Er lief an der alten Mauer entlang, auf immer noch grünem Gras. Die Luft war mild, die Sonne schien.
Der Blick auf die Stadt war zauberhaft. All die Kirchtürme und Dächer, die alte Burg. Glockenläuten.
Vor sich sah er im Näherkommen eine Frau im Gras sitzen, bei ihr ein Hund, beide ganz still. Versunken,
in totaler Harmonie mit der Umgebung. Eine tiefinnerliche Freude regte sich bei diesem Anblick
Er öffnete den Mund und sprach es aus. Und im selben Moment wurde das, was er ursprünglich empfand,
überdeckt von Begehren. Die Schönheit in ihm selbst, die ihm auf diese Weise gespiegelt wurde, überschattet.
Der Wunsch zu besitzen, zu behalten, festzuhalten, größer als die stille Schönheit, die zarte Unschuld
des Moments. Er lief weiter und fühlte sich leer. Suchte nach dem, was verschwunden war. Fand es nicht.
Fand sich nicht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.11.2011.
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