Schauplatz: red roof-Dachrestaurant und (Rotlicht-)Bar in Köln, Ecke Aachenerstraße und Melatengürtel (?). Im Parterre des hohen Gebäudes war wieder ein wöchentliches Anwerbe-Meeting von Golden Products(GP). Sie fanden hier und im Hotel Intercontinental, Köln, statt. Im Foyer dort hatte der gutaussehende Italiener auch schon Günther Netzer mit seiner Holden gesehen. Beide ganz in schwarz. Das weltweit agierende Unternehmen liebte halt das Großprotzige, was viele natürlich beeindruckte und das war wohl auch so gewollt. In solch einem prächtigen Ambiente ließ es sich gut Verträge abschließen.
Franco hatte Antigone mitgenommen, die sich das ganze mal ansehen und anhören wollte. Nach dem Geschäftlichen kam dann das mehr Geschlechtliche ;-): Beide fuhren mit dem Lift rasant unter's Dach juchhee, zur bekannten red-roof-Bar.
Die hübsche Griechin war hauptberuflich Schneiderin und wollte es sich noch überlegen, Franco's GP-Mitarbeiterin zu werden. Ein Umtrunk, nettes Geplauder in der rot-schummrigen Atmosphäre und ein toller Ausblick aufs nächtliche Lichtermeer Kölns - das war beiden ganz angenehm. Nach Mitternacht fuhren sie zurück in die Provinz, zum Haus von Antigone (Düren / Rheinland / NRW), wo sie Franco noch zu einem späten Kaffee einlud. Sie plauderten und plauderten...tranken und tranken, aber nicht nur Kaffee ;-) ...und plötzlich, plötzlich traute der schöne Italiener seinen Augen nicht: Die ebenso attraktive Schwarzhaarige zog sich oben aus und zeigte überdeutlich, was sie zu bieten hatte: enorm pralle Weiblichkeit im BH! Antigone stand da Kläre G. in nichts nach. Und das ist gut so, dachte Franco.
Es waren ja auch noch die Zeiten, in denen sich Frauen noch ihrer natürlichen Formen erfreuten. Von Diätwahn - Magersucht und Hungermodells weithin keine Spur. Medien und eine kleine Bekleidungs/Designer-Elite zwangen erst später den Frauen wie der Gesellschaft ihren Geschmack auf. Resultat, u.a.: Bislang natürlichgewachsene Schönheiten wurden irgendwann nur noch belächelt, bespöttelt, gar bekämpft (Zum Leidwesen wohl auch vieler echter Männer ;-) ) und litten fortan oft unter Minderwertigkeitskomplexen.
Wie dem auch sei, Franco mußte sich jetzt der erotischen Realität stellen und das Angebot war ja nun eindeutig. Ohnehin kein Kind von Traurigkeit und Erfolg bei Frauen gewohnt, ließ er sich nicht zweimal bitten. Er setzte sich neben die verführerische Lady, küßte sie, berührte bereits ihre herrlichen Brüste...da schellte es!! Beide waren zunächst verdutzt, aber nur Franco wollte einfach ignorieren:
"Welcher Idiot schellt denn um diese Zeit - das ist doch wohl ein Witz! Komm, wir machen weiter."
Nachdem das Klingeln nicht aufhören wollte, zog die Griechin sich schnell wieder an und eilte zur Tür. Franco war schon klar, wer es sein konnte und verabschiedete sich. Er hatte jetzt keinen Sinn auf Streß in letzter Minute, wo bisher alles so gut verlaufen war:
"Ich melde mich dann noch mal."
Antigone ließ ihren Freund rein und Franco ärgerte sich im Auto schwarz: Künstlerpech oder mangelndes Durchsetzungsvermögen?
ENDE
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(c) 2008 by Harry Schloßmacher
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.04.2008.
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