Jürgen Buschenhenke

In der Galerie

Du bist nur begrenzt aufnahmefähig. Du schaust Dir alles an. Du läßt die Bilder auf Dich einwirken, bist hin und her gerissen zwischen, durch Neugier genährter, Faszination und melancholischer Teilnahmslosigkeit.

Das Wandern von Bild zu Bild, das Betrachten und Erkennen, der Wechsel von Raum zu Raum, lassen dich die Zeit vergessen, deinen Stand im Leben verdrängen. Du wirst ruhig, aber nicht zufrieden. Du gleitest in meditative Entspannung. Du empfindest das Hier und Jetzt, die Atmosphäre des Raumes. Doch du tauchst ein in die Wirklichkeit der Bilder und wirst ein Teil von ihr. Du spürst die Traurigkeit, die dich seit einiger Zeit begleitet. Sie ist alles durchdringend, wird von Dir jedoch nur gelassen registriert und geduldet.

Die Zeit entschwindet. Doch dann... Du bemerkst eine Veränderung. Etwas stimmt nicht mehr! Die Wände scheinen sich dir zu zuneigen. Du bist nicht mehr im Bild, sondern wieder nur davor. Die Luft ist stickig. Du nimmst es wahr, das Hier und Jetzt, und es tut weh! Das Gequängel eines Kindes schmerzt in deinem Kopf. Du fühlst dich beobachtet, bedrängt. Je mehr Du versuchst, die aufkeimende Panik zu ignorieren, desto schlimmer empfindest Du all die negativen Einflüsse, die nun schier übermächtig auf dich einstürmen.

Du willst raus, nur noch raus! Du gehst schnell und versuchst, dir nichts anmerken zu lassen. Du schwitzt. Deine Hände zittern. Du ballst sie zu Fäusten. Wo ist der Ausgang? Du verkrampfst die Fäuste in deinen Haaren. Abrupt bleibst du stehen und schließt die Augen. Du bist ganz tief in dir drin, in deinem ausweglosen Entsetzen.

Und du schreist und du schreist...

Dann draußen auf dem Parkplatz nimmst du die unverhohlenen Blicke einiger Besucher wahr. Du gehst zu deinem Auto und steigst ein, umgreifst das Lenkrad und atmest aus. Dein Stand in deinem Leben ist wieder klar. Die Traurigkeit ist dir geblieben und zerrt erbarmungslos an dir.

Schließlich fährst du nach hause...

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