ein solcher Akt oft zum Scheitern verurteilt und auf keinen Fall wiederholbar!”
Juan zeigt plötzlich einen Blick, den Jessica so an ihm gar nicht kennt. Er sagt kein Wort mehr. Jessica bewegt ihre Hand, mit der sie Juans hält, leicht, um ihn spüren zu lassen, dass sie ihn nach wie vor festhält.
Stevens: „Das Dilemma, in dem sich nun vor allem Sie befinden, Mister Gutierrez, ist, dass Sie — ebenso wie wir alle — erkennen und einsehen müssen, wie relativ unsere Werte letztendlich doch sind, und wie relativ Begriffe wie Recht und Unrecht sind. Im Airfighter-Team kämpfen Sie nicht für ,die gute Sache´, sondern im Auftrage der Regierung!”
Stevens grinst: „Und was die Regierung sagt oder Ihnen aufträgt, das ist dann meinetwegen ,unsere gute Sache´, nicht wahr?!”
Juan sagt kein Wort mehr.
Jessica rutscht in der Sitzecke näher zu ihm und blickt ihn besorgt an.
Jessica: „Hey, du!”
Stevens zeigt jetzt ein sympathisches Lächeln: „Tja, willkommen in der Welt des CIA! Ich will Sie nicht fertig machen, ich will nur, dass Sie sich das alles vor Augen führen und gründlich durchdenken, bevor Sie Ihre endgültigen Entscheidungen treffen!”
Stevens steht auf: „Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht! Und noch einmal möchte ich Ihnen sagen — Ihnen beiden --, dass Sie das Vertrauen des CIA genießen und dass wir Sie brauchen!”
Stevens nickt den beiden noch zu, dann geht er wieder in den Gang zurück.
Jessica legt ihren Arm um Juan und hält ihn fest.
Colonel Stevens geht bis zum anderen Ende des Ganges und biegt dann nach rechts in eine Tür ab, die sich gerade öffnet — im Hintergrund lässt Juan sich in Jessicas Arme sinken.

15 –

Das Innere des Weißen Hauses:
Am Ende eines Flures verschwindet gerade jemand in der Tür zum Büro des Präsidenten.
Draußen stürzt sich Airfighter aus dem dunklen Nachthimmel auf Washington D. C. herab.
Bill: „Die Abwehrmaschinen haben uns geortet — sie kommen hierher!”
Airfighter: „Absprung-Koordinaten sind berechnet.”
Chris: „Energieschocklaser auf Betäubung — und los geht\'s!”
Airfighter stürzt frontal auf das Weiße Haus zu, zieht dann aber wieder unter vollem Gegenschub seiner Düsen nach oben und donnert sogleich wieder davon. Schon schießen aus mehreren Richtungen die Flugjäger der Airforce herbei und eröffnen das Granatfeuer auf Airfighter — ein dröhnendes Donnern zerrt an den Trommelfellen!
In einem weiteren Flur im Innern des Weißen Hauses schlagen Chris und Bill gerade mit ihren umgeschnallten Jet-Packs unter vollem Gegenschub der Bremsdüsen durch eine Scheibe ein und werden bis in eine kleine Halle geschmettert. Hier hängen die Porträts der bisherigen Präsidenten, und ein prunkvoller Kamin zieht den Blick auf sich.
Chris und Bill rollen sich nach ihrem granatgleichen Einschlag auf dem Boden der Halle ab und springen sofort wieder auf: gerade rechtzeitig, um die sie ins Visier nehmenden Wachen mit den auf Betäubung gestellten Energieschocklasern außer Gefecht zu setzen.
Indem beide zur gegenüberliegenden Tür der Halle rennen, grinst Chris Bill an: „War doch nur halb so wild!”
Bill erwidert im Laufen das gleiche Grinsen: „Genau! — Was machen schon zwei bis drei gebrochene Rippen, wo man doch noch genügend andere hat?”
Chris tritt in dieser Sekunde die Tür aus ihren Angeln, und Bill setzt gezielt die dahinter auftauchenden Wachen im Flur mit einem weiteren Energieschocklaserstrahl außer Gefecht. Blitzschnell postiert sich Bill schussbereit im Flur neben der aufgetretenen Tür mit dem Rücken an der Wand, indem Chris sogleich an ihm vorbei in den Flur stürmt. Dann läuft Bill in einigem Abstand hinterher. Um eine Ecke kommen zwei weitere Wachposten in den Gang gebogen und richten sofort ihre Waffen aus — doch Bill und Chris betäuben beide mit präzisen Energieschocklaserschüssen.
Vor der Tür zum Büro des Präsidenten stellt sich Chris dann schussbereit neben die Tür, während Bill von hinten kommt und die Tür auftritt. Sogleich schnellt Chris in das Büro und richtet sein Energieschocklasergewehr aus — hinter ihm postiert sich Bill in der Tür und richtet sein Gewehr ebenfalls aus. Vor den beiden steht Colonel Stevens, der sich gerade zum Bürostuhl hinter dem Schreibtisch herunter gebeugt hat. Auf dem Stuhl scheint auch jemand zu sitzen, allerdings kann man denjenigen von hinten nicht erkennen.
Sogleich will Colonel Stevens seine Waffe ergreifen — als CIA-Agent darf er seine Waffe im Weißen Haus tragen --, doch da hat ihn Chris bereits im Visier.
Chris: „Keine Bewegung, Colonel — jetzt dürfen Sie uns mal aufklären!”
Colonel Stevens nimmt seine Hand langsam wieder aus der Reichweite seiner Waffe und dreht sich zu dem Bürostuhl zurück.
Stevens: „Gestatten Sie, Mister President, dies sind Commander Hawk und Lieutenant Brown vom Airfighter-Team.”
Da dreht sich der Bürostuhl um — zwar geschwind, aber nicht abrupt.
Bill und Chris blicken fassungslos, als sie erkennen, wer darin sitzt: es ist General Brunt!
Brunt grinst breit: „Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches mitten in der Nacht?”
Chris: „General Brunt!”
Brunt: „Mister President, wenn\'s recht ist, Commander Hawk!”
Bill: „Wie dem auch sei! — Was hat das hier zu bedeuten?”
Stevens und Brunt wechseln einen kurzen Blick miteinander, und reaktionsschnell zieht Stevens seine Waffe doch noch. Chris, der Stevens im Visier gehabt hat, feuert jedoch einen Energieschocklaserstrahl auf Stevens ab, wodurch dieser durch die Fensterscheibe nach draußen geschmettert wird — das Zerplatzen der Fensterscheibe hat donnernd in die Ohren eingeschlagen.
Brunt hat kurz hinterher gesehen, doch schon blickt er wieder zu Bill und Chris.
Brunt: „Wenn wir eine stabile Weltordnung etablieren wollen, dann sollten wir unter anderem die Position des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika sicherstellen.”
Chris kneift seine Augen zusammen, indem Bill und er Brunt weiterhin ins Visier nehmen.
Brunt: „Der komplette CIA arbeitet mit uns Hand in Hand, meine Herren! Und als Colonel Stevens Ihr Okay für eine Zusammenarbeit mit dem CIA bekommen hat, haben Sie damit einer Zusammenarbeit mit uns zugestimmt. Wir ziehen also am selben Strang!”
Chris, angespannt: „Tja, ich glaube, Sie sind vertragsbrüchig geworden!”
Bill: „Wir würden unser Einverständnis doch gerne noch einmal überdenken!”
Brunt steht aus seinem Stuhl auf.
Chris faucht ihn an: „Setzen Sie sich sofort wieder hin, und machen Sie keine weitere Bewegung mehr ohne unsere Aufforderung, General!”
Brunt hebt seine leeren Hände, indem er sich langsam wieder hinsetzt: „Schon gut, Commander — aber Sie sollten jetzt wirklich einmal Ihre Loyalität überdenken! Denn es gibt jetzt keine Regierung mehr, wie Sie sie sich vorstellen. Ich bin jetzt der Präsident, und Sie arbeiten jetzt für mich — selbstverständlich aus freien Stücken, und so soll es ja auch bleiben! Aber ich bin jetzt, wenn Sie so wollen, das Gute, in dessen Namen Sie ihre Aufträge ausführen!”
Bill, hinter Chris: „Tja, ein klassischer Fall von Selbstüberschätzung!”
Chris: „Wer hat President Cavanaugh ermordet?”
Brunt, unbekümmert: „Ex-President Cavanaugh musste von unseren Leuten eliminiert werden, um der Operation grünes Licht geben zu können. Aber diese Aktion war mit dem CIA im Detail abgesprochen gewesen.”
Chris zielt mit seinem Energieschocklaser jetzt genau auf Brunts Kopf.
Chris, mit entschlossenem, kaltem Blick: „Ich sehe hier einen Mörder und Verschwörer vor mir, der aktiv an der Ermordung des Präsidenten beteiligt gewesen ist!”

16 –

Colonel Stevens geht bis zum anderen Ende des Ganges und biegt dann nach rechts in eine Tür ab, die sich gerade öffnet — im Hintergrund lässt Juan sich in Jessicas Arme sinken.

Auf der anderen Seite der Tür tritt Colonel Stevens jetzt in einen dunklen Raum mit Hightech-Ausstattung. Er nickt den Offizieren zu, die hier die Kontrollen bedienen und offensichtlich irgendjemanden oder irgendetwas im Auge behalten. Links und rechts neben der Tür stehen zwei bewaffnete Wachposten.
Colonel Stevens nickt: „In Ordnung, beenden Sie das Programm!”

17 –

Chris zielt mit seinem Energieschocklaser jetzt genau auf Brunts Kopf.
Chris, mit entschlossenem, kaltem Blick: „Ich sehe hier einen Mörder und Verschwörer vor mir, der aktiv an der Ermordung des Präsidenten beteiligt gewesen ist!”
Plötzlich löst sich das Energieschocklasergewehr in Chris Händen auf, und die Umgebung um seine Hände herum beginnt in Chris Anblick zu flimmern. Dann ist der Blick auf Chris Hände nahtlos in eine dunkle Umgebung übergegangen, und auf Chris Fingern sitzen die fingerhutähnlichen Übersätze, die man bereits kennt.
Colonel Stevens tritt in der metallischen Halbdunkelheit vor Chris und Bill, die komplett verkabelt sind.
Stevens: „Das genügt, Commander, Lieutenant – Sie haben sich bewährt!”
Doch ruckartig reißen sich Bill und Chris von den Kabeln los und schlagen die beiden Wachposten zu Boden. Sie entreißen den beiden deren Waffen und richten sie auf Colonel Stevens und die übrigen Offiziere im Raum aus.
Stevens hebt die Hände: „Ganz ruhig, die Simulation ist beendet.”
Da wird hinter Bill und Chris von außen die Metalltür aufgeschossen, und Jessica und Juan stürmen den Raum.
Jessica. „Soviel zum Thema Vertrauen, Colonel Stevens!”
Bill, indem er immer noch die Offiziere im Visier behält: „Gutes Timing!”
Juan: „Airfighter hat uns gerade angefunkt — ihm war da ´was an euren Biosignaturen aufgefallen!”
Chris lächelt kurz.
Stevens tritt mit nach wie vor erhobenen Händen näher an die vier heran.
Stevens: „Hey, ganz ruhig — Sie haben sich bewährt, wie ich bereits sagte.”
Chris: „Ja? — In Ihrer virtual reality, in die Sie uns verschleppt hatten?!”
Stevens: „Wir hatten Sie direkt in Ihrem Quartier mit Betäubungsschüssen außer Gefecht gesetzt, ohne dass Sie davon noch etwas mitbekamen. Ich bedaure, aber dieser Schritt war nötig, um endgültige Klarheit über Ihre Loyalität zu erhalten!”
Bill: „Auf diese Weise findet man aber keine Freunde, Colonel!”
Stevens: „Nein, aber auf diese Weise findet der CIA heraus, wem er vertrauen kann. — Und Sie gehören jetzt definitiv dazu.”
Langsam senken die vier ihre Waffen wieder. Colonel Stevens tritt jetzt direkt vor Chris.
Stevens: „Respekt, Commander. Sie haben mich und General Brunt eliminiert, als Ihnen klar geworden war, dass wir den Präsidenten ermordet hatten. Ich würde Sie, zurück in Green-Stone-Town, dann gern weiter instruieren und Sie über den aktuellen Kenntnisstand des CIA informieren.”
Stevens streckt die Hand aus, und Chris übergibt ihm die Waffe, indem er Stevens fest in die Augen blickt.
Stevens, offenen Blickes: „Willkommen im Team, Commander — Sie haben meinen Respekt!”
Chris Blick bleibt starr, indem Colonel Stevens zusammen mit den Offizieren den Raum verlässt.
Juan: „Also, der Mann versteht es wirklich, für eine gute Pointe zu sorgen!”
Jessica: „Der scheint das tatsächlich ernst zu meinen!”
Bill klopft Chris von hinten auf die Schulter, Chris dreht seinen Kopf zu Bill.
Bill: „Halt die Methoden des CIA, nicht wahr?!”
Chris: „Tja, die Methoden des CIA...”

18 –

Einige Zeit später dockt die Maschine mit Colonel Stevens an Bord wieder von Airbase_Alpha ab. In der Andock-Schleuse stehen Chris, Bill, Jessica und Juan zusammen mit Captain Doherty.
Bill: „Ich habe Captain Carter informiert, dass wir umgehend nach G.S.T. zurückkehren.”
Juan: „Irgendwie klingt das aber nicht so nach Hurra, wir kommen wieder nach Hause!”
Jessica grinst kurz: „Nein, es klingt eher nach Jetzt fangen die Probleme erst richtig an!”
Chris: „Warum habe ich jedesmal, wenn ich mich mit dem CIA einlasse, das Gefühl, ich müsste mich fragen, wer jetzt Freund ist und wer Feind?!”
Die vier bleiben zusammen mit Captain Doherty in der Schleuse zurück, indem die Flugmaschine mit Colonel Stevens an Bord abdockt und sich vom Andockpylon von Airbase_Alpha entfernt.





– Story by Christian Scheffel –

Hallo zusammen.

"Airfighter" besteht eigentlich aus einer ganzen Serie an "Kurzgeschichten", von denen ich die vorliegende gerne veröffentlichen möchte, um Eure Meinungen zu erfahren. Diese Geschichte taktet eine Storyline auf, die ich in in den Jahren 2007 bis 2009 geschrieben habe. Gerne möchte ich auch die Folgegeschichten online stellen.

Ich bedanke mich für Eure Kommentare!
Christian Scheffel, Anmerkung zur Geschichte

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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Christian Scheffel).
Der Beitrag wurde von Christian Scheffel auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.08.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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